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In dieser Woche kamen in den USA einige Zahlen auf den Tisch, die die konjunkturelle Lage der Amerikaner gespalten darstellt. Negativ fiel der Index für die Industrie im Bundesstaat New York auf, der auf den niedrigsten Stand seit 2009 gefallen war. Als Belastung wurde der niedrige Ölpreis ausgemacht. Dagegen wurde die Stimmung in der Zunft der Häuslebauer so gut wie in den letzten Jahren nicht mehr beurteilt. Auch Quartalszahlen, die die Lage der Konjunktur zeigen, kamen in dieser Woche von Wal-Mart (WKN: 860853) und Home Depot (WKN: 866953). Nach dem der Einzelhändler die Prognose für das Gesamtjahr nach unten korrigieren musste, verlor die Aktie über drei Prozent. Der starke Dollar wirke wie ein Klotz am Bein begründete das Unternehmen. Dagegen konnte Home Depot einen noch höheren Jahresgewinn in Aussicht stellen, nach dem die Zahlen des zweiten Quartals besser als erwartet ausfielen. Die Aktionäre erfreuten sich an einem Kursanstieg von über zwei Prozent.
Sprout Pharmaceutical ist es gelungen für ihr Medikament Flibanserin von der amerikanischen Gesundheitsbehörde (FDA) eine Zulassung zu erhalten. Das verschreibungspflichtige Medikament soll unter dem Namen „Addyi“ auf den Markt kommen und die sexuelle Lust von Frauen steigern. Dass das kleine, 25 Mitarbeiter Unternehmen aus Raleigh, North Carolina USA, mit seiner „ Viagra Pille“ für die Frau natürlich auch gleich Begehrlichkeiten weckt, ist klar. So meldet das größte Kanadische Pharma – Unternehmen Valeant (WKN: A1C6JH), dass es Sprout Pharma für eine Milliarde Dollar in bar übernehmen will. Dem Wall Street Journal zufolge will Valeant 500 Millionen Dollar sofort zahlen und die andere Hälfte im kommenden Jahr. Ein Sprecher von Valeant ließ verlautbaren, dass man sich nicht zu Marktgerüchten äußern werde. „Aber wo Rauch ist, ist auch Feuer“, meinte Markus Volz von der Baader Bank AG in Stuttgart. Obwohl das physische Gold bzw. Silber in der abgelaufenen Handelswoche circa zwei respektive ein Prozent zulegen konnten, traten die Produzenten mehr oder weniger auf der Stelle und konsolidierten ihre exorbitanten Anstiege der Vorwoche. Eldorado Gold (WKN: 892560) ist hier als Ausnahme zu erwähnen. Der Goldproduzent negierte zur Wochenmitte seinen gesamten Vorwochengewinn von 3,79 Euro auf 3,37 Euro. Grund hierfür sind Differenzen mit der griechischen Regierung bezüglich der Förderlizenz im Skouries-Gebiet. Keine gute Handelswoche hat der japanische Aktienmarkt hinter sich und der Nikkei 225 kann sich ganz knapp über der 20.000er Marke halten. Der Wochenverlust beträgt 562 Zähler und der Schlusstand im japanischen Leitindex liegt bei 20.033 Punkten. Positive Nachrichten kamen in dieser Woche von SoftBank (WKN: 891624). Präsident Nikesh Arora findet die Aktie von SoftBank erheblich unterbewertet und verkündete, dass er über die nächsten sechs Monate hinweg Aktien in Höhe von 60 Milliarden Yen, umgerechnet circa 430 Millionen Euro, privat über die Börse erwerben wird. Dies ist ein wirklich außergewöhnliches Bekenntnis zur eigenen Firma und der Markt reagierte sehr positiv auf diese Meldung. Die Aktie geht mit einem Plus von gut zwei Prozent aus dem Handel, was auf den ersten Blick zwar ein wenig enttäuschend aussieht, aber in einem sehr schwachen Marktumfeld doch herausragt. Positiv wurde auch die Umstrukturierung des Vorstandes bei Toshiba Corp. (WKN: 853676) aufgenommen. Nachdem der alte Vorstand das systematische Fälschen von Geschäftsberichten nicht nur gebilligt, sondern es von Untergebenen auch gefordert haben soll, musste auf Druck von Aktionären und Aufsichtsbehörden die oberste Managementebene ihren Hut nehmen. Ob diese Maßnahme ausreicht, um wieder Ruhe in das Unternehmen zu bringen, muss noch abgewartet werden, da noch Klagen in den USA anhängig sind und die Tokyo Stock Exchange noch am Prüfen ist, ob die eingeleiteten Maßnahmen ausreichend sind und sie auch noch nicht über mögliche Sanktionsmaßnahmen entschieden hat. Spekulative Investoren nahmen aber die Nachrichten positiv auf und die Aktie von Toshiba Corp. stieg um über sieben Prozent. Preisrückgänge bei Grundstoffen wie Eisenerz aber auch Kupfer sorgten für Verkaufsdruck bei Minengesellschaften. BHP (WKN: 908101), Anglo American (WKN: A0MUKL) und Vale (WKN: 897998) verloren über sechs Prozent an Wert. Besonders schwer traf es Glencore (WKN: A1JAGV). Die Aktie verlor nach Ergebnisveröffentlichung zwischenzeitlich fast zehn Prozent. Der gesamte Rohstoffsektor leidet schon seit Wochen unter einer geringeren Nachfrage aus China. An diesem Donnerstag legte das Bauunternehmen Implenia (WKN: A0JEGJ) sein Zahlenset für die ersten sechs Monate vor. So konnte der Umsatz um 7,20 Prozent gesteigert werden, allerdings ist zu beachten, dass diese Steigerung der Bilfinger Construction zuzuordnen ist, die 189,90 Millionen Schweizer Franken dazu beitragen konnte. Die Übernahme der Bilfinger Construction wurde erst Anfang diesen Jahres abgeschlossen. Der EBIT sank um satte 48 Prozent und der Reingewinn um 53 Prozent. Positiv zu verzeichnen ist neben der Umsatzsteigerung der Auftragsbestand, der sich bis Ende Juni um 21 Prozent erhöhte und der positive Ausblick auf das Gesamtjahr. In einem etwas schwächeren Markt lag die Aktie des Schweizer Unternehmens kurz nach Börsenbeginn leicht mit etwa 1,50 Prozent im Minus. Die österreichische Schoeller-Bleckmann AG (WKN: 907391), ein Hersteller von Bohrköpfen und Bohrgestänge, hat im ersten Halbjahr 2015 eine schwarze Null geschrieben. Im Vorjahreszeitraum erzielte sie noch einen Gewinn von 30 Millionen Euro. Hauptgrund für dieses Ergebnis ist die Zurückhaltung der großen Ölkonzerne bei der Erschließung neuer Ölfelder. Für das Gesamtjahr 2015 schließt die Gesellschaft einen Verlust nicht aus. Die Aktie reagierte in einem schwachen Gesamtmarkt mit einem leichten Minus von einem Prozent und tendiert bei 43,10 Euro. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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