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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Das unter Erwarten ausgefallene Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal hat am Freitag an den Aktienmärkten in China für Verkaufsstimmung gesorgt. Das chinesische BIP wuchs bedingt durch die Corona-Lockdowns lediglich um 0,4 Prozent zum Vorjahr, Ökonomen hatten dagegen ein Plus von 0,9 Prozent geschätzt. Das Jahreswachstumsziel Pekings von 5,5 Prozent dürfte somit illusorisch sein. Zugleich erreichte die Industrieproduktion im Juni nicht die Erwartungen.
In Schanghai büßte der Composite-Index 1,6 Prozent ein, in Hongkong ging es noch deutlicher abwärts um 2,0 Prozent (Späthandel). Auch in Sydney gaben die Kurse nach, der ASX-200 verlor 0,7 Prozent. Wenn es im wichtigen Abnehmerland China nicht rund läuft, dürften das auch australische Unternehmen zu spüren bekommen - insbesondere aus dem Rohstoffsektor. Aufwärts ging es dagegen in Seoul (+0,4%) und auch in Tokio, wo der Nikkei-Index vor dem wegen eines Feiertags am Montag verlängerten Wochenendes um 0,5 Prozent auf 26.788 Punkte zulegte. Ein Treiber war der zum Dollar weiter fallende Yen. Mittlerweile kostet der Dollar 138,78 Yen, nachdem es zum Ende der Vorwoche noch rund 136 Yen waren. Etwas Unterstützung kam auch von den US-Vorgaben. Dort schlossen die Indizes nach einem sehr schwachen Start wenig verändert. Hilfreich dabei waren Aussagen der US-Notenbanker Waller und Bullard, die anders als am Markt zuletzt spekuliert, nicht für eine Zinserhöhung um einen ganzen Prozentpunkt Ende Juli plädieren, auch wenn jüngst neue Preisdaten aus den USA nochmals höher als befürchtet ausgefallen waren. Immobilienaktien bleiben im Fokus In China waren weiter Immobilienaktien und Baufinanzierer im Fokus, nachdem zuletzt vereinzelt Kreditnehmer die Bedienung von Hypothekendarlehen verweigerten wegen nicht zu Ende gebrachter Bauprojekte. Dazu setzte sich der Preisrückgang bei Eigenheimen auch im Juni fort. Greenland Holdings verloren 8,8 Prozent, China Vanke 4,8 Prozent und Country Garden 8,3 Prozent. BYD gewannen 3,3 Prozent, nachdem der Elektroautobauer für das erste Halbjahr mehr als eine Verdopplung des Gewinns in Aussicht gestellt hatte. In Tokio standen Aktien aus dem Energiesektor mit Plänen der Regierung im Blickpunkt, für eine sichere Versorgung wieder mehr Atomkraftwerke anlaufen lassen zu wollen. Tokyo Electric Power büßten nach zwischenzeitlichen Gewinnen 0,3 Prozent ein, Kansai Electric Power gewannen 2,4 Prozent. Erst am Vortag hatten Tokyo Electric sehr stark an Wert verloren, belastet von Berichten, dass frühere Verantwortlichen haftbar gemacht werden für die Katastrophe in Fukushima. Für Fast Retailing ging es um 8,7 Prozent nach oben. Der Einzelhändler hat nach starken Drittquartalszahlen den Ausblick erhöht. Rio Tinto gaben in Sydney um 2,9 Prozent nach. Neben dem enttäuschenden Wachstumssignal aus China bremste ein insgesamt zurückhaltender Ausblick im Produktionsbericht des Rohstoffriesen. Der Subindex der Rohstoffaktien verlor 3,2 Prozent. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/ros (END) Dow Jones Newswires July 15, 2022 03:11 ET (07:11 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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