Zunehmende Spekulationen über eine weitere geldpolitische Lockerung durch die EZB und bessere Konjunkturdaten aus den USA haben den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch leicht gestützt. Laut Medienberichten erwägt die EZB die Einführung negativer Einlagesätze von 0,1 Prozent. Hintergrund dürfte die Angst der EZB vor einer Deflation in der Eurozone sein. Der Euro reagierte mit kräftigen Abschlägen auf die Meldungen.

Der DAX legte dagegen leicht um 0,1 Prozent auf 9.202 Punkte zu. Stützend wirkten auch klar über den Erwartungen ausgefallene US-Einzelhandelszahlen. Im Oktober stiegen diese um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat, prognostiziert wurde lediglich ein Plus von 0,1 Prozent. Aussagen des Fed-Gouverneurs von St. Louis, James Bullard, verhinderten indes deutlichere Kursaufschläge. Dieser hält eine Verringerung der Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank schon ab Dezember für möglich.

Im Dax war die Aktie von Thyssen-Krupp mit Verlusten von 1,6 Prozent Tagesverlierer. Der Stahlkonzern steht unmittelbar vor dem Verkauf seines US-Stahlwerks in Alabama. Finanzkreisen zufolge soll ein Konsortium aus den Konkurrenten ArcelorMittal und Nippon Steel der Käufer sein. Als Kaufpreis stünden rund 2 Milliarden Euro im Raum. Zugleich wird aber damit gerechnet, dass ThyssenKrupp eine Kapitalerhöhung bekanntgeben wird.

Die Aktie der Deutschen Post verlor 1,2 Prozent, nachdem die Analysten von Bank of America-Merrill Lynch ihre Kaufempfehlung zurückgezogen haben. Nach einer Herunterstufung durch dasselbe US-Haus gaben im MDAX RTL-Titel 3,3 Prozent nach. Metro-Papiere knüpften derweil nach positiven Analystenkommentaren an die jüngsten Kursaufschläge an und legten weitere 2,4 Prozent zu. Metro erwägt, einen Minderheitsanteil des Großhandels in Russland an die Börse zu bringen.

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