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Lässt der neue Fed Chef Jerome Powell die Zinsen fliegen?
Die US-Wirtschaft brummt und die Gewinne der Unternehmen sprudeln weiter. Das beobachtet der neue Mann an der Spitze der amerikanischen Notenbank Fed, Jerome Powell, ganz genau. An ihm liegt es jetzt einen klugen Kurs zu fahren, um eine Inflationsrate von zwei Prozent anzusteuern, ohne dabei die Wirtschaft überhitzen zu lassen. Er verspricht bei seiner Rede zu seiner Anhörung im Finanzdienstleistungs-Ausschuss des US-Repräsentantenhauses, einen behutsamen Mittelweg zu finden. Marktteilnehmer stellen verwundert fest, dass doch eine gehörige Portion Falke in der Taube Powell steckt. Etliche rechnen sogar damit, dass die Fed in diesem Jahr sogar viermal die Zinsen anheben wird – bislang waren drei Anhebungen eingepreist. Sehr deutlich abzulesen war dies an der Reaktion beim Währungspaar Euro/Dollar. Der Euro ist in dieser Woche sogar wieder unter 1,22 USD gefallen. Auch am US-Anleihenmarkt weht in dieser Woche ein anderer Wind, und zwar auf der langen Seite. Kurzlaufende Anleihen haben sich nicht bewegt, fünfjährige Anleihen dagegen gewannen bereits leicht. Am deutlichsten fiel die Reaktion bei den Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahren aus. Sie kletterten um 18/32 Punkte auf 97 16/32 Punkte. Und rentierten jetzt mit 3,13 Prozent. Bundes- / Staatsanleihen Der Trend aus den USA scheint mittlerweile auch den deutschen Rentenmarkt zu erfassen: Die Phase extrem niedriger Zinsen neigt sich ihrem Ende entgegen. Wenngleich sich der Zins-Anstieg in den USA deutlicher dynamischer gestaltet, zeichnet sich auch in Europa und vor allem Deutschland eine ähnliche Entwicklung ab. Eine Tendenz, die sich nicht zuletzt in einigen charttechnischen Signalen widerspiegelt. So befindet sich die sogenannte Umlaufrendite, also die durchschnittliche Rendite aller im Umlauf befindlichen inländischen Staatsanleihen, derzeit auf einem neuen Trendhoch. Zuletzt erreichten die Zinsen Anfang September 2015 das aktuelle Niveau. Anlegertrends Spanische Staatsanleihe stark nachgefragt Eine beliebte Anleihe an der Börse Stuttgart war in dieser Woche die dreißigjährige Staatsanleihe (WKN A19W01), die Spanien kürzlich im Volumen von 6 Milliarden Euro emittiert hat. Die Nachfrage danach war enorm: Insgesamt kamen Orderaufträge in Höhe von fast 26 Milliarden Euro zusammen. Der Kupon des am 30.10.2048 endfälligen Bonds beträgt 2,7 Prozent, die nächste Zinszahlung erfolgt am 31. Oktober. Bei einem aktuellen Kurs von 101,37 rentiert das Papier bei 2,63 Prozent. Anleihe der Landwirtschaftlichen Rentenbank im Fokus der Anleger Zu den Umsatzspitzenreitern bei den Neuemissionen an der Börse Stuttgart zählte diese Woche außerdem die bis zum 21. Februar 2020 laufende USD-Anleihe der Landwirtschaftlichen Rentenbank (WKN A2LQFK). Der Bond mit einem Volumen von zwei Milliarden US-Dollar wird mit 2,375 Prozent p.a. verzinst und kann mit einer Mindeststückelung von 1.000 US-Dollar nominal gehandelt werden. Aktuell notiert das Papier bei 99,87, was einer Rendite von 2,43 Prozent entspricht. Die drei Ratingagenturen Moody’s, S&P und Fitch bewerten alle ungedeckten Schuldverschreibungen und nachrangigen Verbindlichkeiten der Rentenbank jeweils mit einem Triple A. Die deutsche Förderbank für Agrarwirtschaft und ländliche Entwicklung ist bekannt für ihre Angebote für sicherheitsbewusste in- und ausländische Investoren. T-Mobile USA beliebt Bei Anlegern stieß in dieser Woche auch die neu emittierte T-Mobile USA-Anleihe (WKN A19VD2) auf Interesse. Sie läuft bis Februar 2028, hat somit eine Laufzeit von zehn Jahren und notiert in US-Dollar. Die Verzinsung liegt bei halbjährlicher anteiliger Zahlung bei 4,750 Prozent. Die Anleihe ist ab einer Mindeststückelung von 2.000 US-Dollar zu haben. Aktuell sieht es für T-Mobile US vielversprechend aus: Das Unternehmen begeisterte seine Investoren mit hervorragenden Zahlen – nicht zuletzt, weil doppelt so viele Kunden wie vor fünf Jahren für Umsatzrekorde sorgen. Börse Stuttgart TV EZB-Personalkarussell: Folgt Jens Weidmann auf Mario Draghi? Selten wurde über einen EZB-Stellvertreter-Posten schon im Vorfeld so viel spekuliert wie jüngst. Seit vergangener Woche ist nun klar: Mit Luis de Guindos soll ein Spanier EZB-Vize werden. Das, so Medienberichte, soll nun die Chancen von Bundesbank-Chef Weidmann auf die Draghi-Nachfolge erhöhen. Ist das wirklich so einfach? Rentenhändlerin Bianca Becker bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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