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Nach den zuletzt heftigen Kursabschlägen können die Anleger am deutschen etwas aufatmen. Der DAX notiert aktuell bei 12.610 Punkten mit 0,5 Prozent im Plus.
Auf Wochensicht steuert der DAX allerdings auf ein klares Minus von mehr als zwei Prozent zu, nachdem er zuvor vier Wochen in Folge zugelegt hatte. Vor allem am Donnerstag war der Leitindex wegen der drohenden Eskalation im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit heftig unter Druck geraten. Doch vor dem Wochenende ließ auch der Druck an den zuletzt gebeutelten chinesischen Handelsplätzen sichtbar nach. Außerdem sorgte Apple am Donnerstagabend für gute Stimmung an der US-Technologiebörse NASDAQ, die zuletzt ebenfalls unter Negativ-Schlagzeilen gelitten hatte. Der Börsenwert des iPhone-Herstellers erreichte erstmals die Marke von einer Billion Dollar. Der Aktienkurs war um 2,9 Prozent auf 207,39 US-Dollar geklettert. Viele andere Technologiewerte wurden dadurch ebenfalls wieder stärker nachgefragt. Hierzulande ebbte die jüngste Flut von Unternehmenszahlen heute erst einmal ab. Neben dem DAX-Konzern Allianz berichtete lediglich der IT-Dienstleister S&T aus dem Technologiewerte-Index TecDAX über seine jüngste Geschäftsentwicklung. Die Allianz-Titel legten bisher um 1,3 Prozent auf 187,98 Euro zu. Trotz einer etwas schwächer als erwarteten kombinierten Schaden-Kosten-Quote habe die Allianz die mittlere Marktschätzung für den operativen Gewinn im zweiten Quartal übertroffen, schrieb JPMorgan-Analyst Michael Huttner. Vor allem die Vermögensverwaltung habe sich besser entwickelt als gedacht. Daher sei das Übertreffen der Marktschätzung eher “von niedriger Qualität”. Bei der Telefonkonferenz mit dem Management werde es sich nun wohl vor allem darum drehen, ob ein Extra-Aktienrückkauf im Schlussquartal angedacht sei. S&T konnte seine Gewinne im zweiten Quartal dank guter Geschäfte mit dem Management von IT-Systemen weiter kräftig steigern und übertraf die Analystenerwartungen. Die Aktien befanden sich zuletzt in einem Aufwärtstrend in Richtung ihres jüngsten 16-Jahres-Hochs. Allerdings kam es heute erst einmal zu Gewinnmitnahmen, da einige Anleger auf eine Anhebung der operativen Ergebnisprognose (Ebitda) gehofft hatten. Diese blieb aber aus. So rutschte der Kurs zunächst auf 23,32 Euro ab. Aktuell notieren die Papiere jedoch bei 25,64 Euro mit 4,6 Prozent im Plus. Milliardenvergleich in den USA: RBS erzielt Gewinn Die während der Finanzkrise verstaatlichte britische Großbank Royal Bank of Scotland (RBS) hat sich trotz einer US-Milliardenstrafe im Plus halten können. Zwischen April und Ende Juni habe der Überschuss 96 Millionen Pfund (108 Mio Euro) betragen, teilte die Bank heute in London mit. Im Vorjahresquartal hatte das Geldhaus noch 680 Millionen Pfund verdient. Ein Grund für den Gewinnrückgang waren unter anderem die gestiegenen Kosten für das Beilegen von Rechtsstreitigkeiten. Es gab aber auch operativ Probleme. So ging etwa der Zinsüberschuss zurück. Im Mai hatte RBS-Chef Ross McEwan in den USA die Ermittlungen im Zusammenhang des Verkaufs und Handels von Hypothekenwertpapieren für 4,9 Milliarden Dollar aus der Welt geschafft. Für einen Großteil davon hatte die Bank aber bereits vorgesorgt. Damit ist die seit der Finanzkrise verstaatlichte britische Großbank bei der endgültigen Aufarbeitung der Sünden von vor der Finanzkrise einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Der jetzt seit fast fünf Jahren an der Spitze der Bank stehende McEwan konnte zuletzt immer wieder Fortschritte beim Umbau der RBS vermelden. So verdiente sie 2017 erstmals seit zehn Jahren wieder Geld. Jetzt könnte die Bank bald wieder eine Dividende zahlen. Dafür muss aber erst einmal der Vergleich in den USA rechtssicher unterzeichnet und damit endgültig sein. Die Sanierung der RBS ist ein Langzeitprojekt. Vor dem Jahr 2017 hatte die britische Großbank infolge der Finanzkrise, fragwürdiger Geschäftspraktiken, wilder Spekulationen und einer missglückten Übernahme einen Verlust von rund 58 Milliarden Pfund angehäuft. Der Staat hatte im Krisenjahr 2008 insgesamt 45,5 Milliarden Pfund in die Bank gepumpt, um sie zu retten. Im Mai hatte die Regierung ihren Anteil an der RBS erneut leicht reduziert. Bei dem Verkauf von 7,7 Prozent der Anteile nahm der Staat rund 2,5 Milliarden Britische Pfund ein. Das sind 2,1 Milliarden Pfund weniger, als die Regierung bei der Rettung der Bank in der Finanzkrise für die Papiere bezahlt hatte. Der Anteil des Staates an der Bank fiel auf etwa 62,4 Prozent. Die Regierung hatte schon 2015 ihren Anteil an der Krisenbank leicht reduziert und dabei einen Verlust eingefahren. Um aus der Rettungsaktion etwa bei Null herauszukommen, müsste der Staat die Aktien zu einem Preis um die 5,00 Pfund loswerden. Aktuell kosten die Aktie rund die Hälfte. Heute notieren sie bei 2,59 Pfund mit 3,7 Prozent im Plus. USA: Beschäftigung steigt weniger als erwartet Die US-Wirtschaft hat im Juli weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft seien 157.000 Stellen hinzugekommen, teilte das Arbeitsministerium heute in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit 193.000 neuen Jobs gerechnet. Allerdings wurde der Aufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 59.000 Stellen nach oben korrigiert. Die Arbeitslosenquote ging wie erwartet von 4,0 auf 3,9 Prozent zurück. Die durchschnittlichen Stundenlöhne nahmen um 0,3 Prozent zu. Auch dies war von Ökonomen so vorhergesagt worden. Börse Stuttgart TV Tesla verbrennt weiter Geld – so viel Geld wie noch nie! Doch das scheint den Anlegern mal wieder egal zu sein, denn immerhin konnte der Umsatz deutlich gesteigert werden. Vielleicht noch etwas wichtiger: Es scheint, als habe Elon Musk mittlerweile seine Nerven wieder im Griff. Hat Tesla nach all den Negativschlagzeilen die Kurve bekommen? Roland Hirschmüller von der Baader Bank sprach darüber bei Börse Stuttgart TV. Euwax Sentiment Index Der Euwax-Sentiment-Index lag heute überwiegend im negativen Bereich. Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger setzen mit Knock-out-Puts und Put-Optionsscheinen auf nachgebende Notierungen des DAX. Trends im Handel An der Euwax waren heute bevorzugt Knock-out-Calls auf den Euro zum US-Dollar gesucht. Knock-out-Calls auf Evonik wurden verkauft. Knock-out-Puts auf den NASDAQ 100 waren ebenfalls auf der Verkaufsseite zu finden. Call-Optionsscheine auf Apple sowie SolarEdge wurden dagegen rege gekauft. Einige Investoren trennten sich von Calls auf Paycom Software. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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