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Die Angst vor steigenden Kapitalmarktzinsen treibt die Anleger auch heute weiter in Scharen in die Flucht. Am Tag nach dem größten Kursrutsch seit mehreren Monaten gibt der DAX noch einmal um 0,7 Prozent auf 11.626 Punkte nach. Das ist der niedrigste Stand seit Februar 2017.
Zuvor war der Kursrutsch in New York weitergegangen. Danach schwappte er nach Asien über. Nach dem Handelsschluss am deutschen Markt war der Dow Jones Industrial immer mehr unter Druck geraten. Mit den herben Verlusten in New York fiel Händlern zufolge eine in den vergangenen Wochen wesentliche Stütze auch für den deutschen Markt weg. Experten zufolge liege dies einerseits an der Sorge vor noch stärker steigenden Zinsen in den USA. Andererseits sei es der Druck, den US-Präsident Donald Trump im Handelsstreit auf China ausübt. Weltweit steigende Volatilitätsindizes sind der Ausdruck dessen. Sie bilden die Risikoscheu von Anlegern ab. In diesem tristen Umfeld dürften nach der Meinung von Analysten Anleger verstärkt auf Branchen setzen, die für stabile Erträge und Dividenden stehen wie Telekomwerte, die Immobilienbranche und Lebensmittelhersteller. Meiden dürften Investoren dagegen konjunkturabhängige Aktien wie Technologietitel, den Automobilsektor und Maschinen- und Anlagenbauer. Einzelwerte Heraus stechen Bayer-Aktien, die aktuell um knapp fünf Prozent steigen und jetzt bei 78,58 Euro notieren. Im US-Prozess um angebliche Krebsrisiken von Unkrautvernichtern der Tochter Monsanto bahnt sich eine Kehrtwende an: Die zuständige Richterin deutete an, dass es auf eine deutlich geringere Strafe für den Bayer-Konzern hinauslaufen könnte als bisher angenommen. Der Fall ist für Bayer enorm wichtig, es geht um ein 289 Millionen Dollar (251 Mio. Euro) schweres Urteil, das Signalwirkung für Tausende weitere Klagen hat. Papiere von Dialog Semiconductor wurden von einer Partnerschaft des Chip-Herstellers mit dem wichtige Kunden Apple befeuert. Sie schnellten bisher um 25,7(!) Prozent auf 20,83 Euro nach oben. Dialog erhält von Apple 600 Millionen US-Dollar für die Lizenzierung von Chips für das Power Management in Geräten von Apple. Zudem beauftragte Apple das Unternehmen mit der Entwicklung und Lieferung weiterer Komponenten. Papiere des Anlagenbauers Gea büßten 2,8 Prozent auf 26,34 Euro ein. Das Unternehmen hatte gestern die Gewinnprognose gekappt. Bei Südzucker ist der operative Gewinn im zweiten Geschäftsquartal eingebrochen, die Papiere gerieten daraufhin zunächst ebenfalls unter Druck, notieren aber zur Stunde bei 12,51 Euro mit 0,4 Prozent im Plus. Börse Stuttgart TV Der IWF prognostiziert eine Abkühlung der globalen Konjunktur und warnt zeitgleich vor zunehmenden Risiken an den Finanzmärkten. Die Zinsentwicklung in den USA macht den Aktienmärkten zunehmend zu schaffen und dann gibt es auch mal wieder aus Italien ein paar negative Schlagzeilen. Von Jahresendrallye spricht eigentlich längst niemand mehr. Dabei ist diese nicht ausgeschlossen. Eine Einschätzung von Andreas Lipkow, Comdirect, bei Börse Stuttgart TV. Euwax Sentiment Index Der Euwax-Sentiment-Index lag am Nachmittag im negativen Bereich. In dieser Phase setzte die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger mit Hebelprodukten auf fallende Kurse des DAX. Trends im Handel Am der Euwax wurden heute vor allem auch Knock-out-Calls auf Evotec gekauft. Händlern zufolge könnte hier die Empfehlung eines Börsenbriefes dahinter stecken. Außerdem waren Knock-out-Calls auf MorphoSys sowie den NASDAQ 100 gefragt. Einige Anleger legten sich Call-Optionsscheine auf Mastercard und NVIDIA ins Depot. Calls auf Netflix waren eher auf der Verkaufsseite zu finden. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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