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In dieser Handelswoche legte der amerikanische Aktienmarkt den Rückwärtsgang ein. Das Wochenminus resultiert jedoch allein aus den Kursrückgängen vom Mittwoch. An diesem Tag kam die Befürchtung auf, dass Italien möglicherweise auf eine Staatspleite zusteuert. Die erforderlichen Reformmaßnahmen gerieten ins Stocken. Unklarheit herrscht zudem darüber, wann Regierungschef Berlusconi seinen Posten räumt. Diese Unsicherheit verstimmte die Marktteilnehmer auch an der Wall Street.
Zum Wochenstart sah es zunächst durchaus positiv aus. Jedoch im weiteren Verlauf des Handels sorgten die Unsicherheiten in Italien für Abgabedruck und zogen den Aktienmarkt ins Minus. Gegen den Trend konnte die Aktie von Home Depot (866953) um 1,7 Prozent zulegen, nachdem ein Analyst den Wert hoch gestuft hatte. Mit einem Plus von mehr als zwölf Prozent konnte sich die Aktie von Tekelec (877267) sehen lassen. Grund hierfür war ein Übernahmeangebot in Höhe von elf Dollar in bar. Der Autobauer General Motors berichtete über die Absatzzahlen im Monat Oktober. Die Aktie ging mit einem kleinen Plus aus dem Handel. Am Dienstag wurde der mögliche Rücktritt des italienischen Regierungschefs zum Anlass für steigende Kurse genommen. An diesem Tag spielten auch einige Quartalszahlen eine Rolle. Bei Fossil (886238) waren die Zahlen in Ordnung, jedoch beim Ausblick erhofften sich die Anleger mehr. Die Aktie verlor daraufhin mehr als zwei Prozent. Bei Rockwell Automation (903978) fielen Umsatz und Gewinn im vergangenen Quartal deutlich besser als erwartet aus. Die Aktie legte um mehr als sechs Prozent zu. Zur Wochenmitte ging es deutlich bergab. Der Dow Jones musste auch die Marke von 12.000 Punkten wieder aufgeben. Einen Kurseinbruch von elf Prozent erlitten die Aktionäre von General Motors (A1C9CM), nach dem der Autobauer deutlich weniger verdiente als im Quartal zuvor. Im Vorfeld der Quartalszahlen notierte die Aktie von Cisco (878841) fast vier Prozent leichter. Das nach Handelende vorgelegte Zahlenwerk übertraf jedoch die Schätzungen der Analysten. Die Aktie notierte am Donnerstag eine Stunde vor Beginn des Handels bei 13,70 Euro mit 3,6 Prozent im Plus. Börse Stuttgart TV: US-Aktienmarkt im Sog der Italien-Krise Mittlerweile wird auch die Wall Street in den Bann der europäischen Schuldenkrise gezogen. Der Dow Jones verlor am Mittwoch mehr als drei Prozent, obwohl die präsentierten Unternehmenszahlen wie von Cisco eigentlich gar nicht so schlecht sind. Wird Europa nun auch zum Problem für die USA? Roland Hirschmüller von der Baader Bank sprach darüber bei Börse Stuttgart TV. Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6305 Dem weltweiten Trend fallender Börsenkurse konnte sich auch der japanische Aktienmarkt in dieser Woche nicht entziehen. Der NIKKEI 225 fiel auf 8.500 Punkte. Topthema in dieser Woche waren natürlich die Bilanzmanipulationen bei Olympus Corp. (856840), dem Weltmarktführer von medizinischen Endoskopen und dem weltweit siebtgrößten Hersteller von Fotokameras. Der Vorstand dieser in aller Welt bekannten Firma hat diese Woche erklärt, dass über Jahre hinweg systematisch Verluste aus Finanzanlagen verschleiert worden sind. Den Stein ins Rollen brachte der mittlerweile geschasste Vorstandschef Michael Woodford. Er verlangte vom Aufsichtsrat Informationen und Aufklärung über die Übernahme der britischen Medizintechnikfirma Gyrus. Olympus Corp. zahlte für die Firma ca. 1,4 Milliarden Euro und die Beratungsfirmen erhielten ca. 500 Millionen Euro als Honorar. Das entspricht ungefähr einem Drittel des Kaufpreises. Üblicherweise beträgt ein Beratungshonorar etwa zwei Prozent des Kaufpreises. Der Aufsichtsrat war nicht bereit, diese Informationen zu liefern und entließ stattdessen den Vorstandsvorsitzenden. Die Aktie verlor daraufhin innerhalb von vier Handelstagen fast 60 Prozent an Wert. Der Wertverlust seit Jahresbeginn beträgt mehr als 80 Prozent. Nur Tepco (854307) hat mit mehr als 85 Prozent Wertverlust eine schlechtere Jahresperformance im NIKKEI 225. Zusätzlich belastet ein mögliches Delisting an der Tokio Stock Exchange die Aktie. Olympus Corp. kann die gesetzlichen Vorgaben über die Abgabe der Halbjahresbilanz nicht einhalten und wurde daraufhin von der Tokioter Börse auf die Delisting-Watchlist gesetzt. Mit Kursschwankungen von fast zehn Prozent mussten die in Bankwerten investierten Marktteilnehmer wieder einmal starke Nerven zeigen. Ausgelöst wurde dieser Kursrückgang am Mittwochvormittag, nachdem der Wertpapier-Clearer LCH die Sicherheitsleistungen für italienische Staatsanleihen erhöhte. Italienische Staatsanleihen mussten starke Kursverluste hinnehmen und rentierten so hoch wie seit den 1990 Jahren nicht mehr. “Die Panik vor weiteren Milliardenabschreibungen, diesmal nicht griechischer Staatsanleihen, sondern italienischer, führte zu einem enormen Verkaufsdruck von Banktiteln“, meinte Steffe Kircher von der Baader Bank AG in Stuttgart. Finanzwerte wie Barclays PLC (850403), HSBC (923893), UniCredit (850832) aber auch Intesa San Paolo (850605) verloren überdurchschnittlich. „Der “Angst-Focus” von Marktteilnehmern hat sich seit Mittwoch ganz eindeutig von Griechenland nach Italien bewegt”, kommentiere Kircher weiter. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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