Alt 17.07.15, 12:43
Standard Chinesische Börsen legen zu - Tokio mit starker Woche
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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones) - An den ostasiatischen Börsen haben zum Wochenausklang Kursgewinne dominiert. Während an einigen Handelsplätzen aufgrund von Feiertagen das Geschäft ruhte, setzte sich die Stabilisierung der chinesischen Börsen fort. Die Volatilität blieb hoch. Der Leitindex in Schanghai schoss um 3,5 Prozent auf 3.958 Punkte nach oben und wies damit den zweiten Tag in Folge Gewinne aus. Dennoch liegt der Index noch immer rund ein Viertel unter seinem Siebenjahreshoch aus dem Juni. Auch Hongkong schloss im Plus und verbuchte erstmals seit vier Wochen einen Wochengewinn.

In Tokio stieg der Nikkei-225 um 0,3 Prozent auf 20.651 Zähler. Der japanische Aktienmarkt blickt auf seine beste Woche zurück, seit die Notenbank im Oktober 2014 mit den quantitativen Lockerungen begonnen hatte. Der Nikkei legte um 4,4 Prozent zu. Unterstützung erfuhr der Markt zum Wochenausklang auch vom weiter leicht nachgebenden Yen, der die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exportwirtschaft stützt.

Der US-Dollar kletterte mit 124,24 Yen auf ein Dreiwochenhoch nach Wechselkursen deutlich unter 124 Yen am Vortag. Gedrückt wurde der als "Fluchtwährung" in unsicheren Zeiten gesuchte Yen von der Entspannung um Griechenland. Eine Brückenfinanzierung für das Schulden geplagte Land steht und die Europäische Zentralbank hat die ELA-Liquiditätshilfen für die vor dem Zusammenbruch stehenden griechischen Banken erstmals seit Wochen wieder erhöht - Schlagzeilen, die auch andere Aktienmärkte der Region stützten.

Unterdessen sprachen Händler in China weiter nicht von einer Rückkehr zur Normalität. Denn noch immer waren 643 Aktien vom Handel ausgesetzt, was rund 22 Prozent der im Kernland gelisteten Titel entsprach - sich aber zumindest in der Nähe des historischen Durchschnitts bewegte. Laut Analysten hatte der jüngste Einbruch am Graumarkt für kreditfinanzierte Aktienkäufe viele Spekulanten vom Aktienmarkt vertrieben. Das Volumen des Aktienkaufs auf Pump war am Vortag weiter gesunken und erreichte einen Umfang von 228,6 Milliarden US-Dollar. Laut Börsianern haben die Behörden zuletzt den Kauf auf Pump über offizielle Pfade nicht mehr so aggressiv gefördert wie zuvor.

Allerdings seien derartige Geschäfte noch immer gängige Praxis, warnten Händler. Marktbeobachter sehen darin einen der Gründe für die jüngsten Marktkapriolen. Vor allem ausländische Investoren zögen seit neun Tagen über den Umweg Hongkong Geld aus Schanghai ab. Dies sei die längste Durststrecke seit Einführung des "Stock Connect" beider Börsen im November.

Andere sehen die Situation entspannter: "China besitzt jede Menge Spielraum bei Zinsen und Anforderungen zur Mindestreserve, um weitere Liquidität in den Markt zu pumpen und die Lage hoffentlich zu beruhigen", sagte Marktstratege Andrew Belshaw von Western Asset Management.

In Südkorea legte das Schwergewicht Samsung Electronics um 1,3 Prozent zu. Dort haben Aktionäre der lange umstrittenen Fusion zweier Unternehmen aus dem Samsung-Konzern zugestimmt. Für die Familie Lee war die Zustimmung der übrigen Anteilseigner ein Erfolg, denn die Großaktionäre bekommen durch die Fusion einen besseren Zugriff auf das Kronjuwel des Konglomerats, Samsung Electronics. Die Fusion zwischen der Holding-Gesellschaft Cheil Industries und dem Bau- und Handelsarm Samsung C&T wurde in der Abstimmung mit einer knappen Mehrheit durchgewunken.

Samsung Heavy Industries brachen dagegen um 14,5 Prozent ein und fielen auf ein 52-Wochentief. Hier machten Spekulationen die Runde, der Schiffsbauer könnte im zweiten Quartal deutliche Verluste einfahren. In Taipeh auf Taiwan kletterten TSMC trotz eines gesenkten Ausblicks wegen verlorener Apple-Aufträge um 2,6 Prozent. Die düstere Prognose sei in den Kurs bereits eingepreist gewesen, hieß es. Der schwache Ausblick belastete jedoch die Branchenpapiere in Tokio, wo Tokyo Electron 1,8 und Advantest 1,6 Prozent einbüßten.

Sharp sanken um 3,5 Prozent, nachdem Berichte über Verluste im vergangenen Quartal die Runde gemacht hatten. Toshiba erholten sich etwas von den herben Verlusten der jüngsten Zeit wegen des Bilanzskandals. Händler sprachen vom Erreichen eines Bodens für den Kurs. Der Wert legte um 2 Prozent zu.

Mitarbeit: Brad Frischkorn, Gregor Stuart Hunter und Biman Mukherji

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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