Beitrag gelesen: 1603 x |
||
In einer vergleichsweise ereignisarmen Handelswoche fehlten dem Bund-Future die Impulse für die ganz großen Bewegungen. Charttechnisch zeigt sich die Situation für das Anleihenbarometer ebenfalls unverändert: Der Abwärtstrend hält an.
Endlich erwischte der Bund-Future mal wieder einen guten Start in die Handelswoche. Trotz sehr fester Aktienmärkte, konnte das Anleihenbarometer bis zum Handelsschluss um 21 Basispunkte auf insgesamt 122,86 Zähler zulegen. Leichten Rückenwind bekam der Bund-Future durch die deutlich unter den Erwartungen von Analysten liegenden de facto Auftragseingänge für den Monat Dezember. Ob diese Aussagen mit Jean-Claude Trichet abgesprochen waren? Am Dienstag erklärte Yves Mersch, Mitglied der Europäischen Zentralbank, dass es bei einer anhaltend hohen Teuerungsrate ein entschlossenes Einschreiten der geldpolitischen Instanzen geben werde wenn über Zweitrundeeffekte das Risiko besteht, dass dieser Anstieg sich stabilisiert, so der Ökonom weiter. Zwar, betont Mersch, schließe er sich der Meinung seines Chefs an, wonach die augenblickliche Inflation vor allem auf die steigenden Rohstoffpreise zurückgeführt werden könne und somit außerhalb des Einflussbereichs der EZB liege. Aber, sobald wir Anzeichen für Zweitrundeeffekte sehen, ist klar, dass wir einschreiten müssen. Ein solcher Zweitrundeneffekt könnte entstehen, wenn Arbeitnehmer einen Lohnausgleich zur steigenden Inflation einfordern. Die Kombination aus steigenden Lohnkosten und hohen Rohstoffpreisen hätte in den meisten Fällen einen steigenden Preisdruck zur Folge. Das Ventil für diesen Preisdruck, wären zwangsläufig höhere Preise für den Verbraucher und am Ende eine nochmals zunehmende Inflation. Der Bund-Future reagierte erwartungsgemäß etwas verschnupft und verlor bis zum Abend 4 Basispunkte. Ist Bundesbankchef Weber raus aus dem Rennen, um den Chefposten bei der EZB? Zeitungsberichten zufolge wird Weber seinen bis 2012 laufenden Vertrag bei der Deutschen Bundesbank nicht verlängern, was automatisch zur Folge hätte, dass Weber nicht als Chef der EZB und Nachfolge von Jean Claude Trichet kandidieren könnte. Doch wo ist das Problem? Axel Weber gilt als strikter Verfechter einer rigiden Stabilitätspolitik in der Eurozone. Immer wieder kritisierte der Bundesbanker seine europäischen Amtskollegen, für ihre in seinen Augen zu laxe Geldpolitik. Einige Marktteilnehmer und Analysten sehen eine Straffung der Geldpolitik, wie sie Weber forderte, in weite Ferne gerückt. Der Bund-Future reagierte mit teilweise deutlichen Abschlägen auf die Nachricht. Wenig Neues hatte Ben Bernanke in einer Anhörung vor dem US-Repräsentantenhaus mitzuteilen. Der Leitzins bleibe unverändert und hinsichtlich der auch in den USA aufkommenden Inflationsängste, bestünde kein Grund zur Sorge. Nach einem durchaus beachtlichen Handelsstart, kam mit den Arbeitsmarktdaten aus den USA der Dämpfer für den Bund-Future. Mit 383.000 Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, suchten so wenig US-Bürger wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr, um staatliche Hilfe an. Auch zum Wochenausklang ist der Wirtschaftsdaten-Kalender eher spärlich belegt. Erst am Nachmittag ist mit etwas mehr Bewegung zu rechnen, wenn die US-Handelsbilanz für den Dezember, sowie die Statistik zum Verbrauchervertrauen der Uni Michigan veröffentlich wird. Anlegertrends: Vertrauen in Südeuropa-Anleihe wächst wieder Erleben wir 2011 eine kleine Renaissance bei Anleihen der Europeripherie? Im Augenblick zumindest scheint es so. Bereits seit gut zwei Wochen werden insbesondere griechische und portugiesische Staatsanleihen in Stuttgart rege gehandelt. Während bei Griechenland vor allem Schuldverschreibungen mit kurzer Restlaufzeit gesucht sind (WKN: A0T6US) bzw. (WKN: 724072) kann Portugal mit der Neuemission (s.u.) eines Papiers mit 5 Jahren Laufzeit punkten (WKN: A1GMFB). Einen ebenfalls sehr erfreulichen Start erwischte die deutsche Baumarktkette Praktiker AG (WKN: A1H3JZ). Die Schuldverschreibung der Aktiengesellschaft wurde diese Woche neu in den Stuttgarter Rentenhandel aufgenommen (siehe Neuemissionen) und schaffte umgehend den Sprung an die Spitze der meistgehandelten Anleihen. Nachdem in den ersten beiden Zeichnungstagen bereits gut dreiviertel der Papiere der CENTROSOLAR Group AG gezeichnet wurden, sind nur mehr wenige Papiere zur Zeichnung vorhanden. Die Zeichnungsfrist endet heute Abend um 17:00 Uhr. Ab Montag, den 14.02 wird die Anleihe regulär gehandelt (WKN: A1E85T). Nach der Zeichnung ist vor der Zeichnung könnte man sagen, denn bereits kommende Woche startet die nächste Zeichnungsfrist für einen Emittenten im Segment Bondm. Die SiC Processing GmbH ist mit einem aktuellen Marktanteil von rund 40 Prozent eines der weltweit führenden Dienstleistungsunternehmen in der Aufbereitung gebrauchter Sägesuspension (Slurry) aus der Photovoltaik-Industrie. Die Anleihe der SiC Processing GmbH ist mit einen festen Kupon von 7,125 Prozent ausgestattet, die Laufzeit und die Mindeststückelung liegt bei 5 Jahren beziehungsweise bei 1.000 Euro nominal. Die Zeichnungsfrist läuft vom 16. bis 24. Februar (WKN: A1H3HQ). Börse Stuttgart TV Interview hier abrufbar: Eigentlich war er schon für das Amt des nächsten Präsidenten der EZB gesetzt, nun soll ihn sein Weg zur Deutschen Bank führen - so zumindest die Gerüchte rund um Axel Weber, den Präsidenten der Bundesbank. Warum reagiert der Bund-Future auf diese Spekulationen? Und aus welchen Gründen steigen Anleger in Anleihen ein, die in norwegischen Kronen notieren? Antworten von Cornelia Frey, Autorin des Börse Stuttgart-Newsletters Bonds weekly. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5052 Seit Dienstag wird die bereits erwähnte Anleihe der Praktiker AG gehandelt (WKN: A1H3JZ). Die Schuldverschreibung der Baumarktkette offeriert einen festen Kupon von 5,875 Prozent, bei einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal. Fällig wird das Papier zum 10. Februar 2016. Zur Wochenmitte emittierte Portugal eine ebenfalls bereits erwähnte Staatsanleihe zu einem festen Kupon von 6,4 Prozent (WKN: A1GMFB). Bei 5 Jahren Laufzeit, liegt die Mindeststückelung bei 1 Cent nominal. Am Donnerstag wurde eine sogenannte Fremdwährungsanleihe der Nederlandse Gemeenten neu in den Stuttgarter Rentenhandel aufgenommen (WKN: A1GL9A). Der Finanzdienstleister setzt auf eine Mindeststückelung von 10.000 Norwegischen Kronen, bei einer Laufzeit von 4 Jahren. Der feste Kupon beträgt 3,75 Prozent. Den Abschluss in dieser Woche bildete die Deutsche Postbank AG mit einer 10-jährigen Anleihe (WKN: A1C955). Der feste Kupon beträgt 3,625 Prozent. Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|