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Am Montag verlor der deutsche Leitindex DAX 0,85 Prozent, am Dienstag startete dann ein Abverkauf, welcher den DAX um weitere 1,58 Prozent nach unten drückte, gefolgt von einer Gegenbewegung am Mittwoch, die den DAX um 1,61 Prozent anhob. Der amerikanische Dow Jones hatte am Montag 1,56 Prozent und am Dienstag 2,21 Prozent verloren. Obwohl aufgrund des Thanksgiving-Feiertags die amerikanischen Märkte am Donnerstag geschlossen bleiben und somit Impulse aus Übersee fehlen, verlor der DAX am Donnerstagvormittag ein Prozent, im Laufe des Tages konnten die Bullen jedoch wieder Boden gut machen und der DAX erholte sich leicht. Die am Mittwoch kurzzeitig aufgekeimte Hoffnung auf den Beginn der Jahresend-Ralley dürfte wohl trotzdem vertagt werden.
Belastende Faktoren für die Märkte sind die nach wie vor anhaltenden Unsicherheiten, beginnend beim in der Schwebe hängenden Brexit, dem andauernden Handelsstreit zwischen den USA und China sowie Unsicherheiten innerhalb der Eurozone aufgrund des Streits mit Italien. Auch die Berichtssaison trägt zur weiteren Verunsicherung bei, da einige Unternehmen ihre Prognosen senken mussten. Nicht nur die Unternehmen, auch die OECD hat ihre Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum gesenkt. Die Märkte kühlen merklich ab – der nächste Zinsschritt der amerikanischen Notenbank FED ist zurzeit jedoch noch nicht in Gefahr. Brexit-Krimi: to be continued… Der geordnete Brexit ist nach wie vor noch nicht in trockenen Tüchern. Zwar sieht es danach aus, als hätte die britische Premierministerin Theresa May einen Teil der Brexit-Hardliner von ihrem Vertragsentwurf überzeugen können. Dennoch ist der Ausgang der Abstimmung im Parlament, welche voraussichtlich Mitte Dezember durchgeführt wird, ungewiss. Auch ein Misstrauensvotum ist nicht ausgeschlossen. Ob ein solches zum jetzigen Zeitpunkt taktisch klug wäre, steht auf einem anderen Blatt. Für die europäische Union heißt es zunächst abwarten und Tee trinken. Bundeskanzlerin Merkel hat dem Vertragsentwurf am Mittwoch zugestimmt. Bundes-/Staatsanleihen Im Gegensatz zum Aktienmarkt wurde der Euro-Bund-Future in dieser Woche von grünen Vorzeichen beherrscht und konnte sich im Bereich von 160 Zählern stabilisieren. Es wurden sogar Versuche unternommen, die 161-Zähler-Marke anzulaufen und zu durchbrechen. So liegt die Wochen-Performance bei +0,28 Prozent – die Zwei-Wochen-Performance sogar bei +0,87 Prozent. Die Rendite der deutschen Staatsanleihen ist auf 0,369 Prozent gefallen. Die Renditen der amerikanischen Treasury-Bonds haben sich im Wochenverlauf nicht sonderlich bewegt. Die italienischen Staatsanleihen rentieren derzeit bei 3,485 Prozent – dies sorgt für Sorgenfalten beim italienischen Vizepremierminister Salvini, der über den Risikoaufschlag, der als Misstrauen gegenüber Italien verstanden werden kann, nicht sonderlich erfreut ist. Die Marktdaten im Überblick Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen. Hier gelangen Sie zu der Übersicht. Anlegertrends Make America great again Die USA leihen sich am Kapitalmarkt über eine Laufzeit von 10 Jahren 32,5 Milliarden US-Dollar mit der Staatsanleihe A2RT4S. Die Anleihe ist mit einem Kupon von 3,125% ausgestattet, die Zinszahlung erfolgt halbjährlich im Mai und im November. Weitere 22,87 Milliarden US-Dollar wurden mit der Anleihe A2RT58 aufgenommen. Die Laufzeit dieser Anleihe beträgt 30 Jahre, der Kupon 3,375%. Auch hier erfolgt die Zinszahlung zwei Mal im Jahr. Mit einem Mindestbetrag und der kleinsten handelbaren Einheit von 100 US-Dollar nominal sind die amerikanischen Staatsanleihen (klein-)anlegerfreundlich. Am Börsenplatz Stuttgart kann die Abwicklung sowohl in Euro als auch in US-Dollar erfolgen. Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung begibt Anleihe in türkischer Lira Die türkische Lira hat sich gegenüber dem Euro wieder stabilisiert. Die European Bank for Reconstruction and Development hat im Oktober eine kurzlaufende Anleihe in Höhe von 500 Millionen Türkischer Lira emittiert. Die staatsnahe Anleihe mit der WKN A2RUBM ist am 15.01.2020 fällig und verzinst sich mit 30,000%. Die Zinszahlung erfolgt im Januar. Die European Bank for Reconstruction an Development unterstützt den Aufbau der Marktwirtschat in Mittel- und Osteuropa durch entsprechende Finanzinstrumente. Des Weiteren fördert sie Unternehmen und tritt in den politischen Dialog. Neue US-Dollar Anleihe der IBRD Die International Bank for Reconstruction and Development hat eine Anleihe in Höhe von 600 Millionen US-Dollar begeben. Die Anleihe A2RUJE läuft bis November 2025 und verfügt über einen Kupon von 3,125%. Der Kupon wird halbjährlich im Mai und im November ausgezahlt. Anleger können die staatsnahe Anleihe ab 1.000 US-Dollar nominal erwerben. Die Abwicklung kann am Börsenplatz Stuttgart sowohl in Euro als auch in US-Dollar erfolgen. Die International Bank for Reconstruction and Development finanziert weltweit Projekte zur Armutsbekämpfung unter dem Slogan „Arbeiten für eine Welt ohne Armut“. Die Projekte beziehen sich auf verschiedene Herausforderungen wie Klimawandel, Bildung, Gesundheit und Energieversorgung. Börse Stuttgart TV Italien: Wie reagieren Anleger auf die Eskalation im Haushaltsstreit? Der Streit um den italienischen Haushalt beschäftigt Anleger und Investoren bereits seit Wochen. Eine Lösung zeichnet sich nicht ab. Italien setzt auf Konfrontation, Wortführer innerhalb der EU wie der Europapolitiker Manfred Weber setzen darauf, dass sich der Konflikt von alleine löst. Nämlich dann, wenn der Markt Italien abstraft. Doch beide Seiten spielen mit dem Feuer. Ein Feuer, das am Ende nur schwer zu löschen wäre. Doch wie reagierten eigentlich die Märkte auf die weitere Eskalation im Haushaltsstreit? Sind die Renditen merkbar angestiegen? Rentenhändlerin Bianca Becker bei Börse Stuttgart TV. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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