Alt 30.01.09, 12:08
Bonds weekly: Rentenreport KW 05
Beitrag gelesen: 1197 x 

Anleihenbarometer weiter auf Konsolidierungskurs.

In der vergangenen Handelswoche tendierte das Anleihenbarometer per Saldo weiter leichter, allerdings nicht mehr in so rasantem Tempo wie in der Vorwoche. Zum Wochenauftakt geriet der Bund-Future bereits deutlich unter Druck. Mit den Äußerungen des Chefs der luxemburgischen Zentralbank erhielten die Zinssenkungserwartungen für die Eurozone zunächst einen kleinen Dämpfer. So wies der Notenbanker darauf hin, dass sich der Zinssenkungsspielraum der EZB verringert habe und es nicht unbedingt angestrebt werde, die Leitzinsen zu tief wie in anderen Währungsräumen zu senken.

Am Dienstag haben die deutschen Anleihen trotz guter Konjunkturdaten zulegen können. Der ifo-Geschäftsklimaindex – das wichtigstes Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft - war im Januar leicht von 82,7 Punkten im Vormonat auf 83,0 Punkte gestiegen. Es war die erste Stimmungsaufhellung nach sieben Rückgängen in Folge. Volkswirte hatten mit einem abermaligen Rückgang gerechnet. Analysten sprachen in ersten Reaktionen von einem Hoffnungsschimmer für die angeschlagene deutsche Konjunktur. Für die zweite Jahreshälfte 2009 wird eine konjunkturelle Stabilisierung erwartet.

Die US-Notenbank Fed bestätigte am Mittwochabend auf ihrer turnusmäßigen Sitzung die Leitzinsen in der Range zwischen 0 und 0,25 Prozent. Das sehr niedrige Zinsniveau soll in anbetracht der derzeitigen Wirtschaft- und Finanzmarktsituation auch noch einige Zeit beibehalten werden. Die Fed kündigte zudem an, dass sie bereit wäre, langlaufende Staatsanleihen anzukaufen, um die Bedingungen an den Kreditmärkten zu verbessern. „Dies war den Marktteilnehmern aber offenbar nicht konkret genug“, berichtet Sabine Traub, Leiterin des Rentenhandels an der Stuttgarter Börse. „In den USA gaben die Kurse deutlich nach. Der deutsche Anleihenmarkt zeigte sich nur wenig beeindruckt und konnte leicht zulegen“, so die Expertin.

Am Donnerstag präsentierte sich der Bund-Future trotz schwacher Konjunkturdaten aus den USA etwas leichter. So lagen die Neubauverkäufe in den USA im Dezember mit 331.000 unter den erwarteten 400.000, und auch die US-Auftragseingänge enttäuschten mit einem Rückgang um 2,6 Prozent (erwartet 2,0 Prozent). „Es scheint, als lasten die Sorgen vor einer Flut an neuen Anleihen erneut auf den Notierungen“, berichtet Sabine Traub. „Dies bewahrheitete sich nun auch bei der großen Neuemission einer fünfjährigen US-Staatsanleihe am Donnerstag, die auf eine nur verhaltene Nachfrage stieß“, so Traub.

Anlegertrends: Viele Neueinführungen an der Börse Stuttgart

Die US-amerikanische Brauerei Anheuser-Busch, zu der unter anderem die Marke Budweiser gehört, hat zwei Anleihen emittiert, die auch in Stuttgart handelbar sind. Eine Anleihe mit vierjähriger Laufzeit und einem Kupon von 7,375 Prozent (WKN: A0T56J), sowie einen Bond mit achtjähriger Laufzeit und einer Verzinsung von 8,625 Prozent (WKN: A0T56K). Die Anleihen notieren in Euro, kleinste handelbare Einheit ist jeweils 50.000 Euro nominal.

Seit dieser Woche ist eine neue französische Staatsanleihe am Börsenplatz Stuttgart handelbar. Die Anleihe wird am 12. Januar 2014 fällig und verzinst sich mit einem Kupon von 2,5 Prozent (WKN: A0T533).

Das Land Polen ist ebenfalls mit einer Neuemission an der Börse Stuttgart vertreten. Bei 5,875 Prozent liegt der festverzinsliche Kupon, am 3. Februar 2014 endet die Laufzeit. Die Mindeststückelung ist privatanlegerfreundlich und liegt bei 1.000 Euro nominal (WKN: A0T57C).

Mit der Einführung einer neuen Mexiko-Anleihe, wurde der Bereich der Fremdwährungsanleihen weiter aufgestockt. Seit Mittwoch ist die in US-Dollar notierte Anleihe an der Börse Stuttgart handelbar. Der Kupon beträgt 5,95 Prozent, am 19. März 2019 endet die Laufzeit. Die kleinste handelbare Einheit und zugleich auch die Mindeststücklung liegt bei 2.000 US-Dollar (WKN: A0T5CS).

Die Emissionsflut der Automobilhersteller nimmt nicht ab und setze sich auch in dieser Woche fort. So sind seit Donnerstag an der Stuttgarter Börse zwei neue Toyota-Anleihen handelbar. Eine Anleihe mit dreijähriger Laufzeit und einem Kupon von 5,25 Prozent (WKN: A0T6BQ), sowie eine Neuemission mit Fälligkeit im Februar 2016 und einem Kupon von 6,625 Prozent (WKN: A0T6BR). Bei beiden Anleihen beträgt die kleinste handelbare Einheit 1.000 Euro nominal.

Ab heute kommt eine neue VW-Anleihe hinzu, die von der kanadischen Tochter VW Credit Cananda Inc. begeben wurde. Der zweijährige Bond verzinst sich mit 5 Prozent und verfügt ebenfalls über eine kleinste handelbare Einheit von 1.000 Euro nominal (WKN: A0T6BN). Zusätzlich hat VW die Emission von zwei weiteren Anleihen mit drei- und siebenjähriger Laufzeit angekündigt, über deren Ausstattung wir im nächsten Bonds weekly berichten werden.

Der Bereich der Wandelanleihen wurden mit der Einführung zweier, bereits seit einiger Zeit laufender Immofinanz-Wandelanleihen aufgestockt. Eine der beiden Anleihen ist mit einem Kupon von 1,25 Prozent und einer Laufzeit bis 19. November 2017 ausgestattet (WKN: A0TMMN). Der Nominalwert von 100.000 Euro kann in 10.799 Aktien gewandelt werden. Die zweite Anleihe verfügt über eine Laufzeit bis 20. Januar 2014, der Kupon beträgt 2,75 Prozent. Bei dieser Anleihe kann der Nominalwert von 100.000 Euro in 6.811 Aktien gewandelt werden (WKN: A0G5GJ).

Quelle: boerse-stuttgart AG
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 22:21 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]