Alt 07.12.16, 20:01
Standard Darum ist der Ausbruch im DAX noch skeptisch zu betrachten
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Dem DAX ist heute der wichtige Ausbruch aus der monatelangen Seitwärtsrange (gelbes Rechteck im Chart) gelungen:



Mit einer Aufwärtslücke übersprang der Index die Mittellinie bei 10.815 Punkten gleich zu Handelsbeginn (grüne Ellipse) deutlich. Charttechniker sprechen in einem solchen Fall vom Ausbruchs-Gap. Ein Ausbruchs-Gap tritt häufig am Ende eines Seitwärtstrends auf und ist meist der Startschuss für eine starke Kursrally.

Die Zutaten für eine Jahresendrallye

Ein Zeichen dafür, dass es sich bei dem Ausbruch nicht nur um ein (weiteres) Fehlsignal im Rahmen der Seitwärtsbewegung handelt, sind geringe Rücksetzer und schnelle Anschlusskäufe. Je eher und dynamischer es zu weiter steigenden Kursen kommt und je höher die Umsätze beim Ausbruch sind, desto kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Gap auf absehbarer Zeit wieder geschlossen wird.

Insofern muss man mindestens morgen noch die Bestätigung des Ausbruchs-(Gaps) abwarten. Kommt es zu weiter steigenden Kursen, könnte dies der Auftakt zu einer Jahresendrally gewesen sein.

Die EZB muss mitspielen

Allerdings muss die EZB mitspielen. Denn der bullishe Ausbruch erfolgte nur einen Tag vor der EZB-Sitzung. Hierin lassen sich bereits die Erwartungen der Marktteilnehmer erkennen, dass Mario Draghi morgen eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms verkündet. Sollte die EZB diese Erwartungen nicht erfüllen, könnte sich der Ausbruch schnell als Bullenfalle entpuppen.

US-Indizes hinken hinterher…

Diese Gefahr besteht aktuell auch, weil die US-Indizes nicht richtig mitziehen. Während der DAX (dunkelblauer Kursverlauf im folgenden Chart) die am vergangenen Freitag begonnene Aufwärtsbewegung heute mit dem positiven Handelsstart fortsetzen konnte, tendieren die US-Indizes lediglich seitwärts.


(erstellt mit: ariva.de)

Dabei ist der Dow Jones (rot) noch der stärkste Index. Der S&P 500 (grün) folgt bereits mit leichtem Abstand, doch der Nasdaq 100 (hellblau) hinkt (nach wie vor) schon deutlich hinterher, was hier nun schon mehrfach kritisch erwähnt wurde (siehe Analyse von Torsten Ewert am Montag oder auch die Börse-Intern vom 16. November).

…trotz positiver Konjunkturdaten

Für einen erfolgreichen Ausbruch des DAX braucht es also nicht nur Anschlusskäufe hierzulande, sondern möglichst auch steigende Notierungen in den US-Indizes. Bedenklich stimmt jedoch, dass es diese trotz weiterer positiver US-Konjunkturdaten dort nicht gibt. So hatte am Montag der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich den positiven Index für das verarbeitende Gewerbe (siehe Analyse von Torsten Ewert) nicht nur bestätigt. Mit einem Anstieg auf 57,2 Punkte stieg der Novemberwert der Dienstleister sogar auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Und gestern legten die Auftragseingänge der US-Industrie mit +2,7 Prozent zum Vormonat den stärksten Anstieg seit mehr als zwei Jahren hin. Doch beides ging fast spurlos an den US-Börsen vorbei.

Dem Ausbruch mit engen Stopps folgen

Waren die Kursgewinne in den US-Indizes also doch lediglich eine Trump-Rallye, die nur auf Spekulationen aufgebaut war (siehe dazu auch Börse-Intern vom 15. November)? An dieser Frage erkennen Sie schon, wie wichtig nun die bestätigenden Signale für die begonnene Rally im DAX sind. Sie sollten daher dem heutigen positiven Signal im DAX zunächst nur vorsichtig und mit enger Absicherung zum Beispiel knapp unterhalb der Oberkante der alten Seitwärtsbewegung folgen.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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