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Beflügelt von der Hoffnung auf Unterstützung durch die Notenbanken in den USA und in Europa hat der US-Aktienmarkt am Freitag eine Trendwende ins Plus vollzogen. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,8 Prozent auf 13.158 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite zogen um 0,6 bzw 0,5 Prozent an. Das Umsatzvolumen blieb dünn, gehandelt wurden 0,52 (Donnerstag: 0,59) Milliarden Stück. Den 1.912 (937) Kursgewinnern standen 1.046 (2.056) -verlierer gegenüber, während 158 (120) Titel unverändert schlossen.
Rückenwind erhielten die Kurse an der Wall Street von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke. Der räumte der Federal Reserve (Fed) "Raum für weitere Schritte" zur Stützung der Konjunktur ein. "Als die Nachricht verbreitet wurde, setzte sofort eine Marktreaktion ein. Dieser Anstieg war ganz sicher der Schlüsselimpuls", sagte Marktstratege John Canally LPL Financial. Doch auch aus Europa kam Unterstützung: Die Europäische Zentralbank (EZB) will laut einem "Reuters-Bericht" bei der Gestaltung ihrer künftigen Käufe von Staatsanleihen keine Renditeobergrenzen, sondern Zinsbänder definieren. Damit soll die Spekulation gegen einzelne Staaten verhindert werden. "Ich denke, diese Art der Renditedeckelung ist realistischer. Offensichtlich findet bei der EZB eine ernsthafte Diskussion über die kommenden Schritte statt", kommentierte Rentenhändler Jason Rogan von Guggenheim Partners die Meldung. Die Daten zu den US-Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter verloren zudem ihren anfänglichen Schrecken. Händler sprachen von gemischt ausgefallenen Daten. Positiv wurde aufgenommen, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras eindeutig zum Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone bekannt hatte. Gleichwohl gab sie keine Anzeichen für Zugeständnisse bei den Sparanstrengungen. Am Rohstoffmarkt wechselte der Ölpreis mehrfach das Vorzeichen. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl des Markt führenden Oktoberkontrakts der Sorte WTI verbilligte sich um 0,1 Prozent bzw 0,12 Dollar auf 96,15 Dollar. Das Entgelt für ein Barrel der europäischen Referenzsorte Brent zur Lieferung im Oktober fiel um 2,2 Prozent oder 1,42 Dollar auf 113,59 Dollar. Der Preisverfall bei Brent wurde mit Spekulationen über eine Freigabe strategischer Ölreserven begründet, womit der Lieferausfall aus dem Iran kompensiert werden soll. Auf Unternehmensseite standen die Aktien von Apple im Blick, die um 0,1 Prozent zulegten. Ein südkoreanisches Gericht hatte in einem Patentrechtsstreit zwischen Apple und Samsung entschieden, dass beide Unternehmen wechselseitig geistige Eigentumsrechte verletzt hätten. Das Urteil hat jedoch eher symbolischen Einfluss. Keinem der Konzerne entsteht dadurch ein Vorteil in dem Rechtsstreit, der diesen Monat in den USA und Australien verhandelt wird und sich auf insgesamt neun Ländern erstreckt. Die Papiere von Eli Lilly rückten um 3,4 Prozent vor. Der Pharmakonzern hatte mitgeteilt, dass die fortgeschrittenen Versuche mit einem Alzheimer-Medikament zwar nicht die ursprünglichen Ziele erfüllt hätten. Dennoch seien statistisch relevante Verbesserungen bei einigen Patienten zu erkennen. Die Aktien von Salesforce.com stiegen um 1,2 Prozent. Der Hersteller von Unternehmenssoftware wies für das zweite Quartal einen überraschend hohen Gewinn aus. Die Titel von Autodesk brachen um 15,6 Prozent ein. Der Software-Anbieter wartete mit schwachen Zweitquartalszahlen und Ausblick auf. Die Anteilsscheine von Aruba Networks schnellten dagegen nach überzeugenden Geschäftszahlen um 14,4 Prozent empor. Die Aussicht auf Fortschritte im Kampf gegen die Eurokrise ließ die Aufschläge bei den Notierungen am US-Anleihemarkt komplett schmelzen, die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen stagnierte bei 1,68 Prozent. Zuvor hatten die Notierungen über sechs Sitzungen angezogen. Am Devisenmarkt stützten die Bernanke-Aussagen den Euro. Das Schreckgespenst Inflation aufgrund möglicher quantitativer Lockerungen belastete den Dollar, der sich aber im späten Handel leicht erholte. Der Euro kletterte auf 1,2511 Dollar. Der Goldpreis rutschte ins Minus, die Feinunze wurde mit 1.670 Dollar gehandelt. Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com DJG/DJN/flf Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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