Der deutsche Aktienmarkt hat seine Gewinne am Donnerstag weiter ausgebaut. Der DAX stieg um 0,6 Prozent auf 9.975 Punkte, damit beendete er den Handel so hoch wie zuletzt Anfang Juli. Am späten Vormittag hatte er die 10.000er Marke nur um 7 Punkte verfehlt. In der zweiten Reihe stieg der TecDAX auf den höchsten Stand seit 2001.

"Die Aussichten sind gut, dass sich die Jahresendrally fortsetzt", sagte ein Händler. Der weitere Ölpreisrückgang wirkt wie ein großes Steuersenkungs- und Konjunkturprogramm, außerdem drückt er auf die Inflationsraten. Die Renditen der deutschen Bundesanleihen sind auf ein neues Rekordtief gefallen. Und der deutsche Arbeitsmarkt hat im November trotz des schwachen Wachstums neue Stellen geschaffen.

Gewinner Nummer eins waren Lufthansa mit einem Plus von 2,9 Prozent, die Fluggesellschaften profitieren besonders stark vom sinkenden Ölpreis. Auf der anderen Seite verloren BASF mit ihrer Öl- und Gastochter Wintershall 0,9 Prozent auf 74,50 Euro.

Infineon litten mit einem Minus von 2,4 Prozent unter einem schwachen Ausblick. Umsatz und Gewinn lagen im vergangenen Quartal zwar über den Konsensschätzungen von Analysten. Im laufenden Quartal rechnet der Chip-Hersteller jedoch mit sinkenden Gewinnen.

Auf neue Rekordstände stiegen die Pharmawerte Bayer, Merck, Fresenius und FMC. "Der Aufschwung der Pharmariesen wie Novartis oder Glaxo erfasst nun verstärkt die zweite Reihe", sagte ein Händler.

Im TecDAX waren Compugroup Medical und Stratec Biomedical stärker gefragt. Der Index stieg erstmals seit 2001 auf mehr als 1.350 Punkte. "Mit dem Ausbruch aus der einjährigen Seitwärtsbewegung hat sich die Situation des TecDAX kräftig gebessert", sagte Achim Matzke, Marktanalyst der Commerzbank. Er billigt dem Index ein Potenzial bis 1.500 Punkte zu. "Möglicherweise ist der TecDAX mit dem neuen Jahreshoch auch ein Vorreiter für den DAX", ergänzte er.

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