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China trennt sich von US-Anleihen.
Der fortwährende Handelsstreit zwischen den USA und China hinterlässt nicht nur am Aktienmarkt Spuren. Diese Woche veröffentlichte Zahlen belegen, dass China im März US-Anleihen im Wert von 20.45 Milliarden US-Dollar veräußerte – so viele wie seit Oktober 2016 nicht mehr. Noch im Februar lag die Summe der verkauften US-Anleihen bei lediglich 1,08 Milliarden US-Dollar. Damit setzt sich der Trend Chinas fort, seinen Anteil an US-Staatsanleihen zu verringern. Verfügte die Volksrepublik bei Treasuries im Jahr 2010 noch über einen „Marktanteil“ von 14 Prozent, waren dies im Jahr 2018 nur noch deren 8. Trotzdem ist die chinesische Volksrepublik mit Anleihen im Wert von 1,21 Billionen US-Dollar nach wie vor der größte Gläubiger der USA. Daran wird sich wohl so schnell auch nichts ändern, würde sich China mit einem sofortigen Ankaufsstopp und weiteren großen Anleiheveräußerungen selbst schaden. Stünden große Mengen der von China gehaltenen US-Anleihen zum Kauf, würde deren Wert infolgedessen sinken. Dies würde dann ebenfalls den Wert der in chinesischer Hand verbleibenden Papiere enorm schmälern. Zudem würde sich eine solche Verabschiedung aus Dollar-Anleihen womöglich negativ auf dessen Kurs auswirken. Somit hätte die Exportnation China mit den Folgen einer verteuerten eigenen Währung zu kämpfen. Auch auf dem Anleihenmarkt bleibt es in Sachen Handelsstreit also spannend. Grüne Bundesanleihen? Jüngsten Medienberichten zufolge prüft die Bundesregierung die Emission grüner Staatsanleihen ab dem Jahr 2020. Damit folgt der Bund einem weltweiten Trend, schließlich wächst der Markt für sogenannte Greenbonds in den letzten Jahren stetig – wenngleich deren Anteil am Anleihenmarkt noch verschwindend gering ist. Nichtsdestotrotz geben allein im deutschsprachigen Raum etwa 500 Investmentfonds an, nachhaltig zu sein. Auch haben bereits Staaten wie Frankreich, Belgien und Polen grüne Anleihen begeben. Im Falle der Ausgabe einer grünen Bundesanleihe würde sich der Bund dabei wohl am dänischen Modell orientieren. Hierbei wird die Emission einer Staatsanleihe aufgeteilt: Anleger erhalten einerseits eine „klassische“ Anleihe, andererseits einen Greenbond mit eigener WKN. Je nach Höhe des Anteils des grünen Wertpapiers verpflichtet sich der Emittent, in diesem Fall der Bund, zu Staatsausgaben in ebendieser Höhe für nachhaltige Projekte. Allerdings wird dieser Anteil bereits getätigten nachhaltigen Ausgaben zugewiesen, weswegen die Bundesmittel für Klima- und Umweltschutz allein durch die Emission eines Greenbonds nicht steigen. Erweisen sich diese grünen Staatsanleihen jedoch langfristig zunehmender Beliebtheit, könnte sich dies sehr wohl auf den Staatshaushalt auswirken: Sobald die Summe der Greenbonds die im Haushalt für nachhaltige Projekte vorgesehene Summe übersteigt, müsste der Bund das Geld in neue nachhaltige Projekte stecken. Bundes-/Staatsanleihen Die Unsicherheit bei den Anlegern scheint zu wachsen, der Kurs des richtungsweisenden Euro-Bund-Futures steigt – so ließe sich die bisherige Handelswoche zusammenfassen. Verabschiedete sich der Euro-Bund-Future letzten Freitag im Vergleich zum Wochenstart mit fast einem Prozentpunkt mehr ins Wochenende, setzte sich dieser Trend auch heuer fort. Am Montag schloss der Euro-Bund-Future bei 166,52 Prozentpunkten unweit seines Tageshochs von 166,61 Prozentpunkten. Über den Dienstag hinweg und insbesondere am Mittwoch kletterte der Kurs auf ein zwischenzeitliches Hoch von 167,43 Prozentpunkten, zum Handelsschluss am Mittwoch stand der Euro-Bund-Future dann bei 166,94 Prozentpunkten. Damit nicht genug: Bis Donnerstagmittag stieg der Kurs weiter auf bis zu 167,21 Prozentpunkte an, sodass auch am Tagesende die Hürde von 167 Prozentpunkten überwunden sein dürfte. Ein erneuter Zuwachs von rund einem Prozentpunkt innerhalb einer Handelswoche scheint damit möglich. Langfristig könnte der Euro-Bund-Future gar Kurs auf das Allzeithoch von 2016 nehmen, das bei 168,68 Prozentpunkten liegt. Die Marktdaten im Überblick Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen. Hier gelangen Sie zu der Übersicht. Anlegertrends Deutsche Kreditbank begibt Pfandbrief Die Deutsche Kreditbank AG emittiert einen Social Bond (WKN: SCB001). Dieser ist in Teilschuldverschreibungen à 1.000 Euro unterteilt und wird am 4. Juni 2029 fällig. Am Ende der Laufzeit soll eine Rückzahlung der Anleihe zu 100,00% des Nennbetrags erfolgen. Während der Laufzeit wird die Anleihe mit einer festen Verzinsung von 0,7 Prozent p.a. verzinst. Nach Angaben der Emittentin handelt es sich bei dem DKB Social Bond um einen Öffentlichen Pfandbrief. Der Öffentliche Pfandbrief ist eine Schuldverschreibung, die von einer Bank oder Sparkasse nach den Vorgaben des Pfandbriefgesetzes ausgegeben wird. Die Zeichnung ist vom 13. Mai 2019 an exklusiv über die Börse Stuttgart möglich – voraussichtlich bis zum 31. Mai 2019, 12 Uhr – vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung. Zwanzigjährige Telekom-Anleihe Unter der WKN A2LQRS emittiert die Deutsche Telekom AG eine neue Anleihe: Diese ist mit einem Volumen von 300 Mio. EUR ausgestattet und wird zum 29.03.2039 fällig. Zu einem Kupon von 2,25 % erfolgt die nächste Zinszahlung am 29.03.2020. Sowohl der handelbare Mindestbetrag als auch die kleinsten handelbaren Einheiten liegen bei anlegerfreundlichen 1.000 EUR. Von S&P erhält die Deutsche Telekom das Rating BBB+. Anleihe mit Top-Rating Die European Investment Bank begibt eine neue Anleihe (WKN: A2R185). Deren Emissionsvolumen beträgt 3 Mrd. USD, fällig wird die Anleihe zum 24.06.2024. Als Kupon sind 2,25 % ausgewiesen, Termin der nächsten Zinszahlung ist bereits der 24.06.2019. Auch im Falle dieser Anleihe belaufen sich der Mindestbetrag der handelbaren Einheit und die kleinste handelbare Einheit auf je 1.000 EUR. Die European Investment Bank erhält von S&P das bestmögliche Rating AAA. Börse Stuttgart TV Nach verpatztem Wiederaufstieg: HSV-Anleihe erholt sich rasch Es ist heute wieder ordentlich was los im Rentenhandel an der Börse Stuttgart. Natürlich wollen wir heute auf Bayer und Thyssen-Krupp schauen – das jüngste Glyphosat-Urteil in den USA hat auch im Rentenhandel seine Spuren hinterlassen. Im Fokus steht in dieser Woche allerdings auch eine Anleihe aus dem „sportlichen“ Bereich. Der Blick in den Rentenhandel mit Bianca Becker von der Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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