Alt 18.11.14, 12:53
Standard Hoffnung auf neue Konjunkturstimuli beflügelt Nikkei
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An den ostasiatischen Börsen war am Dienstag keine einheitliche Tendenz auszumachen. Die Tokioter Börse machte einen guten Teil ihrer drastischen Verluste vom Vortag wieder wett. Nachdem die japanischen Anleger den ersten Schock über das Abrutschen der heimischen Wirtschaft in die Rezession überwunden hatten, stand die Hoffnung auf neue Wirtschaftsstimuli im Vordergrund. An den chinesischen Börsen dämpften dagegen enttäuschende Daten vom Immobilienmarkt die Stimmung.

Der Leitindex Nikkei-225 erholte sich um 2,2 Prozent auf 17.344 Punkte, nachdem er am Montag um gut 3 Prozent eingebrochen war. Die Nachricht, dass die japanische Wirtschaft im dritten Quartal wider Erwarten geschrumpft war, hatte zu Wochenbeginn zu einem Abverkauf geführt. Am Dienstag waren es nach Angaben aus dem Handel vor allem ausländische Investoren, die Leerverkaufspositionen eindeckten. Die Umsätze seien gering gewesen, weil die Mehrheit der Anleger abwarte, wie die Regierung auf die schwachen Konjunkturdaten reagieren werde. Für 11.10 Uhr MEZ am Dienstag hat Ministerpräsident Shinzo Abe eine Presse-Konferenz angekündigt.

Etwas Rückenwind erhielt der japanische Aktienmarkt auch davon, dass die Landeswährung Yen zum US-Dollar wieder etwas nachgab. Ein schwacher Yen ist im Sinne exportorientierter Unternehmen. Mussten am Montag noch weniger als 116 Yen für den Dollar gezahlt werden, so notierte der Greenback am Dienstag mit rund 116,70 Yen wieder deutlich über dieser Marke.

Als Überflieger unter den Einzelwerten zeigte sich die Sony-Aktie. Sie stieg um 6,4 Prozent auf den bisher höchsten Stand in diesem Jahr, nachdem sich das Unternehmen höhere mittelfristige Umsatzziele für seine Unterhaltungssparte gesetzt hatte. "Anleger hoffen nun, dass auch die wichtige Elektroniksparte des Konzerns die Ertragswende schafft", sagte Masayuki Otani, Analyst bei Securities Japan.

In Schanghai verloren die Kurse im Schnitt 0,7 Prozent. An der Börse in Hongkong fiel der HSI um 1,2 Prozent. Auf dem Markt lasteten enttäuschende Daten zu den Immobilienpreisen. Im Oktober sind die Preise für neues Wohneigentum in 69 von 70 chinesischen Metropolregionen auf Monatssicht gefallen. Anleger verkauften daher Aktien von Immobilienkonzernen wie Poly Real Estate, deren Kurs in Schanghai um 2,7 Prozent zurückging. Papiere von Banken und Wertpapierhandelshäusern litten dagegen unter Gewinnmitnahmen. Bank of China ermäßigten sich um 3,0 Prozent und Agricultural Bank of China fielen um 2,7 Prozent.

Am zweiten Tag der Börsenallianz von Hongkong und Schanghai machten die Anleger nur wenig Gebrauch von den neuen Investitionsmöglichkeiten. Bis zum Ende des Handels seien in Schanghai nur 37 Prozent der zulässigen Quote und in Hongkong sogar nur 7,3 Prozent ausgeschöpft worden, berichteten Teilnehmer.

Im südkoreanischen Seoul legte der Leitindex Kospi um 1,2 Prozent zu. Index-Schwergewicht Samsung gewann 1,2 Prozent. Aussagen auf einer Investoren-Veranstaltung in New York wurden positiv aufgenommen. Das Unternehmen wird im kommenden Jahr die Zahl seiner Smartphone-Modelle um bis zu ein Drittel verringern. Ziel ist es, die Kosten zu senken, um mit Billigproduzenten konkurrieren zu können.

In Sydney gaben die Aktienkurse anfängliche Gewinne ab und verloren durchschnittlich 0,2 Prozent. Sinkende Rohstoffpreise belasteten die Aktienkurse branchennaher Unternehmen wie Rio Tinto und BHP Billiton, die 0,7 und 0,1 Prozent abgaben.

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