Alt 09.01.09, 11:14
4X report: Marktbericht Auslandsaktien KW 02
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Börsenjahr beginnt freundlich – Zahlen von Alcoa und Intel sorgen für Stimmungswechsel – Satyam entpuppt sich als große Luftnummer.

Der Handel am Montag war geprägt von Gewinnmitnahmen. Die Marke von 9.000 Punkten im Dow Jones wurde wieder unterschritten. In der Vorwoche gewann der Index rund 600 Punkte. Zu den Meldungen des Tages zählten die Absatzzahlen der Autobauer, die nicht so schlecht wie befürchtet ausfielen. Die Aktien von General Motors (WKN: 850000) gewannen über 1,6 Prozent und Ford (WKN: 502391) konnten fast fünf Prozent zulegen. Der Chef von Apple, Steve Jobs, nahm am Montag Stellung zu seinem Gesundheitszustand. Dies nahm der Aktienmarkt mit Erleichterung auf und sorgte für einen Kursanstieg von vier Prozent. In den Handelssitzungen zuvor drückten Gerüchte über eine mögliche Wiedererkrankung den Aktienkurs. Von einem positiven Analystenkommentar profitierte die Aktie von Advanced Micro Devices (WKN: 863186), die mit zwölf Prozent Kursplus aus dem Handel ging. Dagegen belasteten negative Kommentare die Aktien von AT&T (WKN: A0HL9Z) und Verizon (WKN: 868402), deren Kursabschlag sich auf drei bzw. sechs Prozent belief.

Am Dienstag sorgte das Protokoll der US-Notenbank für eine deutliche Ernüchterung bei den Anlegern. Auch wenn sich für dieses Jahr die Aussichten verschlechtert haben, geht man nach wie vor von einer Erholung im nächsten Jahr aus. Die Gewinnerliste führten die Finanzwerte an, die im Dow Jones nur noch durch Hewlett-Packard (WKN: 851301) überboten wurden. Die Aktien von Dow Chemical stiegen um über sechs Prozent. Nach dem die Partnerschaft mit Kuwait geplatzt ist, kündigte das Unternehmen rechtliche Schritte an. Die Marktteilnehmer spekulierten auf eine mögliche Schadensersatzzahlung.

Dunkle Wolken zogen am Mittwoch am Börsenhimmel in den USA auf. Für den Stimmungswechsel waren vorwiegend die schlechten Nachrichten bei Alcoa (WKN: 850206) und Intel (WKN: 855681) verantwortlich. Alcoa hat angekündigt weltweit über 13.500 Arbeitsstellen abzubauen und trennt sich außerdem von Randaktivitäten. Der deutliche Preisrückgang beim Aluminium mache diese Maßnahmen notwendig, hieß es von Unternehmensseite. Der Aktienkurs sackte um zehn Prozent ab. Nicht einmal die im November reduzierte Umsatzprognose konnte von Intel eingehalten werden, was den Aktienmarkt maßlos enttäuschte. Die Zahlen lagen fast ein Viertel unter dem Vorjahreswert. Somit war es auch kein Wunder, dass die Aktie über sechs Prozent an Wert verlor. Es gab aber auch Lichtblicke an diesem Tag. Zu den wenigen gehörte Monsanto (WKN: 578919). Nach dem deutlichen Gewinnsprung im ersten Quartal zeigte sich das Unternehmen optimistisch für das gesamte Geschäftsjahr und hob die Prognosen an. Die Anleger zeigten sich höchst erfreut und ließen die Aktie um über 17 Prozent klettern.

Das Börsenjahr 2009 begann in Japan erst am Montag mit einer halben Börsensitzung. In dieser gelang es dem Nikkei225 die Hürde von 9.000 Punkten zu nehmen. Zu den Spitzenreitern zählten die Finanzwerte, wie Mitsubishi UFJ (WKN: 657892) mit einem Kursplus von vier Prozent. Deutlicher konnten Sumitomo Mitsui (WKN: 778924) und Mizuho Financial (WKN: 200455) zulegen, die aufgrund eines Aktiensplittes in der letzten Handelswoche 2008 vom Handel ausgesetzt waren. Die positive Stimmung hielt bis Mittwoch an, getrieben von Werten wie Canon (WKN: 853055), Toyota (WKN: 853510) und Mazda (WKN: 854131). Letztere konnten auch am Donnerstag gegen den Trend weiter zu legen, obwohl der Nikkei225 wieder unter 9.000 Punkte rutschte. Die schlechten Zahlen von Intel erwiesen sich als Stimmungskiller, so dass die Unternehmen der Technologiebranche mit Kursverlusten von ungefähr fünf Prozent die größten Verlierer des Tages waren.

HongKong musste am Donnerstag kräftig Federn lassen, so dass der HangSeng 4,14 Prozent auf 14.415 Punkte abgab und die Gewinne der Neujahrsrallye fast komplett aufbrauchte. Das Jahr 2008 wurde bei 14.387 Punkten abgeschlossen. Im Fokus der Anleger standen die Banken mit einem durchschnittlichen Minus von sechs Prozent und der viertgrößte Computerhersteller Lenovo (WKN: 894983). Trotz der geglückten Integration der PC-Sparte von IBM, die 2005 erworben wurde, musste ein Verlust für das vierte Quatal in Aussicht gestellt werden. Die dritte Entlassungswelle seit dem IBM-Deal kostet 11 Prozent der Belegschaft in den nächsten Wochen ihre Arbeitsplätze. Der Druck auf die Margen soll weiterhin bestehen. Der Markt quittierte die Aussagen am Donnerstag mit einem Minus von fast 26 Prozent auf 1,91 HK$ (0,181 Euro).

Geschockt waren die weltweiten Aktienmärkte am Mittwoch wegen einer Unternehmensmitteilung der indischen IT-Firma Satyam Computer (WKN: 675236). Satyam teilte mit, dass die ausgewiesenen Gewinne, Bankguthaben und Gewinnmargen in den vergangenen Jahren wesentlich höher ausgewiesen wurden als sie tatsächlich waren. Die vorhandenen Vermögenswerte waren anscheinend 95 Prozent zu hoch bewertet. Der Aktienkurs der amerikanischen ADRs verlor innerhalb eines Tages über 80 Prozent an Wert und notierte am Mittwoch bei 0,80 €. Der indische Firmengründer teilte die Fälschungen selbst der indischen Börsenaufsicht mit. Handelsteilnehmer erinnerten sich an die Enron-Pleite 2001, die den bis dahin größten Bilanzskandal in der amerikanischen Geschichte auslöste. Der Indische Aktienindex verlor sieben Prozent an Wert.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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