Alt 28.01.19, 17:11
Standard Ungewissheit in den USA verlängert – Brexit im Fokus – DAX startet schwächer in die neue Woche
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Der deutsche Aktienmarkt legt zu Beginn der neuen Handelswoche offensichtlich eine Atempause ein. So notiert der DAX aktuell bei 11.257 Punkten mit 0,2 Prozent im Minus. Seit Weihnachten hatte sich der Dax zuletzt aus seinem Abwärtstrend befreit und inzwischen um fast sieben Prozent zugelegt.

Die vorübergehende Einigung im US-Haushaltsstreit zwischen Präsident Donald Trump und den Demokraten im Repräsentantenhaus vom Freitag kann die Börsianer noch nicht wirklich beruhigen. Eher wird die bestehende Ungewissheit noch verlängert. Die Entscheidung wurde lediglich vertagt. Eine Einigung ist äußerst fraglich. Ein neuer “Shutddown” in knapp drei Wochen wäre keine Überraschung.

Im Fokus der Anleger steht außerdem die US-Notenbank Fed mit ihrer Zinsentscheidung am Mittwoch. Die Erwartungen der Experten gehen auseinander. Einige rechnen mit keiner weiteren Zinsanhebung in diesem Jahr, andere erwarten zwei weitere Zinsschritte. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Währungshüter äußern werden.

Ferner nimmt in dieser Woche die Quartalsberichtssaison der Unternehmen Fahrt auf. Dabei wird sich zeigen, ob die Handelskonflikte und die Diskussionen um den Brexit bei den europäischen Unternehmen Bremsspuren hinterlassen haben.

Reaktionen auf Kohlekompromiss

Die Aktien der Versorger haben nach dem geplanten Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung heute etwas nachgegeben.

So notieren die RWE-Aktien bei 21,32 Euro mit 0,2 Prozent im Minus. Allerdings waren sie in den vorigen drei Handelstagen in der Hoffnung auf eine Einigung und hohe Entschädigungszahlungen um fast neun Prozent gestiegen. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen entsprechend dem Motto “buy the rumours, sell the facts”.

Zudem werden Aussagen von RWE-Chef Rolf Martin Schmitz beachtet. Er sagte der “Rheinischen Post”: “Das wird ein Kraftakt für alle und kann nur gelingen, wenn die Politik tatkräftig und verlässlich unterstützt. Und selbst dann werden wir sehen, ob ein so frühes Ausstiegsdatum am Ende überhaupt sinnvoll möglich ist.” Zudem rechnet er mit einem signifikanten Stellenabbau “bereits bis 2023, der weit über die bisherigen Planungen und das durch normale Fluktuation Mögliche hinaus geht.”

Die Aktien von E.on liegen unterdessen bei 9,42 Euro mit 0,6 Prozent im Minus.

In der Nacht zum Samstag hatte sich die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission, in der neben Politikern auch Klimaschützer, Gewerkschafter, Unternehmer und Forscher saßen, auf einen Kohleausstieg bis 2038 verständigt. Ein früherer Ausstieg soll 2032 geprüft werden. Stimmen die Betreiber zu, ist wohl demnach auch ein Ende bis 2035 möglich.

Gerüchte um die Deutsche Bank

Die Aktien der Deutschen Bank sorgen für Aufmerksamkeit, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet hatte, dass das Geldhaus vor weiteren Investments aus Katar stünde. Sowohl der Zeitrahmen als auch die Höhe des Investments seien noch unklar. Beide Seiten kommentierten die Nachricht bislang nicht. Derzeit hält Katar gut sechs Prozent an der Bank. Der Kurs notiert aktuell bei 8,15 Euro mit 0,3 Prozent im Plus.


Börse Stuttgart TV

Noch sprudeln die Gewinne bei den Technologie Unternehmen. Vor allem die volatile Chipbranche hat die Anleger meist überzeugt. Doch die hohen Erwartungen bergen leider auch Enttäuschungspotenzial. Vor allem auf die Prognosen schauen die Investoren derzeit ganz genau – und wurden im Fall von Intel herbe enttäuscht. Schuld ist der Abschwung in China. Grund zur Sorge, sagt Roland Hirschmüller, Chefaktienhändler Baader Bank in Stuttgart und Experte für Auslandsmärkte.




Euwax Sentiment Index

Der Euwax-Sentiment-Index lag am Nachmittag in neutralen Bereich. In dieser Phase war also kein klarer Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar.


Trends im Handel

Besonders rege gehandelt wurde heute mit Knock-out-Calls auf Wirecard, ohne dass hierbei ein klarer Mehrheitstrend erkennbar war.

Dafür zeigten sich bei Knock-out-Puts auf Blei und Aluminium überwiegend Käufer.

Nach einer gescheiterten Empfehlung begannen Anleger bereits zum Ende der Vorwoche, Call-Optionsscheinen auf ASML zu verkaufen. Diese Tendenz setzte sich auch heute fort.

Calls auf MorphoSys und Amazon waren dagegen gefragt.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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