Alt 11.10.19, 12:27
Standard Rentenreport KW 41
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Marktbericht

US-Arbeitslosigkeit so niedrig wie seit Dezember 1969 nicht mehr

Zumindest auf dem US-Arbeitsmarkt werden Erinnerungen an die Goldenen 60er wach. Die US-Arbeitslosenquote ist im September auf ein seit Dezember 1969 nicht mehr erreichtes Niveau von 3,5 % gesunken. Damit zeigen sich die düsteren Konjunkturprognosen und die schlechte Stimmung noch nicht bei den Beschäftigten. Jedoch gibt es bereits erste deutliche Anzeichen, dass der Jobaufbau bei weitem nicht mehr in diesem Tempo zunehmen wird. Von Januar 2018 bis September 2018 wurden durchschnittlich 223.000 neue Stellen geschaffen, dagegen waren es im Zeitraum von Januar 2019 bis September 2019 nur 161.000 Stellen.

Die Konjunkturindikatoren deuten auf ein deutliches Schrumpfen der US-Konjunktur hin, so ist der in der letzten Woche veröffentlichte US-Einkaufsmanagerindex, stärker als erwartet, auf einen Wert von 47,8 Zähler gesunken. Ein Wert von unter 50 deutet auf ein Schrumpfen hin. Auch sind die Auftragseingänge der Industrie gefallen. Aus diesen Gründen erwarten die Kapitalmärkte bei der nächsten FED Sitzung Ende Oktober die dritte Zinssenkung in diesem Jahr. Zumal auch die durchschnittlichen Stundenlöhne im Vergleich zum Vorjahresmonat nur um 2,9 % gestiegen sind, anstatt wie erwartet um 3,20 %.

In dem veröffentlichten Protokoll zur FED-Sitzung vom 18.09.2019 geht hervor, dass die Notenbanker zwischen den Ratssitzungen im Juli und September von einer sich weiter verschlechternden Situation bei der Industrieproduktion und den Exporten berichten und daher die Federal Funds Rate (Leitzins) von 2,00 % auf 1,75 % gesenkt haben. Von den zwölf Mitgliedern des Federal Open Market Commitee stimmten zwei für gleichbleibende Zinsen und ein Mitglied sogar für eine noch stärkere Senkung der Federal Funds Rate.

Wer folgt auf Frau Lautenschläger ins EZB-Direktorium?

Nachdem sich die Amtszeit von EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger dem Ende neigt, kann die Bundesregierung einen Nachfolger vorschlagen. Nachdem Lautenschläger die einzige Frau im EZB-Rat ist, wird erwartet, dass ihr eine Frau folgen wird. Dabei sind zwei mögliche Kandidatinnen im Gespräch. Zum einen die Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, Claudia Buch, und auf der anderen Seite Isabel Schnabel, Sachverständige im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Claudia Buch genießt unter Experten einen hervorragenden Ruf. Isabel Schnabel hat in einem Interview im Handelsblatt beklagt, dass die EZB in Deutschland laufend zum Sündenbock ernannt wird. Außenseiterchancen besitzen noch Marcel Fratzscher, Leiter des Wirtschaftsinstituts DIW, Volker Wieland, Professor für Monetäre Ökonomie an der Goethe-Universität Frankfurt sowie Volker Blindseil, Generaldirektor Marktinfrastrukturen und Zahlungsverkehr der EZB. Wie auch immer die Wahl ausfallen wird, der/die Nachfolger/in von Sabine Lautenschläger sollte die Entscheidungen der EZB in der deutschen Öffentlichkeit inhaltlich begründet näherbringen. Zu wünschen wäre es, dass das neue EZB-Direktoriumsmitglied seine volle Amtszeit durchhält und nicht wie die vier anderen ehemaligen deutschen Mitglieder Jürgen Stark, Axel Weber, Jörg Asmussen und Sabine Lautenschläger vorzeitig zurücktritt.

Bundes-/Staatsanleihen

Der Euro-Bund-Future ist in die Handelswoche mit 173,88 Prozentpunkten gestartet, am Montagvormittag lief er bis auf sein bisheriges Wochenhoch bei 174,72 Prozentpunkten nach oben. Seitdem pendelt der Euro-Bund Future zwischen diesen engen Handelsspannen. Am Dienstagmorgen unterschritt er kurzfristig mit 173,86 Prozentpunkten den Eröffnungswert von Montag. Die aufgenommene Abwärtsbewegung setzte sich am Donnerstag fort, gegen Donnerstagmittag notiert der Euro-Bund-Future bei 173,47 Prozentpunkten. Dies entspricht einer negativen Rendite von -0,52 %.

Die Rendite der 30-jährigen Bundesanleihen ist wieder in den negativen Bereich von -0,03 % gefallen.

Marktdaten im Überblick

Die aktuellen Marktdaten können Sie ab jetzt diekt auf unserer Website einsehen.

Hier gelangen Sie zu der Übersicht.


Anlegertrends

Italienische Staatsanleihe

Der italienische Staat platziert eine Staatsanleihe (WKN A2R8N3) mit einem Emissionsvolumen von 3,78 Milliarden Euro und einer Laufzeit bis zum 01.02.2025. Die Anleihe besitzt einen Kupon von 0,375 %. Erstmals wird der Kupon anteilig im halbjährlichen Turnus am 01.02.2020 ausbezahlt. Der Mindestbetrag der handelbaren Einheit entspricht 1.000 Euro in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 1.000 Euro. S&P stuft Italien mit einem Rating von BBB ein.

Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) emittiert US-Dollar Anleihe

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung emittiert eine Anleihe (WKN A2R8GW) mit Fälligkeit 27.09.2024 und einem Emissionsvolumen von 700 Millionen US-Dollar. Die Anleihe bietet einen Kupon von 1,625 %. Die Kuponzahlungen finden im halbjährlichen Turnus statt. Erstmals wird der Kupon anteilig halbjährlich am 27.03.2020 ausbezahlt. S&P stuft die EBWE mit einem Rating von AAA ein.

USA mit drei neuen Staatsanleihen

Die USA emittieren drei neue US-Dollar Anleihen: Unter der WKN A2R8KH findet sich eine Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 44,16 Milliarden US-Dollar, welche am 30.09.2021 fällig wird. Der Kupon beträgt 1,50 %. Anleihe Nummer zwei (WKN: A2R8RB) verfügt über ein Emissionsvolumen von 45,26 Milliarden US-Dollar und eine Laufzeit bis zum 30.09.2024. Deren Zinssatz beträgt ebenfalls 1,5 %. Anleihe Nummer drei (WKN: A2R8FG) verfügt über ein Emissionsvolumen von 35,32 Milliarden US-Dollar und eine Laufzeit bis 30.09.2026. Der Zinssatz beträgt 1,625 %. Bei den Anleihen Nummer zwei und drei ist die erste anteilige halbjährliche Zinszahlung am 30.03.2020. Bei Anleihe Nummer eins einen Tag später, am 31.03.2020. Die anteiligen Zinszahlungen finden im halbjährlichen Turnus statt. Bei allen drei Anleihen ist der handelbare Mindestbetrag 100 US-Dollar in kleinsten handelbaren Einheiten von ebenfalls 100 US-Dollar. Geratet werden die USA von S&P mit AA+.


Börse Stuttgart TV

Lipkow: Rezession, Handelsstreit, Brexit - die Notenbanken werden's richten

Rezession, Handelsstreit, Brexit: Viele Baustellen, doch der Dax hält sich wacker bei 12.000 Punkten. Andreas Lipkow, Kapitalmarktstratege der Comdirect, sagt, "die Hoffnung liegt jetzt auf einer lockeren Geldpolitik der US Notenbank".
Weitere Topthemen dieser Ausgabe: Der Aktienrückkauf von Wirecard, ein Update im 737Max Desaster von Boeing, Facebooks Libra und Brüste. Warum Männerbrüste Johnson und Johnson in Bedrängnis bringen können.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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