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Nachdem die Sondierungsgespräche zwischen CDU/CSU, FDP und Grünen zur Bildung einer neuen Regierung in Deutschland nach vier Wochen schon am Donnerstag der vergangenen Woche in die Verlängerung gegangen waren, konnte auch das selbst gesetzte Ziel, bis zum Sonntag eine Lösung herbei zu führen, nicht erreicht werden.
Kurz vor Mitternacht wurde die Suche nach möglichen Kompromissen in dieser Sache von den Liberalen abgebrochen. Parteichef Christian Lindner sagte: “Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren.” Damit die größte Volkswirtschaft Europas eine stabile Regierung erhält, stehen nun verschiedene Optionen offen. Diese beinhalten den Versuch, erneut die SPD ins Boot zu holen. Deren Vertreter schließen dies aber bisher kategorisch aus. Eine weitere Möglichkeit wäre die Bildung einer Minderheitsregierung unter Führung der Union. Auch Neuwahlen sind nicht ausgeschlossen. Im Zuge dessen rückt nun der Bundespräsident, Frank-Walter Steinmeier, verstärkt in den Fokus. Börsianer mögen eine derartige Ungewissheit gar nicht. Sie wünschen sich Planungssicherheit. So rutschte der DAX zu Beginn der neuen Börsenwoche unter die Marke von 13.000 Punkte. Das vorläufige Tagestief war bei 12.926 Punkten festgestellt worden. Vorbörslich lagen die Notierungen zeitweise unter der Marke von 12.900 Zählern. Zur Stunde notiert das deutsche Börsenbarometer allerdings bei 13.001 Zählern mit 0,1 Prozent im Plus. Stimmen von Wirtschaftsexperten Holger Sandte (Europa-Chefvolkswirt von Nordea): “Aus meiner Sicht sind Neuwahlen Anfang 2018 wahrscheinlicher als eine Minderheitsregierung – oder dass die SPD doch noch über ihren Schatten springt. Damit wird die politische Unsicherheit in Deutschland um einige Monate verlängert. Der daraus erwachsende volkswirtschaftliche Schaden dürfte gering sein, denn die Fundamentaldaten sind stark und die Konjunktur hat viel Rückenwind.” Jörg Krämer (Chefvolkswirt der Commerzbank): “Natürlich ist die Unsicherheit Gift für die Wirtschaft. Aber das Scheitern der Jamaika-Sondierungen kann für die Unternehmen kein Schock sein, nachdem sich die Verhandlungen quälende vier Wochen hingezogen hatten. Darüber hinaus befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer äußerst robusten Verfassung. Die Wettbewerbsfähigkeit ist noch immer hoch, die lockere EZB-Politik facht die Nachfrage an. Die Wirtschaft hat also so viel Schwung, weshalb sich die zahlreichen Probleme – von schlechten Straßen bis zum langsamen Internet – vorerst nicht bemerkbar machen. Ich rechne weiter damit, dass wir im kommenden Jahr eine Zwei vorm Komma beim Wirtschaftswachstum haben werden.” Thomas Altmann (Portfoliomanager von QC Partners): “An der Börse heißt es jetzt Katerstimmung statt Jahresendrallye. Die Unsicherheit ist jetzt größer als nach der Wahl. Deutschland droht eine längere Hängepartie. Und Unsicherheit mögen die Börsen und die Anleger gar nicht. Sollte die SPD bei ihrem Nein zur Fortsetzung der GroKo bleiben, gibt es nur zwei Alternativen: Eine Minderheitsregierung oder sofortige Neuwahlen – beides ein Novum in der deutschen Politikgeschichte. Und beides mit jeder Menge Unsicherheit verbunden.” Börse Stuttgart TV Noch gut sechseinhalb Wochen, dann ist das Börsenjahr 2017 schon wieder Geschichte. Sollte nichts Gravierendes mehr passieren, lässt sich erneut festhalten: Auch das noch laufende Börsenjahr war ein sehr gutes. Aber kann es jetzt so weitergehen? Was erwartet uns im kommenden Jahr? Tilmann Galler, Kapitalmarktexperte bei J.P. Morgan, sprach darüber bei Börse Stuttgart TV. Euwax Sentiment Index Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag im neutralen Bereich. In dieser Phase war also kein klarer Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar. Trends im Handel An der Euwax wurden heute vor allem Knock-out-Calls auf den Euro zum Schweizer Franken gekauft. Händlern zufolge waren die Scheine zuvor von einem Börsenbrief zum Kauf empfohlen worden. Außerdem setzen Anleger mit Knock-out-Calls auf steigende Kurse der Lufthansa-Aktien. Darüber wurden Call-Optionsscheine auf Siemens verstärkt gekauft. Einige Investoren erwarten offenbar fallende Kurse der Aktien des Hamburger Hafens. Hier waren Put-Optionsscheine gefragt. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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