Alt 26.11.13, 13:48
Standard Aktien legen Pause ein und Yen bremst freien Fall
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Durchatmen ist am Dienstag das Motto sowohl an den Aktienmärkten als auch im Devisenhandel. Nach dem Rekordhoch des DAX und neuen Jahreshochs an den Börsen von Amsterdam und Helsinki am Vortag geben die Kurse in der Mehrzahl leicht nach. "Gestern hat das Abkommen im Atomstreit mit dem Iran die Aktienmärkte gestützt. Heute beschäftigen sich die Händler mit den Folgen dieses Abkommens und nehmen Kursgewinne mit", sagt David Madden vom Broker IG in London. Der DAX notiert kaum verändert bei 9.302 Punkten und der Euro-Stoxx-50 verliert 0,1 Prozent auf 3.070 Punkte.

Im Währungshandel hat der Yen den freien Fall zum US-Dollar und zum Euro gebremst. Zur Gemeinschaftswährung war der Yen auf den tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren gefallen. "Die anhaltend hohe globale Risikobereitschaft und die sich mehrenden Erwartungen hinsichtlich weiterer Lockerungsschritte der Bank of Japan machen dem Yen weiterhin zu schaffen", sagt Ulrich Mekelburg von UniCredit. Der Euro, der am Montag im Hoch 138 Yen kostete, wird am Mittag mit 137,37 Yen etwas niedriger gehandelt.

Mekelburg vermutet, dass kurzfristig vor allem dem US-Dollar zum Yen etwas die Luft ausgehen könnte. Denn wegen des Feiertags "Thanksgiving" am Donnerstag - die US-Börsen sind dann geschlossen - könnten Händler den Dollar verkaufen. "Dadurch blieben auch weitere üppige Kursgewinne des Euro zum Yen auf der Strecke", prognostiziert der Devisen-Analyst. Der Euro handelt derweil zum Dollar etwas fester bei 1,3549.

Bundesanleihen steigen den vierten Handelstag in Folge und könnten diesen Trend laut Johannes Jander von der Helaba noch fortsetzen: "Schwächere Stimmungsindikatoren aus den USA sollten heute tendenziell unterstützend auf den deutschen Rentenmarkt wirken", sagt der Volkswirt. Am Nachmittag wird der Index des Verbrauchervertrauens veröffentlicht. Er dürfte sich im November auf einen Indexwert von 73,0 von 71,2 Prozent im Oktober aufgehellt haben. Jander von der Helaba rechnet dagegen nicht mit einer Erholung, es könne vielmehr zu einer Enttäuschung kommen.

Am deutschen Aktienmarkt werden Aktien von Hugo Boss verkauft, sie verlieren 2,4 Prozent. Der Modekonzern wird die ursprünglich für 2015 in Aussicht gestellte Gewinnmarge von 25 Prozent erst später erreichen. Die Ausgaben für das Wachstum drückten auf die Preisstabilität.

Der Spirituosenhersteller Remy Cointreau rechnet in diesem Jahr mit einer sinkenden Nachfrage nach Hochprozentigem auf dem Boom-Markt China. Das drückt die Aktie in Paris um 12 Prozent. In ihrem Sog verlieren auch die Aktien von Pernod-Ricard 3 Prozent. In London geben Diageo um 1 Prozent nach, der Konzern vertreibt Marken wie Hennessy und Baileys.

Der spanische Ölkonzern Repsol und Argentinien haben sich auf eine Entschädigung für die zwangsverstaatlichte argentinische Repsol-Tochter YPF geeinigt. Die Höhe der Entschädigung ist bislang nicht bekannt geworden. Im Frühjahr 2012 hatte Argentinien YPF faktisch enteignet. Repsol-Aktien verteuern sich um 5 Prozent.

An der Londoner Börse werden die Papiere der großen Bergwerkskonzerne wie schon zu Wochenbeginn verkauft. Rio Tinto fallen um 1,4 Prozent. Die ungewisse Zukunft der Aluminiumproduktion in der australischen Gove-Mine belastet die Aktie. Rio Tinto hat die Umbaupläne für die Gove-Mine aufgegeben, der Förderstätte droht nun das Aus.

Zudem sieht die UBS den Preis der Feinunze Gold bis Ende Februar auf 1.100 US-Dollar sinken von derzeit 1.252 Dollar. "Die Minenaktien stehen heute unter Druck nach dem niedrigen Kursziel von UBS für das Gold, und dem Gold droht erstmals seit 12 Jahren ein Jahr mit Kursverlusten", sagt David Madden von IG. Seit Jahresbeginn hat Gold ein Viertel an Wert verloren von fast 1.700 auf 1.250 Dollar.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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