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Chance für Jens Weidmann?
Selten wurde über einen EZB-Stellvertreter-Posten schon im Vorfeld so viel spekuliert wie jetzt. Seit dieser Woche steht nun fest, dass der Spanier Luis de Guindos neuer Vize-Chef der EZB werden soll. Die Zustimmung der europäischen Staats- und Regierungschefs steht allerdings noch aus. Interessant ist die Nominierung de Guindos aus mehrerlei Hinsicht. Einerseits blickt de Guindos auf eine durchaus bewegte Vergangenheit zurück: de Guindos war unter anderem 2008 Spanienchef der Investmentbank Lehmann Brothers und hatte einen Verwaltungsratsposten bei der Bank Mare Norstum inne. Die Bank musste nach seinem Abgang mit Steuergeld gerettet werden. Die Erfolge während seiner Zeit als Wirtschaftsminister Spaniens sind ebenfalls überschaubar. Spanien verfügt noch immer über die zweithöchste Arbeitslosenquote im Euroraum und das Wirtschaftswachstum hat während seiner Amtszeit sogar nachgelassen. Andererseits spricht durch die Nominierung de Guindos im Augenblick viel dafür, dass Bundesbankchef Jens Weidmann von der Ernennung profitieren könnte. Weidmann gilt im Augenblick als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge Mario Draghis im kommenden Jahr. Er verkörpert aktuell genau das, was die Macht-Arithmetik im Euroraum verlangt: Weidmann ist Nordeuropäer, ein sogenannter „Falke“ und zu guter Letzt hat es ein Deutscher bislang noch nie auf den Chefsessel im Frankfurter Euro Tower geschafft. Bundes- / Staatsanleihen Für den Bund-Future begann die vergangene Handelswoche wenig erfreulich. Bereits am Montagvormittag fiel das deutsche Anleihenbarometer bis auf ein vorläufiges Wochentief von 157,44 Prozentpunkten. Erst gegen Mittag ließ der Abgabedruck etwas nach. Erstaunlich war in dieser Woche die doch – zumindest für den Bund-Future – erhöhte Schwankungsfreude. Allein am Dienstag schwankte das deutsche Anleihenbarometer intraday um mehr als 100 Basispunkte. Als Stütze für den Rentenmarkt erwies sich ein unerwartet schwacher ifo-Geschäftsklimaindex: Der Rücksetzer am deutschen Aktienmarkt wurde quasi diametral vom Bund-Future zu Gewinnen genutzt. Anlegertrends Sixt begibt neue Anleihe Die Sixt SE hat eine neue Anleihe (WKN: A2G9HU) im Volumen von 250 Millionen Euro mit einer sechsjährigen Laufzeit platziert. Auch wenn sich die Anleihe an institutionelle Investoren in Deutschland und im Ausland richtet, ist sie mit einer Stückelung von 1.000 Euro auch für private Anleger interessant. Der Bond wird mit einem Zinssatz von 1,5 Prozent p.a. verzinst. Die Rendite liegt bei ca. 1,7 Prozent. Die Emission war sehr erfolgreich: Laut Sixt war die Emission klar überzeichnet. Mit der Anleihe besorgt sich der Mobilitätsdienstleister neues Kapital, um Zukunftspläne und eine im Mai fällige Anleihe zu refinanzieren. Die Zeichen stehen auf Wachstum: Nach den guten Quartalszahlen ging auch der Aktienkurs zuletzt deutlich nach oben. Bewegung bei südafrikanischen Bonds Anleihen, die in südafrikanischem Rand notieren, wurden diese Woche von unseren Anlegern sowohl verstärkt ge- als auch verkauft – unter anderem beispielsweise eine Anleihe der Coöperative Rabobank (WKN: A1HEXE). Sie ist mit 6 Prozent p.a. verzinst und läuft bis Januar 2019. Die erhöhte Volatilität hängt mit dem politischen Umbruch zusammen, der durch den Rücktritt Jacob Zumas als Präsident Südafrikas ausgelöst wurde – und Südafrikas Finanzmarkt beflügelt hat. Auf Zumas Nachfolger wartet nun als eine der dringlichsten Aufgaben, zu vermeiden, dass die Kreditwürdigkeit Südafrikas leidet. Werden Anleihen in der Landeswährung Rand auf Ramschniveau herabgestuft, könnten diese aus dem Citigroup Bond Index ausgeschlossen werden. Das würde bedeuten, dass umgerechnet rund 6,9 Milliarden Euro abfließen würden. Als erste Gegenmaßnahme wurde Mitte der Woche zum ersten Mal seit der Apartheid die Mehrwertsteuer erhöht. Das gab dem Rand zusätzlich Auftrieb. FCR Immobilien platziert Mittelstandsanleihe Stark nachgefragt war in dieser Woche auch die neue Unternehmensanleihe der FCR Immobilien AG (WKN: A2G9G6). Sie läuft bis Februar 2023 und hat somit eine Laufzeit von fünf Jahren. Die Verzinsung liegt bei halbjährlicher anteiliger Zahlung mit 6 Prozent weit über dem Marktdurchschnitt. Die Anleihe ist ab einer Mindeststückelung von 1.000 Euro zu haben. Da das angepeilte Zeichnungsvolumen von 25 Millionen Euro noch nicht vollständig erreicht ist, können Anleger die Anleihe im Rahmen der laufenden Nachplatzierung zu einem Kurs von 100 % kaufen. FCR Immobilien ist ein auf Einkaufs- und Fachmarktzentren in Deutschland spezialisierter Investor aus München und wirbt bei der Anleihe mit einem umfangreichen Sicherungspaket. Mit dem Erlös soll insbesondere das weitere Wachstum finanziert werden. Börse Stuttgart TV Währungsgewinne und Zinsen: Jetzt US-Dollar Anleihen kaufen? Die Ängste vor schneller steigenden Zinsen in den USA waren ein Auslöser für die jüngsten Kursturbulenzen am Aktienmarkt. Zu Recht? Wie viele Zinsschritte sind unter dem neuen Fed-Chef Jerome Powell zu erwarten? Einschätzungen von Anleihen-Experte und Fondsmanager Dietmar Zantke, der zudem verrät, warum er US-Dollar Anleihen aktuell sehr interessant findet. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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