Alt 20.02.09, 14:46
Bonds weekly: Rentenreport KW 08
Beitrag gelesen: 1483 x 

Anleihenbarometer stabilisiert sich auf hohem Niveau.

Für den deutschen Anleihenmarkt verlief die Handelswoche erneut erfolgreich. Mit den vielen schlechten Nachrichten und den schwachen Aktienmärkten war der sichere Hafen der Staatsanleihen mehrheitlich gesucht und die Anleihenkurse stabilisierten sich auf hohem Kursniveau.

Bei niedrigen Umsätzen konnte das Anleihenbarometer Bund-Future zum Wochenauftakt leichte Kursgewinne verbuchen. Da die US-Märkte aufgrund des Feiertags "Presidents' Day" geschlossen hatten, fehlten wichtige Impulse. Marktbewegende Konjunkturdaten standen auch nicht auf der Agenda. Die Schwäche der Aktienmärkte kam den Anleihen aber zugute.

Die Staatsanleihen haben am Dienstag von der anhaltenden Unsicherheit an den Finanzmärkten profitiert und deutlich zulegen können. "Die Aktienmärkte präsentierten sich schwach, die Anleger flüchteten weiterhin in die Anleihen", meinte Oliver Gebhard, Rentenhändler an der Stuttgarter Börse. Auch die Warnung der Rating-Agentur Moody's, westeuropäische Banken könnten von einem Konjunktureinbruch in den europäischen Schwellenländern in Mitleidenschaft gezogen werden, half den Renten. „Damit bleibt weiterhin die Unsicherheit das bestimmende Thema am Rentenmarkt“, so der Rentenhändler. Für zusätzliche Impulse sorgte der Kursanstieg bei den US-Staatsanleihen am Nachmittag.

Zur Wochenmitte präsentierte sich der Bund-Future nahezu unverändert. Die in den USA veröffentlichten Konjunkturdaten lieferten ein schwaches Bild: Die Baubeginne und Baugenehmigungen gaben im Januar weiter nach, die Produktion in der Industrie nimmt weiter mit hohem Tempo ab. Auf die von US-Präsident Barack Obama vorgestellte Initiative zur Stabilisierung des Häusermarktes reagierten die Märkte kaum.

Die deutschen Staatsanleihen haben am Donnerstag nach dem zuletzt kräftigen Kursanstieg Einbußen erlitten. Marktbeobachter führen dies unter anderem auf die Anleihenemissionen in Frankreich und Spanien zurück, die am Markt nicht so gut aufgenommen wurden. „Zudem haben sicherlich auch ein paar Anleger Kursgewinne realisiert und Kasse gemacht“, vermutet Oliver Gebhard. Unterstützend wirkten die schwachen US-Konjunkturdaten. So ist der Konjunkturindex der Fed von Philadelphia im Februar auf 41,3 Punkte von minus 24,3 Punkten eingebrochen. Das war deutlich mehr als von Analysten mit minus 25 Punkten erwartet.

Der Wochenschluss stand wieder in der Gunst der verzinslichen Wertpapiere. In den USA waren am Vortag erneut deutliche Rezessionssorgen aufgekeimt, die Stimmung an den Aktienmärkten war am Freitagmorgen entsprechend schlecht. „In diesem Umfeld präsentierte sich das Anleihenbarometer Bund-Future freundlich“, berichtet Oliver Gebhard.

Anlegertrends: Automobil-Anleihen unter Druck

Die erneuten Hiobsbotschaften im Automobilsektor haben den Anleihen deutlich zugesetzt. Bei den Anleihen deutscher Automobilhersteller waren es hauptsächlich die schwachen Zahlen im 4. Quartal beim schwäbischen Hersteller Daimler, die sich belastend auswirkten. Am stärksten traf es die Daimler-Anleihen, aber auch die Anleihen von Volkswagen und BMW verbuchten leichte Kursabschläge. Die Anleihen des US-Herstellers General Motors, sowie die Anleihen der Finanzierungstochter GMAC konnten von dem am Dienstag vorgelegten Sanierungskonzept nicht profitieren und ließen ebenfalls Federn.

Der DAX-Konzern Siemens hat zwei neue Anleihen emittiert, die seit dieser Woche an der Börse Stuttgart handelbar sind. Eine am 20. Februar 2013 fällige Anleihe, die sich mit einem Kupon von 4,125 Prozent verzinst (WKN: A0T6Y8), sowie ein Bond mit Endfälligkeit am 20. Februar 2017 und einer Verzinsung von 5,125 Prozent (WKN: A0T6Y9). Bei 1.000 Euro nominal liegt jeweils die kleinste handelbare Einheit. Die Anleihe erfreute sich im Vorfeld bereits sehr reger Nachfrage, worauf hin das Emissionsvolumen für die beiden Anleihen auf 4 Milliarden Euro verdoppelt wurde. Die Emission dient dem Konzern zur Umschuldung von kurzfristigen in langfristige Verbindlichkeiten. Von den Privatanlegern wurden die Anleihen ebenfalls gut aufgenommen und erfreuten sich guter Umsätze.

Der Stahlkonzern Thyssen-Krupp hat ebenfalls zwei neue Anleihen emittiert, die ab kommenden Montag an der Börse Stuttgart notiert sein werden. Eine vierjährige Anleihe mit festem Kupon von 6,75 Prozent (WKN: A0T61K), sowie eine im Februar 2016 fällige Anleihe, die sich mit 8,5 Prozent verzinst (WKN: A0T61L). Kleinste handelbare Einheit und Mindeststückelung sind jeweils privatanlegerfreundlich gestaltet und liegen bei 1.000 Euro nominal.

Die Erste Group Bank hat eine staatlich garantierte Anleihe emittiert, die seit Dienstag an der Stuttgarter Börse handelbar ist. Der feste Kupon beträgt 3,375 Prozent, am 19. Februar 2014 wird die Anleihe fällig. Bei 50.000 Euro nominal liegt die kleinste handelbare Einheit (WKN: EB1CP8).

Seit dieser Woche sind acht neue strukturierte Anleihen an der Börse Stuttgart handelbar. Fünf Anleihen wurden von der WestLB emittiert, drei Anleihen sind Emissionen der LBBW. Eine LBBW Anleihe ist zudem eine Credit Linked Note (WKN: LBW2U0). Nähere Informationen erhalten Sie in der nachfolgenden Tabelle sowie in den jeweiligen Stammdaten auf der Webseite der Börse Stuttgart.

Quelle: boerse-stuttgart AG
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 22:23 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]