Alt 03.03.21, 17:18
Standard DAX setzt neue Bestmarke und fällt – US-Daten und Wall Street als Spielverderber
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Zumindest für einige Minuten konnte der Deutsche Aktienindex heute schon mal testen, wie es sich anfühlt, in noch nie erreichtem Terrain zu handeln. Aber statt Anschlusskäufen holte die seit einigen Wochen spürbar steigende Skepsis den Markt wieder ein und schickte ihn im Handelsverlauf zurück unter 14.000 Punkte. Aus technischer Sicht ist die neue Bestmarke aber durchaus ein positives Signal. Denn es bedeutet, dass ein Fall unter die vor wenigen Tagen noch mit Ach und Krach verteidigte Unterstützung bei 13.800 Punkten nicht mehr unbedingt mit einer Trendwende gleichzusetzen ist. Der Aufwärtstrend im DAX setzt sich mit heute erreichten Rekordhoch also fort und das ist die gute Nachricht des heutigen Tages.

Die schlechte: Noch vor drei Wochen wären die heutigen schwachen US-Arbeitsmarktdaten mit dem Argument einer dann notwendigen Beibehaltung der ultralockeren Geldpolitik wohl zum Anlass genommen worden, Technologieaktien und andere Pandemie-Gewinner zu kaufen. Jetzt aber ist man angesichts der höheren Inflation etwas skeptischer geworden, was den Spielraum der Zentralbanken anbelangt. Wenn aber Value-Aktien die nächste Aufwärtsbewegung tragen sollen, dann sollte besser auch die Konjunktur gute Signale senden, sonst sind weitere Schwächeanfälle am Aktienmarkt wie der heutige auch in den kommenden Wochen nicht auszuschließen.

Die für eine Fortsetzung der Rally am Aktienmarkt notwendige Unterstützung der Zentralbanken wird auch deshalb in Frage gestellt, weil der oberste Börsenaufseher in China nur zwei Wochen, nachdem die Notenbank dort bereits eine erste Straffung der Geldpolitik beschlossen hatte, vor spekulativen Überhitzungen an der Börse gewarnt hat. Die erfolgsverwöhnten Anleger reagieren in diesen Tagen geradezu neurotisch auf die kleinsten Anzeichen eines Liebesentzugs durch die Zentralbanken. Diese Beziehung gilt es daher, in den kommenden Wochen und Monaten genau zu beobachten.


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