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US-Notenbank flutet Kreditmärkte mit 800 Milliarden Dollar.
Nach der Kursrallye der vergangenen Wochen gönnte sich der europäische Rentenmarkt in den letzten Handelstagen eine Verschnaufpause auf hohem Kursniveau. Zu Wochenbeginn drückten die Freudensprünge an den Aktienmärkten zunächst auf die Stimmung der verzinslichen Wertpapiere und sorgten für leicht rückläufige Kurse. Die Vorstellung des Wirtschaftsteams des zukünftigen US-Präsidenten Barack Obama, die Aussichten auf ein neues Konjunkturpaket in den USA und das Hilfspaket für die angeschlagene Citigroup waren hierfür der Anlass. Die schwachen Konjunkturdaten fanden dagegen kaum Beachtung. So ging der Ifo-Index, der als wichtigster Frühindikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft gilt, weiter zurück. Gegenüber dem Vormonat mit 90,2 Punkten brach der Index im November um 4,4 Prozent auf 85,8 Punkte ein. Am Dienstag kündigte die amerikanische Notenbank (Fed) an, mit neuen Programmen die stockende Vergabe von Konsum- und Immobilienkrediten anzukurbeln. 600 Milliarden US-Dollar sollen zum Aufkauf aus dem Bereich der Hypothekenschulden, sowie 200 Milliarden US-Dollar für verbriefte Konsumentenschulden verwendet werden. Mittlerweile nimmt der Druck auf die Bundesregierung zu, ebenfalls mehr gegen die Konjunkturflaute zu unternehmen. Zumindest mit sinkenden Zinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) können die Marktakteure fest rechnen. Denn Bundesbankpräsident Axel Weber sagte, dass er nicht an eine schnelle Überwindung der Krise glaubt und Spielräume für weitere Zinssenkungen sieht. Bereits in der kommenden Woche (Donnerstag) steht die nächste Sitzung der Europäischen Zentralbank an. Der Schattenrat fordert einen deutlichen Schritt von einem Prozent. Die EZB hatte solche große Zinssenkungen zuletzt mit dem Argument abgelehnt, man müsse sich noch Pulver trocken halten. Zur Wochenmitte stieg der Bund-Future, der als Barometer für den Anleihenmarkt gilt, wieder an. „Die Rendite der 10-jährigen US-Anleihen notierte unter der Marke von drei Prozent“, berichtet Sabine Traub, Leiterin des Rentenhandels an der Stuttgarter Börse. Mit dem deutlichen Kursanstieg am europäischen Anleihenmarkt in den vergangenen zwei Monaten, gingen auch die Renditen der Bundesanleihen entsprechend zurück. „Auch die zehnjährigen Bundesanleihen visieren die Marke von drei Prozent an. Mit einer aktuellen Rendite von 3,25 ist dieses Ziel auch in greifbare Nähe gerückt“, so Traub. Während sich Anleihen und Aktienkurse meist konträr entwickeln, zeigte der Mittwoch ein anderes Bild. „Das liegt daran, dass am Anleihenmarkt derzeit die Rezessionsängste und die Erwartungen weiterer Zinssenkungen im Vordergrund stehen. Dies sorgt für sinkende Renditen und damit steigende Anleihenkurse. Am Aktienmarkt dominiert dagegen die Hoffnung auf die Wirkung der Konjunkturpakete“, erklärt die Expertin. Aufgrund des amerikanischen Feiertagstags „Thanksgiving“ fehlten am Donnerstag wichtige Impulse und der Anleihenhandel verlief relativ ruhig. Den deutlichen Kursgewinnen der Aktien trotzten die Anleihen erneut recht erfolgreich. Die deutschen Arbeitsmarktdaten fielen im November mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl von 10.000 Stellen noch überraschend gut aus. Für die kommenden Monate malen die Experten aber ein anderes Bild und vermuten, dass aufgrund der Konjunkturschwäche einige Unternehmen Arbeitsplätze abbauen. Zum Wochenausklang präsentierte sich der Bund-Future-Kontrakt erneut freundlich. Anlegertrends: Metro Anleihe findet reißenden Absatz Unternehmensanleihen erfreuten sich am Börsenplatz Stuttgart reger Umsätze. So waren in der neuen BMW-Anleihe mit der WKN A0T3UZ zahlreiche Käufer am Markt. Bei einem aktuellen Kurs von 104,13 Prozent errechnet sich zum Laufzeitende (September 2013) eine Rendite von knapp acht Prozent p.a. In der HeidelbergCement Anleihe (WKN: A0TP7J) kamen bei guten Umsätzen sowohl Käufer, als auch Verkäufer an den Markt. Reißenden Absatz fand die Neuemission des DAX-Konzerns Metro. Seit Mittwoch ist die Anleihe mit 9,375prozentiger Verzinsung und fünfjähriger Laufzeit in Stuttgart handelbar. Privatanlegerfreundlich ist die Mindeststückelung: Sie liegt bei 1.000 Euro nominal (WKN: A0T33X). Seit Donnerstag ist eine Anleihe der Swedbank in Stuttgart handelbar (WKN: A0T4B4). Die Anleihe verzinst sich mit einem festen Kupon von 3,625 Prozent und läuft bis zum 2. Dezember 2011. Kleinste handelbare Einheit sind 50.000 Euro nominal. Die Neuemission ist mit einer Staatsgarantie des Königreiches Schweden ausgestattet. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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