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NEW YORK (Dow Jones) - Hiobsbotschaften aus China und schwache Daten vom US-Immobilienmarkt haben am Dienstag auf den Kursen an Wall Street gelastet. Damit endete die Aktienrally der vergangenen Wochen, die die Kurse auf die höchsten Stände seit mehreren Jahren getrieben hatte. Der Dow-Jones-Index (DJIA) fiel um 0,5 Prozent oder 69 Punkte auf 13.170. Der S&P-500 sank um 0,3 Prozent bzw 4 Zähler auf 1.406 und der technologielastige Nasdaq-Composite gab 0,1 Prozent oder 4 Stellen auf 3.074 ab. Das Umsatzvolumen lag bei 0,71 (Montag: 0,72) Milliarden Aktien. Auf 1.000 (1.905) Kursgewinner kamen 2.029 (1.110) -verlierer, unverändert schlossen 100 (112) Titel.
"Wir erlebten eine beeindruckende Rally. Daher lässt jede noch so kleine schlechte Nachricht Anleger zunächst einmal inne halten. Und genau das beobachten wir heute - Investoren legen eine Pause ein", kommentierte Marktstratege Joe Quinlan von U.S. Trust das Sentiment. Hauptauslöser des Stimmungsumschwungs waren wachsende Zweifel über das Wachstum in China. Immerhin fungierte das aufstrebende Land lange Zeit als Wachstumsmotor der Weltwirtschaft. Ian Ashby, Leiter der Eisenerzsparte des Bergwerksriesen BHP Billiton, erwartet, dass sich das Wachstum der Eisenerznachfrage in China stark abschwächen wird. "Das befeuert die Sorgen, dass sich Chinas Wachstum schneller abschwächt als bislang erwartet wurde", sagte ein Händler. Auch Meldungen, denen zufolge die chinesische Regierung die Kraftstoffpreise zum zweiten Mal in nur sechs Wochen erhöht, drückten auf die Stimmung. Höhere Kraftstoffpreise dürften ebenfalls zu Lasten des chinesischen Wachstums gehen. "Ich sehe keinen Abschwung in China, aber die fundamentale Lage der Unternehmen dort trübt sich ein", ergänzte ein Händler. Doch auch der heimische Immobilienmarkt in den USA machte weiter Sorgen. Im Februar ging die Zahl der Baubeginne trotz des milden Wetters um 1,1 Prozent zurück. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg um 1,3 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Anstieg im Januar nach oben revidiert. Mit Blick auf die Einzelwerte folgten Alcoa dem globalen Trend bei Rohstoffwerten, die Aktie des Aluminiumverhütters gab 1,5 Prozent auf 10,44 Dollar ab und zählte damit zu den schwächsten Werten im DJIA. Die konjunktursensiblen Titel des Baumaschinenherstellers Caterpillar trugen mit einem Abschlag von 2,6 Prozent auf 110,76 Dollar die Rote Laterne im DJIA. Walt Disney verloren 0,5 Prozent auf 43,24 Dollar. Der Unterhaltungskonzern erwartet wegen des geringen Kassenerfolges seines Science-Fiction-Films "John Carter" im zweiten Quartal einen Verlust. Der Streifen dürfte zu einem operativen Verlust zwischen 80 Millionen und 120 Millionen Dollar führen. Apple legten nach einem Ausflug in negatives Terrain erneut zu und kletterten um 0,8 Prozent auf das Allzeithoch von 605,96 Dollar. Am Vortag hatte die Aktie des Rechnerkonzerns erstmals in ihrer Geschichte über der Schallmauer von 600 Dollar geschlossen. Adobe fielen um 3,9 Prozent auf 33,16 Dollar. Der Softwarehersteller und Anbieter des "Acrobat Reader" rechnet im zweiten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,57 bis 0,61 Dollar. Analysten hatten im Konsens 0,60 Dollar je Aktie vorhergesagt. Insgesamt stieß der Geschäftsausweis auf wenig Begeisterung, es fehlten die positiven Überraschungen, so Händler. Erst nach Handelsschluss berichtete der Softwarekonzern Oracle über die Entwicklung im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2011/12. Analysten erwarteten im Mittel ihrer Prognosen einen Gewinn je Aktie von 0,56 Dollar. Das Papier zeigte sich volatil und gewann 1,1 Prozent auf 30,10 Dollar. Tiffany zogen um 6,7 Prozent auf 73,27 Dollar an. Der Juwelier verfehlte zwar die Erwartungen für das vierte Quartal, überzeugte jedoch mit dem Ausblick auf 2012. Targacept brachen unterdessen um 30,0 Prozent auf 5,19 Dollar ein, nachdem der Pharmakonzern zusammen mit Kooperationspartner AstraZeneca ein enttäuschendes Studienergebnis für ein Antidepressivum vorgelegt hatte. DJG/DJN/flf Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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