Alt 05.05.17, 14:05
Standard Rentenreport KW 18: Die Rally geht weiter - DAX knackt Marke von 12.600 Punkten
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Getrieben von guten Geschäftsberichten erreichte der Dax auch am Donnerstag wieder ein neues Allzeithoch und notiert erstmals in seiner Geschichte über der Marke von 12.600 Punkten. Rückenwind kam aber auch von Frankreich. Nach dem letzten TV-Duell im Rennen um das französische Präsidentenamt haben die Anleger an den europäischen Aktienmärkten auf einen Sieg des unabhängigen Europa-Befürworters Emmanuel Macron gewettet. Das stärkte auch den Euro, der wieder über 1,09 Euro stieg.

Bereits am Mittwoch wurde die Kauflaune weiter belebt, nachdem die Dienstleistungsunternehmen in den USA im April stärker zugelegt haben als von Ökonomen erwartet. Der Index für den Service-Sektor legte auf 57,5 Punkte von 55,2 Zählern im März zu. Dies ging aus der Umfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervor. Bei mehr als 50 Punkten signalisiert das Barometer Wachstum. Experten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 55,8 Zähler gerechnet.

Die US-Notenbank Fed beließ wie erwartet auf ihrer Sitzung die Geldpolitik unverändert. Die Tür für eine weitere Straffung der Geldpolitik bleibt aber offen. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld liegt derzeit in einer Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent. Die Währungshüter erklärten, dass sie die Wachstumsschwäche zu Jahresbeginn für einen Ausrutscher hielten. Zudem betonten sie die Stärke des Arbeitsmarkts.
Ob sich dies bestätigt, erfahren die Börsianer mit der Veröffentlichung der aktuellen US-Arbeitsmarktdaten diesen Freitag. Die optimistischen Töne der Notenbanker um Janet Yellen werden als Signal gewertet, dass der mittel- bis langfristige Konjunkturausblick positiv sei. Deshalb rechnen viele Experten mit weiteren Zinsanhebungen im Juni und September.

Die in Deutschland heftig kritisierten Staatsanleihenkäufe des Eurosystems haben die Marke von 1,5 Bill. Euro geknackt. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Zentralbanken des Euroraums erwarben im April Staats- und andere öffentliche Titel im Wert von 54,3 Mrd. Euro, wie die Notenbank am Dienstag mitteilte. Damit beläuft sich das Gesamtvolumen seit März 2015 auf knapp 1,512 Mrd. Euro. Insgesamt hat das Eurosystem im Zuge seiner Politik des Quantitative Easing (QE) bis Ende April Wertpapiere im Wert von 1834,4 Mrd. Euro auf die eigene Bilanz genommen. Mit den Käufen versucht das Eurosystem seit Frühjahr 2015 die Wirtschaft anzukurbeln und so auch die Inflation wieder in Richtung des Zielwerts von unter, aber nahe 2,0 % zu bringen. Inzwischen hat die wirtschaftliche Erholung an Fahrt aufgenommen und die Inflation hat angezogen. Die Mehrheit im EZB-Rat will bislang aber nichts von einer Kehrtwende wissen, weil sie noch nicht genug Zuversicht hat, dass sich die Inflation dauerhaft und selbständig in Richtung der 2 % bewegt. In Deutschland wächst allerdings die Kritik an der EZB. Die Geldpolitik droht zu einem großen Thema im Bundestagswahlkampf zu werden.

Bundes-/ Staatsanleihen:

Am Mittwoch ist die Aufstockung der zehnjährigen Bundesanleihe auf hohe Nachfrage gestoßen. Die mittlerweile fünfte Aufstockung im Volumen von 3 Milliarden Euro war 1,5-fach überzeichnet, die Durchschnittsrendite lag bei 0,33 Prozent. Bei der vorangegangenen Auktion gleicher Papiere am 12. April hatte sie 0,21 Prozent betragen. Zugeteilt wurden 2,432 Milliarden Euro, der Rest ging wie üblich zu Marktpflegezwecken in das Buch der Finanzagentur.

Am Donnerstag notierten deutsche Staatsanleihen im Zuge der Rally an den Aktienmärkten deutlich schwächer. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte bei 0,38 Prozent. Der Richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel unter die Marke von 161 Prozent.


Anlegertrends

VW glänzt mit guten Quartalszahlen-Hybridanleihen gesucht

Die Quartalszahlen des Volkswagen-Konzerns belegen einen guten Start ins neue Jahr. Der Umsatz ist im ersten Quartal 2017 um 10,3 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro gestiegen. Der operative Gewinn von 4,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,4) bescherte dem Wolfsburger Autobauer eine operative Rendite von 7,8 Prozent, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 6,1 Prozent. Sonderlasten wie etwa aus der Dieselaffäre sind bei diesem Vergleich nicht mit einbezogen.
Mit den in Europa und China gut laufenden Geschäften lassen sich die Einbußen in den USA gut ausgleichen. „Die gute Entwicklung der Konzernmarken, die Einführung neuer, überzeugender Produkte und ein solides Ergebnisniveau in Westeuropa hätten sich positiv ausgewirkt“, sagte Konzernchef Matthias Müller, weiter: „Die heute vorgelegten starken Ergebnisse machen uns Mut.“ Bezahlt mache sich, dass an Effizienz und Produktivität gearbeitet werde.
Vor allem die Kernmarke von Volkswagen hat bei Europas größtem Autokonzern am Jahresbeginn zu dem hohen operativen Ergebnis geführt.

An der Börse Stuttgart waren Hybridanleihen des VW-Konzerns von Anlegern gesucht. Insbesondere der mit einem Kupon von 3,5 Prozent ausgestattete 1,4 Milliarden Euro schwere Bond (WKN: A1ZYTK)) wurde rege gehandelt. Die Anleihe ist zum 20.03.2030 zu 100% durch den Emittenten kündbar, danach immer jährlich zum 20. März. Der Kupon wandelt sich ab diesem Zeitpunkt in einen Floater-Kupon, der sich bis zum 20.03.2050 am 15 Jahres Euro Swap Satz (EUSA15) + 306 Basispunkte orientiert. Das von Standard & Poor’s mit BBB- bewertete Papier kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Aktuell notiert die Anleihe bei 97,155 Prozent.

Kreditanstalt für Wiederaufbau: Währungsanleihe im Fokus der Anleger

Hohe Handelsumsätze verzeichnete in der Handelswoche auch die in Britischen Pfund (GBP)notierende Anleihe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (WKN: A1SR7Z). Einige Anleger schienen Währungsgewinne mitnehmen zu wollen und machten Kasse. Der von der Ratingagentur Standard & Poor’s mit AAA bewertete Bond wird mit 1,125 Prozent p.a. verzinst. Die 3,4 Milliarden Pfund schwere Anleihe läuft bis zum 23.12.2019 und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 GBP gehandelt werden. Aktuell notiert das Papier bei 101,85, was einer Rendite von 0,42 Prozent entspricht.

Wiener Städtische Versicherung emittiert Tieranleihe

Das Versicherungsunternehmen hat eine 250 Millionen Euro schwere Nachranganleihe begeben (WKN: A19G0B). Für die zehnjährige Laufzeit wird ein Zinssatz von 3,50 Prozent p.a. gezahlt. Am 11.05.2027 soll die Rückzahlung erfolgen. Die Anleihe wurde in der Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal begeben. Die Anleihe ist an der Börse Stuttgart stark nachgefragt und notiert aktuell bei 101,34.

Nachrangige Anleihen unterscheiden sich von erstrangigen vor allem dadurch, dass deren Inhaber bei Insolvenz des Unternehmens nicht als erste aus der Liquidationsmasse bedient werden. Sie sind den erstrangigen Anleihen der emittierenden Unternehmen nachgeordnet und rentieren grundsätzlich höher als vergleichbare, nicht nachrangige Anleihen des gleichen Unternehmens.

Deutsche Pfandbriefbank: Zeichnungsfrist bis voraussichtlich 19. Mai 2017, 15 Uhr

Die Deutsche Pfandbriefbank emittiert eine nachrangige Anleihe mit einem Emissionsvolumen von bis zu 70 Mio. Euro. Ausgestattet ist das Wertpapier mit einer festen Laufzeit und einer festen Verzinsung. Die Zeichnung ist über die Börse Stuttgart ab heute Dienstag, den 02. Mai 2017 bis voraussichtlich Freitag, den 19. Mai 2017 möglich. Weitere Informationen zum Wertpapier, dem Verkaufsprospekt und den damit verbundenen Risiken finden Sie auf der Homepage des Emittenten. Informationen zum Zeichnungsvorgang finden sie auf der Homepage der Börse Stuttgart.


Börse Stuttgart TV

Tesla, Facebook und adidas: Quartalszahlen satt!

In diesen Tagen erreichten uns mal wieder eine ganze Reihe von Quartalszahlen. Für Aufmerksamkeit sorgten zuletzt insbesondere die Zahlen von Facebook, Tesla und adidas. Weshalb, erläutert Norbert Paul bei Börse Stuttgart TV.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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