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„Bis zum nächsten Gipfel am Sonntag kommender Woche muss geliefert werden“, konstatierte ein europäischer Unterhändler am Rande des G-20-Gipfels vom Wochenende. Der Ton wird rauer. Die nicht-europäischen Gipfel-Teilnehmer geben den Euro-Ländern die Schuld am heraufziehenden Konjunkturabsturz. Ob dieser Vorwurf nun begründet ist oder nicht, sei dahin gestellt; jedenfalls sah sich Bundesfinanzminister zu dem Versprechen genötigt „die Probleme in der Euro-Zone“ zu lösen. Naturgemäß regen solche Aussagen die Fantasie vieler Marktteilnehmer an. So war noch am frühen Montagmorgen der Optimismus groß, dass es schon am Wochenende das bereits viel beschworene „umfassende Paket“ zur Lösung der Schuldenkrise geben könnte. Doch schnell dämpfte Wolfgang Schäuble allzu übertriebene Hoffnungen und unterstrich, dass es vorerst zumindest, den ganz großen Wurf zur Lösung der Krise noch nicht geben werde. Am Freitagmorgen stand dann fest, dass es am Wochenende keine konkreten Lösungsvorschläge geben werde, man brauche mehr Zeit für konkrete Lösungen.
Wie in den vergangenen Tagen und Wochen immer deutlicher wurde, müssen die Kerneuropäer um Deutschland und Frankreich langsam aber sicher etwas mehr auf sich selbst schauen. Die US-Ratingagentur Moody’s droht Frankreich ziemlich unverhohlen mit dem Entzug der derzeitigen Top-Bonität. Die relative Finanzstärke des deutschen Nachbarn habe im Zuge zunehmender Belastungen der Schuldenkrise spürbar nachgelassen. Die Regierung in Paris käme nicht umhin, wirtschaftliche und fiskalpolitische Reformen umzusetzen, um auch weiterhin das „AAA-Gütesiegel“ zu erhalten. Zu einem Problem könnten jedoch die anstehenden Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr werden. Ob Frankreichs amtierendes Staatsoberhaupt Sarkozy so kurz vor der Wahl noch zu tiefgreifenden und vielleicht schmerzhaften Reformen bereit ist, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Für schlechte Stimmung sorgte der in dieser Woche veröffentlichte ZEW-Index. Das Konjunkturbarometer des Mannheimer Zentrums für europäische Wirtschafts-forschung fiel bereits zum achten Mal in Folge und markierte bei -48,3 Punkten, den schlechtesten Wert seit gut drei Jahren. Rückenwind erhält der Stimmungsindikator von der deutschen Bundesbank. In ihrem Monatsbericht gehen die Bundesbanker zwar von einem kräftigen Wachstum im laufenden Quartal aus; allerdings glauben sie nicht, dass die deutsche Wirtschaft dieses Tempo halten kann. Die Aussichten für das anstehende Winterquartal seien nicht mehr allzu rosig: Unter anderem habe bereits heute der Auftragseingang in Teilen der deutschen Industrie spürbar nachgelassen. Die schwächelnde Weltkonjunktur könnte sich zudem als weiterer Störfaktor für die deutsche Exportwirtschaft erweisen. In dieser Woche erschien ein neuer Punkt auf der Agenda einer möglichen Umschuldung Griechenlands. Europas Banken haben laut einer„Handelsblatt“ Meldung offensichtlich nicht nur Milliarden in griechische Anleihen investiert, sondern auch in sogenannte Credit Default Swaps (CDS). Solche CDS oder im deutschen Sprachgebrauch Kreditausfallderivate, sollen die Risiken eines Anleihen-Investments abdecken. Die Funktionsweise ist (vereinfacht dargestellt) relativ simpel: CDS werden, ähnlich wie beispielsweise eine Feuerversicherung, für den „worst-case“ abgeschlossen. Doch eigentlich hoffen beide Seiten – sowohl der Versicherungsgeber, als auch der Versicherungsnehmer – dass nie auf die Versicherung zurückgegriffen werden muss. Doch ein solcher Fall scheint jetzt einzutreten: Griechenland ist (finanziell) abgebrannt, d.h. in Kürze könnten zahlreiche CDS tatsächlich fällig werden. Da CDS im kaum regulierten außerbörslichen Handel vertrieben werden und zudem den ein oder anderen Spekulanten auf den Plan rief, weiß heute praktisch niemand, welche zusätzlichen Gefahren noch in den Büchern liegen. Zudem ist unklar wie hoch die jeweiligen Belastungen im Endeffekt sein könnten. Sicher ist, dass Bezug auf CDS im Augenblick nichts sicher ist. Die nicht enden wollende Verunsicherung um die Bewältigung der Euroschuldenkrise sorgte beim Bund-Future wieder für Aufwind. Er konnte sich bei 133 Punkten zunächst stabilisieren und übersprang dann im Wochenverlauf sogar die Marke von 135 Punkten. Bondm-News Bis 26. Oktober kann die 8,125%-Anleihe der Royalbeach Spielwaren- & Sportartikel Vertriebs GmbH noch zum Kurs von 100,00 Prozent gezeichnet werden (A1K0QA). Für Großkunden wie z.B. Aldi und Hofer entwickelt, produziert und vertreibt Royalbeach Sport- und Freizeitartikel. Mehr unter: www.boerse-stuttgart.de/royalbeach Die Dürr AG verbessert ihr Ergebnis und beschleunigt ihr Wachstum im dritten Quartal. Der Lackieranlagenhersteller konnte einen deutlichen Anstieg im Auftragseingang verbuchen. Die angepeilte Marke für das Jahr 2011 wurde bereits nach neun Monaten überschritten. Das Nachsteuerergebnis stieg in den ersten neun Monaten 2011 auf 35 Mio.€ nach -9,90 Mio € im Vorjahreszeitraum. Dürr sieht derzeit noch keine Anzeichen für einen Nachfragerückgang in der Automobilindustrie. Mit dem Baubeginn für ein Solarkraftwerk mit 4,4 MW baut die Payom Solar AG ihr Portfolio an Solarkraftwerken aus und möchte sich so den Zufluss an kontinuierlichen Erträgen sichern. Zum Jahresende soll die Anlage fertig gestellt und in Betrieb genommen werden. Der größte europäische Produzent von Holzpellets baut in den Vereinigten Staaten sein erstes Pelletwerk. In Ost-Texas will das Unternehmen künftig jährlich über 500.000 Tonnen Holzpellets produzieren. Die German Pellets AG investiert auch in das Pelletwerk in Sachsen. Mit einer neuen Versackungsanlage sollen Pellets in 15 Kilogramm Säcke verpackt werden, pro Tag sind dies bis zu 320 Tonnen. Börse Stuttgart TV Nach zwei Jahren Aufschwung muss sich die deutsche Wirtschaft offenbar auf eine starke Abkühlung der Konjunktur einstellen. Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute prophezeien in ihrem Herbstgutachten für 2012 nur noch ein mageres Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent. Sind die “fetten Jahre” jetzt vorbei? Welche Rolle spielt die Schuldenkrise? Dietmar Zantke von Zantke Asset Management, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6180 Eine Krise kann letztlich auch eine Chance bedeuten – vor allem am Finanzmarkt. So schmerzhaft es manchmal sein kann, so gestärkt kann man gegebenenfalls aus ihr hervorgehen. Allerdings ist dies manchmal auch leichter gesagt, als getan. Wo liegen also die Chancen der derzeitigen Krise? Rolf Kazmaier von der SVA Vermögensverwaltung zu Gast beim DAF-Anleihenforum. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6173 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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