Alt 23.01.09, 08:58
4X report: Marktbericht Auslandsaktien KW 04
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Quartalszahlen von IBM und Apple beflügeln amerikanischen Aktienmarkt – Toyota wird weltgrößter Automobilhersteller – Ericcson übertrifft die Analystenerwartungen.

Die Handelswoche in den USA begann ruhig - mit einem Feiertag, dem Martin- Luther-King-Day. Der Dienstag stand eindeutig im Zeichen der Vereidigung des neuen Präsidenten Barack Obama. Dies konnte den Aktienmarkt allerdings nicht stimulieren. Die Indizes notierten allesamt sehr schwach. Der Dow Jones fiel gar unter die Marke von 8.000 Punkten. Für Kopfzerbrechen sorgte einmal mehr der Finanzsektor. Als größter Verlierer gab die Aktie der Bank of America (WKN: 858388) mehr als 28 Prozent nach. Mit Kursverlusten von 20 Prozent standen die Anteilsscheine von Citigroup (WKN: 871904) und JP Morgan (WKN: 850628) kaum besser da. Einen regelrechten Ausverkauf erlebte die Aktie von State Street (WKN: 864777) mit einem Kursabschlag von fast 60 Prozent. Damit reagierten die Marktteilnehmer sehr verstimmt auf die veröffentlichten Geschäftszahlen.

Am Mittwoch bot sich dann ein völlig gegensätzliches Bild am Aktienmarkt. Dem Dow Jones gelang es fast, die Verluste vom Vortag wieder aufzuholen. Auch die psychologisch wichtige Marke von 8.000 Punkten wurde zurück gewonnen. Die am Dienstag nach Börsenschluss gemeldeten Quartalszahlen von IBM (WKN: 851399) beflügelten nicht nur den eigenen Aktienkurs, sondern den gesamten Markt. „Big Blue“ erwirtschaftete in einem schwachen Umfeld neue Rekorde und übertraf mit dem Ausblick für 2009 die Schätzungen der Experten. Hinzu kam noch eine Kaufempfehlung einer großen deutschen Bank. Den Handel beendete der Wert mit einem Kursplus von mehr als elf Prozent. Zu einer technischen Reaktion kam es bei den Bankenwerten, die in den Tagen zuvor kräftig hatten Federn lassen müssen. Die Papiere von Citigroup und Bank of America verzeichneten Kursgewinne von rund 30 Prozent. Schaut man sich jedoch die Jahrescharts der beiden Werte an, erkennt man diese Tagesbewegung kaum. Mit Apple (WKN: 865985) meldete am Mittwoch nach Börsenschluss ein weiterer „Blue Chip“ Geschäftszahlen für das vergangene Quartal. Der i-Phone-Hersteller übertraf alle Erwartungen. Der nachbörsliche Lohn waren zehn Prozent Kursplus, nachdem die Aktie zuvor bereits im regulären Börsenhandel sechs Prozent zulegen konnte. „Nach den Zahlen von Apple und IBM sind jetzt weitere Kursgewinne durchaus möglich“, sagt Marc Pusch von Baader Bank AG in Stuttgart.

Eine ruhige Woche hat der japanische Aktienmarkt hinter sich. Der Nikkei-225-Index schloss so gut wie unverändert bei 8.051 Punkten. Sony Corp. (WKN: 853678) gab am Donnerstag nach Börsenschluss eine erwartete Gewinnwarnung bekannt. Der Aktienkurs kam daraufhin im europäischen Handel leicht unter Druck. Toyota Motor (WKN: 853510) hat derweil General Motors endgültig als weltgrößten Automobilhersteller abgelöst. Das liegt allerdings weniger an den guten Verkaufszahlen von Toyota Motor, denn auch die Japaner leiden massiv unter der weltweiten Kaufzurückhaltung im Automobilbereich, sondern vielmehr an den katastrophalen Zuständen bei dem amerikanischen Wettbewerber.

Der Rückgang der Industrieproduktion nimmt auch in Japan dramatische Züge an. Von September 2008 bis Februar 2009 erwartet das Wirtschaftsministerium in Tokio einen Rückgang um fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die großen Konzerne wie Sony Corp., Toshiba Corp. (WKN: 853676) oder Canon Inc. (WKN: 853055) reagierten darauf mit Werksschließungen. Gleichzeitig wurden die Verträge der Leiharbeiter nicht verlängert. „Der Markt reagiert momentan noch sehr ruhig auf all diese schlechten Nachrichten. Aber wie lange diese Ruhe anhält, ist nicht sicher“, erklärt Björn Marten von der Baader Bank AG in Stuttgart.

Der italienische Automobilhersteller Fiat (WKN: 860007) hat am Donnerstag seine Geschäftszahlen für das Jahr 2008 veröffentlicht. Der Betriebsgewinn lag nach Angaben des Unternehmens bei 3,36 Milliarden Euro. Das reine Automobilgeschäft erwirtschaftete 691 Millionen Euro. Die Liquidität hat aktuell ein Volumen von 3,9 Milliarden Euro. Für das Geschäftsjahr 2009 erwartet das Unternehmen einen Rückgang der Nachfrage von circa 20 Prozent. Daneben erklärte Fiat, weiter am Ausbau strategischer Allianzen interessiert zu sein. Bereits am Dienstag hatten die Italiener eine Zusammenarbeit mit dem angeschlagenen amerikanischen Autobauer Chrysler bekanntgegeben.

Die beiden Schweizer Pharmariesen Novartis (WKN: 904278) und Roche (WKN: 855167) präsentierten in dieser Woche gleich eine ganze Reihe neuer Medikamente. Novartis kann in Japan vier neue Mittel anbieten. Allerdings muss die zuständige Gesundheitsbehörde noch zustimmen. Umsatzstärkstes Medikament dieser Reihe ist Diovan/Co-Diovan mit Erlösen von 4,3 Milliarden US-Dollar in neuen Monaten.

Roche erhielt die Zulassung in Europa für RoActemra, das zur Behandlung rheumatoider Arthritis geeignet ist. Allerdings darf dieses Medikament nur eingesetzt werden, wenn bei Patienten bestimmte Vorraussetzungen erfüllt sind. In den USA muss noch auf eine mögliche Zulassung gewartet werden, in anderen Ländern wie Japan oder der Schweiz gab es für RoActemra bereits grünes Licht. „Analysten rechnen bei diesem Medikament mit einem jährlichen Spitzenumsatz von einer Milliarde Dollar“, erläuterte Sven Nemela von der Baader Bank AG in Stuttgart.

Aus Frankreich gab es in dieser Woche gute Nachrichten und dies ungewohnter Weise von einer Bank. Die Société Générale (WKN: 873403) erwartet für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Gewinn von etwa zwei Milliarden Euro. Das positive Ergebnis ist dem stabilen Privatkundengeschäft zu verdanken. Allerdings hatte die Société Générale - wie auch die Konkurrenz - in der Sparte Großunternehmen und Investmentbanking unter der Finanzkrise zu leiden. Die detaillierten Zahlen für 2008 werden am 18. Februar vorgelegt. Zum Handelsschluss am Mittwoch konnte die Aktie ein Plus von über 10 Prozent verzeichnen.

Der schwedische Telekomausrüster Ericsson (WKN: 850001) hat im vierten Quartal 2009 einen Nettogewinn von 3,9 Milliarden Kronen (ca. 368 Millionen Euro) erzielt und damit die Analystenerwartungen um über 400 Millionen Kronen übertroffen. Damit hat Ericsson die Markterwartungen zum vierten Mal in Folge geschlagen. Die Aktie reagierte in einem sehr volatilen Markt mit einem Kursanstieg von mehr als 11 Prozent.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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