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Seit vergangenem Montag ist es amtlich: Mit der Bonitätsnote „CCC“ ist Griechenland, zumindest bei der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P), das Land mit der schlechtesten Bonität der Welt. In der Begründung zur erneuten Herabstufung führen die US-Amerikaner gravierende Bedenken im Bezug auf eine – aus ihrer Sicht unvermeidbare – Umschuldung Athens ins Feld. Während die amerikanischen Bonitätswächter fest mit einer Pleite der Griechen rechnen, warnt der designierte EZB-Chef nochmals eindringlich vor den Folgen einer hellenischen Insolvenz oder besser gesagt vor den nicht absehbaren Folgen einer Insolvenz. Draghi konstatiert – und damit bewegt er sich auf einer Linie mit Trichet – dass weder die unmittelbaren Folgen, noch die Sekundäreffekte eines griechischen Bankrotts auch nur annähernd vorhersehbar wären. Uneinigkeit herrscht insbesondere in der Frage ob, beziehungsweise in welchem Umfang private Gläubiger in einen möglichen Schuldenschnitt eingebunden sein sollen. Während Bundesfinanzminister Schäuble eine – notfalls auch erzwungene – Einbindung privater Gläubiger fordert, wird ein solcher Schritt nicht zuletzt von Frankreich oder auch der EZB strikt abgelehnt. Trotz der anhaltenden Turbulenzen in und um Griechenland, präsentierte sich der deutsche Rentenhandel reichlich unbeeindruckt und schloss in einem insgesamt sehr umsatzschwachen Handel mit einem Plus von 6 Basispunkten.
Mit einem Minus von 53 Basispunkten, bei 125,41 Zählern, verabschiedete sich der Bund-Future am Dienstag in den Feierabend. Seit einer etwas längeren Durststrecke präsentierten sich die Aktienmärkte wieder etwas fester als in den beiden Vorwochen und setzten mit einem satten Plus dem deutschen Rentenmarkt spürbar zu. Wirklich relevante Wirtschaftsdaten standen auch am Dienstag keine auf der Agenda, weshalb einmal mehr die Thematik rund um Griechenland dominierte. Nachdem die Bonität Griechenlands bereits am Pfingstmontag unter „Ramsch-Niveau“ gesenkt wurde, waren jetzt die griechischen Banken an der Reihe. S&P stuften mit der National Bank of Greece, der Alphabank, der Piraeus Bank und EFG, gleich die vier größten griechischen Finanzinstitute von „B“ auf „CCC“ herab. Wie der griechische Staat selbst notieren nun auch seine größten Banken nur mehr vier Stufen über der Note „D“ wie „Default“. Zur Wochenmitte kam es noch dicker: Als erste der drei maßgebenden US-Ratingagenturen will Moody’s die Bonität europäischer Banken – vor allem in Frankreich und Deutschland – mit Risiken in Griechenland einer genaueren Prüfung unterziehen. Während die deutschen Finanzinstitute einer solchen Begutachtung relativ gelassen gegenüberstehen, ist das Zittern in Frankreich deutlich größer, meint zumindest die Frankfurter Allgemeine Zeitung erkannt zu haben. Während die größten deutschen Gläubiger-Banken, laut Commerzbank CEO Blessing, selbst einen Totalausfall der Schuldverpflichtung verkraften könnten, ist die Lage bei Frankreichs Kreditinstituten etwas bedenklicher, da diese oftmals direkt in der griechischen Wirtschaft engagiert sind, wie zum Beispiel die Société Générale. Das Pariser Traditionshaus hält Griechenland-Bonds im Wert von kolportierten 2,5 Milliarden Euro und ist zudem über den griechischen Finanzdienstleister Geniki unmittelbar in der griechischen Wirtschaft engagiert. Im schlimmsten Fall, so Analysten, könnte die Société Générale, aufgrund dieser Konstellation um gleich zwei Noten zurückgestuft zu werden. Am Donnerstag notierte der Bund-Future ähnlich fest wie bereits am Tag zuvor: Am Abend stand mit 53 Basispunkten ein nahezu identisches Plus wie bereits am Vortag zu Buche. Der Bund-Future scheint – wie bereits im Vorjahr – von der Griechenlandkrise abermals profitieren zu können: Die 10-jährige Rendite notiert mit mittlerweile 2,92 Prozent wieder deutlich unter der Marke von 3,0 Prozentpunkten. Allerdings scheint das für viele Privatanleger nur ein kleiner Trost, da die griechische Tragödie zu einem Fass ohne Boden werden könnte. Selbst auf EU-Ebene zeichnete sich auch am Donnerstag noch kein gemeinsamer Nenner wie denn das Dilemma gelöst werden könnte. Die Frage dreht sich vor allem darum, wie Griechenland umgeschuldet werden könnte ohne das ein Zahlungsausfall und somit eine de facto Pleite Griechenlands eintritt. Dem Vorschlag von Finanzminister Schäuble notfalls auch eine erzwungene Umschuldung Griechenlands herbeizuführen erteilten die US-Ratingagenturen bereits eine Absage, da sie ein solches Vorgehen („de jure“!) als Zahlungsausfall betrachten müssten. Der einzige halbwegs vielversprechende Ausweg scheint im Augenblick aus Österreich zu kommen. Im Zuge der sogenannten „Wiener Initiative“ würden die Anleihen, so Fitch, wie vorgesehen getilgt. Die Anleger hätten sich zwar verpflichtet umgehend neue Anleihen zu erwerben, aber ein Zahlungsausfall würde erstmal vermieden. Mit diesem „Taschenspielertrick“ könnte vielleicht noch eine Pleite Griechenlands abgewendet werden. Zum Wochenausklang musste der Bund-Future zwar einen Teil seiner Vortagesgewinne abgeben, allerdings sollte diese Gegenbewegung, angesichts der anhalten prekären Lage um Griechenland nicht von großer Dauer sein. Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar: Die schlechten Nachrichten rund um Griechenland reißen nicht ab: Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die langfristige Bonität weiter herabgestuft. Sorgt dies für weiteren Abgabedruck bei den griechischen Anleihen? Und was versteckt sich hinter der viel diskutierten “Wiener Initiative”. Antworten von Sabine Traub, Leiterin Primary Market Group, an der Börse Stuttgart. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5681 Das neue Anleihenmagazin aus Stuttgart beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF) “Wer gut schlafen will, kauft Anleihen, wer gut essen will, kauft Aktien”, behauptete Kostolany. Inzwischen kann man aber mit Anleihen beides gut: essen und schlafen, so die Marktexperten. Welche Chancen und Risiken haben die beiden Wertpapierklassen? Dividendenrendite oder Zinszahlung? Antworten auf diese Fragen in der wöchentlichen Anleihensendung beim Deutschen Anleger Fernsehen. Hier geht’s zur Sendung: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5684 Aktuelle Neueinführungen an der Börse Stuttgart Seit Donnerstag werden in Stuttgart zwei neue Jumbopfandbriefe gehandelt: Die Schuldverschreibung der Unicredit wird mit dem 7. Juni 2016 fällig (WKN: HV2ADJ) und verspricht einen festen Kupon von 2,875 Prozent. Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal. Das Land Brandenburg emittierte eine Anleihe mit 10 Jahren Laufzeit sowie einem festen Kupon von 3,5 Prozent (WKN: A1ELUD). Auch hier beträgt die Mindeststückelung 1.000 Euro nominal. Der US Tabak-Konzern Philip Morris emittierte eine 5-jährige Schuldverschreibung zu einem festen Kupon von 2,5 Prozent (WKN: A1GQ9T). Die Anleihe kann zu 2.000 US-Dollar nominal erworben werden. Ebenfalls in dieser Woche emittierte Rumänien eine Anleihe mit festem Kupon von 5,25 Prozent (WKN: A1GSNY). Die Schuldverschreibung wird fällig zum 17. Juni 2016 und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal erworben werden. Den Abschluss für diese Handelswoche bildet eine Schuldverschreibung des M-DAX Unternehmens Kabel Deutschland (WKN: A1KQ97). Die Anleihe hat eine Laufzeit von 7 Jahren und kann zu 100.000 Euro nominal erworben werden. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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