Obwohl die Vorgaben eher schlecht waren, ging es bereits am Vormittag am deutschen Aktienmarkt aufwärts. Nachdem der Dow Jones gestern in New York um weitere 1,2 Prozent auf 6.547 Punkte nachgab, schloss auch der NIKKEI 225 in Tokio mit 0,44 Prozent bei 7.055 Zählern im Minus. Der DAX koppelte sich davon jedoch ab. Dabei half aber auch die Meldung über ein derzeit gut laufendes Geschäft bei der Citigroup. Diese sorgte für besonders gute Laune.

Die Mehrheit der Derivateanleger hatte gestern an der EUWAX auf eine technische Erholung gesetzt. Folgerichtig kam es dann am Vormittag zunächst zu Gewinnmitnahmen bei Call-Optionsscheinen und Long-Zertifikaten, die sich naturgemäß überproportional im Wert steigern konnten. Auf der anderen Seite versuchten einige Anleger in dieser Phase ihre in Put-Optionsscheinen anfallenden Verluste zu begrenzen.

In den späten Mittagsstunden wurden dann zunehmend Calls gekauft. Dies war im Nachhinein auch die richtige Entscheidung, denn der DAX konnte seine Gewinne ausbauen. Die starken Kursgewinne der Citigroup-Aktie von rund 25 Prozent auf 1,33 US-Dollar zu Handelsbeginn an der NASDAQ sorgten für zusätzlichen Rückenwind.

Nun waren auch wieder mehr Calls auf die Deutsche Bank und die Commerzbank gesucht. Beide Finanztitel stehen mit Kursgewinnen von deutlich mehr als zehn Prozent an der Spitze der DAX-Gewinner des Tages.

In Reaktion auf einen schwachen Ausblick bei E.on lag die Aktie am Nachmittag bei 18,91 Euro mit 6,5 Prozent im Minus. Der Energieversorger hatte sein Gewinnziel für 2010 deutlich gesenkt und zudem die Erwartungen für das laufende Jahr zurückgenommen. Kurzfristig orientierte Derivateanleger kauften auf dem aktuellen Niveau aber eher Call-Optionsscheine und Knock-out-Calls.

Quelle: boerse-stuttgart AG