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NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen hat sich am Freitag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Nach dem Absturz der Indizes auf die tiefsten Stände seit 2020, inklusive einem Dow unter 30.000 Punkten, haben die Aktienkurse in den USA am Freitag in vielen Fällen einen Teil ihrer Verluste wettgemacht. Wo es zu einer Erholung kam, war diese aber eher technischer Natur. Wegen des großen Verfalls am Berichtstag verlief die Sitzung volatil. Zudem verunsicherten kräftig sinkende Ölpreise die Anleger. Und nicht zuletzt dürfte das bevorstehende verlängerte Wochenende in den USA die Anleger zur Zurückhaltung veranlasst haben.
Der Dow-Jones-Index sank um 0,1 Prozent. Der S&P-500 schloss 0,2 Prozent höher. Der zinsreagiblere Nasdaq-Composite gewann 1,4 Prozent. Dabei wurden 1.957 (Donnerstag: 335) Kursgewinner und 1.340 (3.012) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 123 (123) Titel. Am Anleihemarkt stiegen die Renditen auf dem jüngst stark erhöhten Niveau leicht. Dazu passte, dass US-Notenbankchef Powell auf einer Konferenz zur internationalen Rolle des Dollar wiederholt hat, dass der Fokus der Notenbank jetzt ganz klar darauf liege, die Inflation wieder in den Griff und zum Ziel von 2 Prozent zu bringen. Am Umfeld hatte sich nichts geändert, Stagflationsangst war unverändert das beherrschende Thema, nachdem nicht nur die US-Notenbank ihren geldpolitischen Straffungskurs verschärft hat, sondern auch in der Schweiz überraschend die Zinsen kräftig angehoben wurden aus Sorge vor zu hoher Inflation. Fokus voll auf Inflationsbekämpfung "Die Zentralbanken, die lange unsere Freunde waren, sagen uns, dass wir mit Schmerzen rechnen müssen", kommentierte Hani Redha, Portfoliomanager bei Pinebridge Investments, und weiter: "Die Inflationsrate ist das Einzige, was im Moment zählt. Selbst wenn sich das Wachstum stark verlangsamt, wird das nicht ausreichen, um die Fed zu einem Kurswechsel zu bewegen." Peter Garnry, Aktienstratege bei der Saxo Bank, sagte: "Die Furcht vor einer Rezession könnte die Zinsen kurzfristig im Zaum halten und damit ironischerweise die Aktien stützen und in den kommenden Wochen vielleicht einen leichten Aufschwung bewirken." Der Dollar lag zum Euro auf Erholungskurs, nachdem er am Vortag kräftig Federn gelassen hatte. Letzterer hatte Auftrieb davon erhalten, dass nach der überraschenden Zinserhöhung in der Schweiz der Druck auf die EZB für deren Straffungspläne nochmals zugenommen hat. Der Euro kam von Vortagshochs um 1,0600 Dollar auf knapp 1,05 zurück. Kräftig abwärts ging es mit den Ölpreisen. Marktteilnehmer verwiesen auf Befürchtungen, dass die Zinserhöhungen der großen Zentralbanken die Weltwirtschaft in eine Rezession führen könnten. Spekulationen über mögliche Exportbeschränkungen für US-Öl und die Ergebnisse der näherrückenden Reise von US-Präsident Biden nach Saudi-Arabien drückten ebenfalls auf die Preise. Am Aktienmarkt folgte der Sektor der Energiewerte den Ölpreisen nach unten. Mit minus 5,6 Prozent führte er die Liste der Verlierer mit weitem Abstand an. Im Dow verbuchten Chevron (-4,6%) die höchsten Verluste. Adobe enttäuscht - Mereo Biopharma mit Kursexplosion Auf Unternehmensseite standen unter anderem Adobe im Blick. Der Softwareentwickler hat zwar besser als erwartet ausgefallene Zahlen für das zweite Geschäftsquartal vorgelegt, mit den Prognosen aber die Markterwartung verfehlt. Die Aktie verlor 1,2 Prozent. Abbvie gaben um 0,6 Prozent nach, obgleich das Pharmaunternehmen eine erweiterte Zulassung für ein Schupppenflechte-Medikament erhalten hatte. Mereo Biopharma schossen um 62,5 Prozent nach oben. Der britische Pharmariese Astrazeneca erwägt nach einem Zeitungsbericht ein Übernahmeangebot für das in den USA börsennotierte britische Biotechnikunternehmen. Merck & Co (-0,3%) soll sich derweil in fortgeschrittenen Gesprächen zur Übernahme des Biotechnikunternehmens Seagen (+12,7%) befinden. Eine Einigung stehe aber nicht unmittelbar bevor, schrieb das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Personen. Seagen hat eine Marktkapitalisierung von 27 Milliarden Dollar. Mit der Übernahme würde Merck & Co die Palette der Krebsmedikamente verstärken. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln/ (END) Dow Jones Newswires June 17, 2022 16:12 ET (20:12 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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