Alt 15.05.09, 10:03
Gewinnmitnahmen nach dem Kursanstieg der Vorwochen – Kurseinbruch bei KBC
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Diese Handelwoche war auch in den USA von Gewinnmitnahmen geprägt. Im Vergleich zum Schlussstand am Freitag vergangener Woche, büßte der Dow Jones knapp 300 Punkte ein. Auch die anderen Indizes mussten Terrain abgeben.

Zum Wochenstart bot der Aktienmarkt ein geteiltes Bild. Während bei den großen Werten Gewinne realisiert wurden, konnten sich die Technologiewerte besser als der Gesamtmarkt schlagen. Bei den Finanztiteln sorgte das Ergebnis vom Stresstest wieder für reichlich Gesprächsstoff. Am Markt waren Zweifel aufgekommen, ob sich weitere Kapitallücken ergeben würden. Außerdem belasteten die ankündigten Kapitalerhöhungen im Bankensektor. Die Kursverluste lagen im Bereich von acht Prozent. Mit einem Kursabschlag von zehn Prozent schloss die Aktie von General Motors (WKN: 850000). Nach den Aussagen von Firmenchef Henderson ist die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz deutlich angestiegen.

Am Dienstag gelang es den Standardwerten mit einer Aufholjagd gegen Ende der Handelssitzung einen Teil des Vortagesverlustes wieder gut zu machen. Die Ölwerte standen auf der Gewinnerseite und konnten vom Anstieg des Ölpreises profitieren. Dagegen waren die Finanztitel unter den Verlierern anzutreffen. Selbst die Äußerungen von US-Notenbank Chef Bernanke konnte den Banken nicht helfen. Sowohl Citigroup (WKN: 871904) als auch Bank of America (WKN: 858388) verloren fünf Prozent. Bemerkenswert war auch die Meldung von Microsoft (WKN: 870747). Das Unternehmen hatte angekündigt, dass man sich bei Investoren circa vier Milliarden Dollar leihen möchte. Daraufhin spekulierten die Marktobachter, dass sich Microsoft für eine mögliche Übernahme wappne. Der Aktienkurs kletterte um drei Prozent. Vor Börsenbeginn wurde eine Übernahme im Kohlesektor bekanntgegeben. Für umgerechnet 1,5 Milliarden Dollar übernimmt Alpha Natural Resources (WKN: A0D8FJ) Foundation Coal (WKN: A0DN1N) im Rahmen eines Aktientausches. Aus dem Umtauschverhältnis konnte man eine Prämie von 36 Prozent zum Schlusskurs von Montag errechnen. Gemeinsam steigt man dann zur Platz drei auf dem Kohlenmarkt auf.

Zur Wochenmitte ging es an den amerikanischen Aktienmärkten deutlich bergab. Neben schlechten Konjunkturdaten verdarben auch die Bankenwerte, mit weiter fallenden Notierungen, die Laune der Anleger. Mit einem Minus von fast vier Prozent erlitt JPMorgan (WKN: 850628) den geringsten Kursabschlag in der Branche. Ohne große Kursausschläge blieb die Entscheidung der EU-Kommission, die gegenüber Intel (WKN: 855681) ein Bußgeld in Höhe von über 1 Milliarde Euro verhängt hat. Aus der Menge der Kursverluste stachen Pharmawerte wie Merck & Co. (WKN: 851719) und Pfizer (WKN: 850229) mit Kursgewinnen von zwei Prozent hervor.

Der Nikkei-225-Index schließt mit einem Wochenverlust von 292 Punkten bei 9.093 Zählern und kann somit die psychologisch wichtige 9000er-Marke noch verteidigen. Keine guten Nachrichten kamen von Sony Corp. (WKN: 853687). Der starke Yen, der Preisverfall bei LCD-Bildschirmen und Fotoapparaten und hohe Umstrukturierungskosten lassen den Konzern das erste Mal seit 14 Jahren wieder rote Zahlen schreiben und die Aktie verlor daraufhin gut 13 Prozent an Wert. Auch Toyota Motor Corp. (WKN: 853510) wurde von den Anlegern wegen schlechter Nachrichten abgestraft. Sehr schlechte Verkaufszahlen weltweit, allen voran in den USA, sowie die Währungsverluste durch den starken Yen, ließen die Aktie um knapp 14 Prozent abrutschen.

Der Schweizer Hersteller von Luxusartikeln Compagnie Financiere Richemont AG (WKN: A0Q9J3) musste diese Woche mitteilen, dass der operative Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um 12 Prozent zurück ging. Allerdings hatten Analysten aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise mit einem stärkeren Rückgang gerechnet, was der Aktie zu Beginn des Handels ein Pluszeichen verschaffte. Das Unternehmen mit Sitz in Genf vertreibt unter anderem Montblanc, Uhren von Jaeger-LeCoultre oder Baume & Mercier und Schmuck von Cartier. International gilt der Konzern als zweitgrößter Hersteller von Luxuswaren hinter der französischen LVMH (WKN: 853292) zu der Marken wie Moet & Chandon, Louis Vuitton, Dior oder Tag Heuer gehören. „Da eine Prognose der Entwicklung an den Märkten sehr schwierig sei, bleibt Richemont hier auch eher vorsichtig“, erklärte Sven Nemela von der Baader Bank AG in Stuttgart.

Die Aktien des belgischen Finanzkonzerns KBC Groep (WKN: 854943) brachen am Donnerstag nach zwischenzeitlicher Handelsaussetzung um über 30 Prozent ein. Nach Milliardenverlusten benötigt der Finanzkonzern erneut Hilfe vom Staat. Hierbei soll es sich um die Absicherung der Risiken aus hoch riskanten Anlagen von 20 Milliarden Euro handeln. Nach dem Kursrutsch auf 12 Euro konnte der Wert im Handelsverlauf wieder zulegen und notiert aktuell bei rund 14,30 Euro.

Die österreichische Bank Raiffeisen International (WKN: A0D9SU) hat im ersten Quartal 2009 aufgrund der Finanzkrise einen Gewinneinbruch erlitten. Die Gesellschaft die ausschließlich in Osteuropa tätig ist, erzielte einen Nettogewinn von 56 Millionen Euro, nach einem Vorjahresergebnis von 254,4 Millionen Euro. Hauptgrund hierfür war die Verfünffachung der Kreditrisikovorsorge auf insgesamt 445 Millionen Euro. Analysten sind von einem noch schlechteren Ergebnis ausgegangen. Die Aktie begann am Donnerstag in einem schwachen Gesamtmarkt mit einem Abschlag von über vier Prozent, erholte sich jedoch wieder leicht und tendiert bei 25,60 Euro.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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