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Nach Handelsschluss in Europa hatte die US-Notenbank Fed am Mittwoch ihre Beschlüsse bekanntgegeben und damit den Euro klar über 1,17 Dollar auf den höchsten Stand seit Januar 2015 gehievt. Die Fed ließ wie erwartet die Zinsen unverändert und dürfte im Herbst mit dem Abbau der durch die Anleihekäufe aufgeblähten Bilanz beginnen. In ihrem Kommuniqué skizziere sie mit Verweis auf robusten Arbeitsmarkt, moderates Wachstum und fehlenden Inflationsdruck eine abwartende Haltung, deute aber einen weiteren Schritt noch in diesem Jahr an.
Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen ist im Juli erneut auf einen Rekordwert gestiegen. Der Geschäftsklimaindex kletterte auf 116,0 Punkte, nachdem er im Juni bei 115,2 Zählern gelegen hatte, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Volkswirte hatten dagegen mit einem leichten Rückgang gerechnet. Das Institut sprach von einer “euphorischen” Stimmung in den deutschen Chefetagen. “Die deutsche Wirtschaft steht unter Volldampf”, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Das Ifo-Institut befragt jeden Monat 7000 Führungskräfte deutscher Unternehmen nach der aktuellen Geschäftslage und den Aussichten für die kommenden sechs Monate. Die Unternehmen waren besonders zufrieden mit ihrer aktuellen Lage – der entsprechende Index stieg von 124,2 Punkten im Vormonat auf 125,4 im Juli. Auch die Erwartungen an das Geschäft der kommenden Monate verbesserten sich von 106,8 auf 107,3 Punkte. Im Bauhauptgewerbe ist der Index auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Bundes-/ Staatsanleihen Griechenland hat am Dienstag erstmals seit 2014 wieder eine Staatsanleihe emittiert und damit die Rückkehr an den Kapitalmarkt der Eurozone eingeleitet. Athen wählte für den Auftritt eine fünfjährige Laufzeit und setzte damit auf eine mittlere Fälligkeit. Der Bond im Volumen von 3 Milliarden Euro konnte gut platziert werden, es lagen Orders in Gegenwert von 6,5 Milliarden Euro bei den Syndikatsbanken vor. Die Anleger bekamen den Bond zu einer Rendite von 4,625. Der überraschende Anstieg des deutschen Konsumklimas konnte die Kurse von Bundesanleihen am Donnerstag nicht belasten. Die Rendite der zehnjährigen Deutschen Staatsanleihen fiel auf 0,53 Prozent zurück. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg am Nachmittag auf 162,27 Punkte. Anlegertrends VW: Nachrangige Titel nach Kartellvorwürfen unter Druck geraten Der Vorwurf, ein Kartell gebildet zu haben, das sich über Jahre abgesprochen haben soll, hat insbesondere die Kurse der nachrangigen Titel von VW belastet. An der Börse Stuttgart machten Anleger aber auch in der mit einem Kupon von 4,625 Prozent ausgestattet Hybridanleihe (WKN: A1ZE21) Kasse. Mehr als 3,7 Millionen Euro wurden in dem von Standard & Poor’s mit BBB- bewerteten Papier umgesetzt. Aktuell notiert die Anleihe bei 105,87. Petroleos de Venezuela S.A. Auch der bis zum 2. November 2017 laufende USD-Bond von Petroleos de Venezuela S.A. – kurz PDVSA – (WKN: A1A25E) stand in der Handelswoche im Fokus der Anleger. Während die einen den Titel verkauften und sich Gewinne sicherten, spekulieren andere auf die Rückzahlung zum Fälligkeitsdatum. Laut einer Reuters-Meldung haben die USA am Mittwoch, nur wenige Tage vor der Wahl einer neuen Verfassungsversammlung Sanktionen gegen 13 ranghohe Personen aus Regierung, Militär und dem staatlichen Ölunternehmen PDVSA verhängt. Betroffen seien unter anderem die Chefs von Armee und Polizei, der Wahlleiter und der PDVSA-Vizepräsident, während Strafmaßnahmen gegen die Wirtschaft noch ausgespart worden seien, hieß es in US-Regierungskreisen. Sie würden aber in Betracht gezogen. Zugleich drohte das US-Finanzministerium mit Sanktionen gegen alle Personen, die sich in die umstrittene Verfassungsversammlung wählen lassen. Sie sollten wissen, dass sie damit einen Beitrag leisteten zur Untergrabung demokratischer Prozesse und Institutionen in Venezuela und damit auch ein Ziel von US-Sanktionen würden, sagte Finanzminister Steven Mnuchin. Die geplante Versammlung könnte die Verfassung ändern und das derzeit von der Opposition dominierte Parlament auflösen. Die Gegner von Präsident Nicolas Maduro werfen ihm vor, eine Diktatur und einen staatlichen Umbau nach dem Vorbild Kubas anzustreben und fordern vorgezogene Präsidenten- und Parlamentswahlen. Neue Währungsanleihe der Bank of America Corp. Das US-amerikanische Finanzinstitut emittierte jüngst zwei neue Anleihen. Das sechsjährige Papier (WKN: BA0AJA), begeben mit einem Emissionsvolumen von 1,5 Milliarden US-Dollar wird mit 2,816 Prozent p.a. verzinst – bis zum 21. Juli 2022, sprich ein Jahr vor Fälligkeit. Ab diesem Zeitpunkt verwandelt sich die fest verzinste Anleihe in einen Floater, dessen Zinssatz sich vierteljährlich aus dem Drei-Monats-USD-Libor zuzüglich eines Aufschlags von 93 Basispunkten berechnet. Nicht nur bei der Verzinsung, auch bei den Kündigungsrechten hat sich der Emittent eine nicht alltägliche Konstruktion in die Anleihebedingungen aufnehmen lassen. Demzufolge gibt es ein Make Whole Call Option gegen eine Prämie von 15 Basispunkten so lange die Anleihe fix verzinst wird – ab dem 21. Juli 2022 bis zum Laufzeitende ist eine Kündigung zu 100 Prozent möglich. Die elfjährige, 2,0 Milliarden US-Dollar schwere Tranche (WKN: BA0AJB) ist mit einem Kupon von 3,593 Prozent p.a. ausgestattet – jedenfalls bis ein Jahr vor Fälligkeit, genauer dem 21. Juli 2027. Dann wandelt sich das Wertpapier ebenfalls in einen Floater. Der vierteljährliche Zinssatz berechnet sich aus dem Drei-Monats-USD-Libor zuzüglich eines Aufschlags von 137 Basispunkten. Diese Anleihe ist von Seiten des Emittenten lediglich im letzten Jahr der Laufzeit zu 100 Prozent kündbar. Beide Anleihen sind unterteilt in Inhaberteilschuldverschreibungen à 2.000 US-Dollar, werden von S&P mit BBB+ bewertet. Die Zinszahlung erfolgt in beiden Fällen halbjährlich für die Zeit der festen Verzinsung sowie vierteljährlich im Jahr der variablen Verzinsung Börse Stuttgart TV Daimler & Co: Wie sehr belasten die Kartellvorwürfe die Anleihenkurse? Die Krise in der Autobranche verschärft sich: Zu den Manipulationsvorwürfen bei Dieselfahrzeugen kommt nun ein Kartellverdacht hinzu. Wie sehr setzt das die Anleihen von Daimler, BMW und VW unter Druck? Und welche positiven Signale kommen derzeit aus Griechenland? Aktuelle Informationen von der Anleihen-Expertin Bianca Becker im wöchentlichen Marktgespräch mit Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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