Alt 27.03.09, 12:19
4X report: Marktbericht Auslandsaktien KW 13
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Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten hält an – Finanzwerte im Fokus – Gagfah im Aufwind.

Das war ein fulminanter Wochenstart auf dem amerikanischen Aktienmarkt. Der Dow Jones gewann am Montag 500 Punkte. Auslöser für das Kursfeuerwerk auf breiter Front war die Ankündigung von US-Finanzminister Geithner, den Banken „toxische“ Wertpapiere in Höhe von bis zu einer Billion Dollar abkaufen zu wollen. Diese Nachricht wurde in erster Linie bei den Betreffenden mit großer Erleichterung aufgenommen. Auch wenn das Misstrauen gegenüber den Finanzwerten nach wie vor gegeben ist, stiegen die Aktienkurse von Citigroup (WKN: 871904), Bank of America (WKN: 858388) und JPMorgan (WKN: 850628) um mehr als 20 Prozent. Auch der Versicherungskonzern American International Group (WKN: 859520) konnte zweistellig zulegen, obwohl in der Tagespresse negative Berichte in Bezug auf Bonuszahlungen zu lesen waren. Von der guten Gesamtstimmung am Markt profitierten auch die Ölwerte, die auf steigende Ölpreisnotierungen reagierten. In diesem Bereich fielen die Gewinne mit sechs Prozent fast so gut wie im Dow Jones aus.

Am Dienstag gönnte sich der Aktienmarkt eine Atempause. Da die Kurszuwächse des Vortages beeindruckend ausfielen, besann sich der eine oder andere Marktteilnehmer und nahm vorerst Gewinne mit. Dies konnte man vor allem bei den Bankentiteln sehr gut erkennen. Goldman Sachs (WKN: 920332) meldete, dass man sich von der Beteiligung an der chinesischen Großbank ICBC trennen möchte. Die Geldeinnahme könnte dann zur Rückzahlung der Staatshilfe verwendet werden. Der Aktienkurs gab dennoch leicht nach.

Sehr schwankungsfreudig präsentierte sich der Markt am Mittwoch. So pendelte der Dow Jones in einer Bandbreite von 300 Punkten. „Es ist wirklich bemerkenswert, dass der Markt nach dem Abtauchen eine solche Schlussrallye hinlegen konnte. Vor zwei Wochen hätten wir diese Aufholjagd wohl kaum gesehen.“, meinte Marc Pusch von der Baaderbank in Stuttgart. Der Handelsstart war freundlich, nachdem seit langer Zeit positive Meldungen vom Häusermarkt und von den Auftragseingängen für langlebige Güter verkündet wurden. Die zwischenzeitliche Talfahrt, die durch weitere Gewinnmitnahmen verursacht wurde, konnte in den letzten Handelsminuten vorwiegend von den Finanztiteln aufgehalten werden. Es beflügelte die Ankündigung, dass US-Präsident Barack Obama ein Treffen mit den Führungsspitzen der Finanzbranche am Freitag plane. Ein anderer Index machte ebenfalls auf sich aufmerksam und sorgte für eine Überraschung. Der 500 Werte umfassende Standard & Poors Index ist auf dem besten Wege, den größten monatlichen Anstieg der vergangenen 17 Jahre zu schaffen.

Zu einer deutlichen Umsatzbelebung kam es im stark gebeutelten Schiffssektor. Der Kollaps, der bei den Frachtraten zu beobachten war, spiegelte sich in den vergangenen zwölf Monaten auch in den Aktienkursen der Branche nieder. Dryships (WKN: A0DQUS) erreichten beispielsweise am 19.05.2008 mit 74,30 Euro ihr Jahreshoch. Am 03.03.2009 notierte der Wert bei nur noch 2,21 Euro. Im Bereich um 3,60 Euro war jetzt in Stuttgart vermehrt Kauftätigkeit zu beobachten. Der Wert gehörte in der Berichtswoche zu den 25 Auslandsaktien mit den meisten Preisfeststellungen.

Die Entspannung an den Börsen ist auch in Tokio angekommen. Der Nikkei-225-Index stieg in dieser Berichtswoche um 691 Zähler auf 8.636 Punkte. Vor allem Elektronik- und Automobilwerte, die in letzter Zeit stark unter Verkaufsdruck standen, waren auf diesem niedrigen Niveau gesucht. So verteuerten sich Sony Corp. (WKN: 853687) um knapp 15 Prozent und Nikon Corp. (WKN: 853326) legten um zwölf Prozent zu. Die Kurse von Toyota Motor Corp. (WKN: 853510) und Mazda Motor Corp. (WKN: 854131) stiegen um gut zehn Prozent. „Ob diese Kursavancen der japanischen Aktien eine Trendumkehr oder eine klassische Bärenmarktrallye darstellen, wird sich wohl erst in den nächsten Tagen herausstellen“, analysierte Björn Marten von der Baader Bank AG in Stuttgart. Ausländische Investoren, die seit Sommer 2008 immer Nettoverkäufer in Japan waren, haben laut neuster Statistik der Börse Tokio ihre Verkäufe in der vergangenen Woche eingestellt. Der fehlende Verkaufsdruck war mit ausschlaggebend für den Kursanstieg. Sollten diese Verkäufe nach dem Fiskaljahresende, das in Japan auf Ende März fällt, wieder einsetzen, könnten die Kurse aber auch schnell wieder nachgeben.

Die Immobiliengesellschaft Gagfah (WKN: A0LBDT) mit Sitz im Luxemburg überraschte die Analysten und Marktteilnehmer positiv. Der Gewinn sank zwar um 92 Prozent auf 46 Millionen Euro, das Unternehmen konnte aber dennoch die Mieteinahmen im Jahr 2008 leicht steigern und will eine stabile Quartalsdividende von 20 Cent je Aktie ausschütten. Zudem fielen die Wertberichtigungen deutlich geringer aus als befürchtet. Diese Meldungen beflügelten den Kurs der Aktie. Im Wochenverlauf steht ein Zugewinn von zwanzig Prozent auf einen aktuellen Kurs von vier Euro zu Buche.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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