Nachdem der DAX gestern um rund vier Prozent nachgegeben hatte, deckte sich eine Reihe von Derivateanlegern mit Call-Optionsscheinen und Long-Zertifikaten ein. Am heutigen Vormittag sah es dann auch zunächst recht freundlich aus. So wurde unter anderem der ZEW-Konjunkturindex für den Monat April bekannt gegeben. Der Saldo der Konjunkturerwartungen fiel dabei mit plus 13,0 Punkten überraschend gut aus. Der DAX notierte unterdessen bei mehr als 4.500 Zählern fester.

Eine Gewinnwarnung der Deutschen Telekom versalzte den Börsianern am Nachmittag allerdings die Suppe. Die enttäuschenden Zahlen des DAX-Schwergewichtes setzten den deutschen Leitindex unter Druck und ließen ihn um 1,1 Prozent auf 4.438 Punkte ins Minus rutschen. Die Telekom-Aktie selbst gab um 7,5 Prozent auf 8,98 Euro nach.

In Bezug auf den DAX führte dies zu sehr uneinheitlichen Reaktionen der Derivateanleger. Ein klarer Trend war nun erstmal nicht ablesbar.

Telekom-Calls wurden zuerst in großem Stil verkauft. Im weiteren Verlauf fanden sich aber hier auf erniedrigtem Niveau schon wieder einige Käufer. Immerhin erwirtschaftet die Deutsche Telekom trotz allem noch Gewinne. Und die Dividendenrendite ist äußerst attraktiv. Möglicherweise reichen diese Argumente einigen spekulativen Anlegern aus, um an eine schnelle Erholung des Aktienkurses zu glauben.

Gefragt sind weiterhin auch Call-Optionsscheine und Long-Zertifikate auf die Banken. Die erhöhte Risikovorsorge für wackelige Kredite bei der Bank of America hat zwar für eine leichte Verunsicherung gesorgt und die Bank-Aktien schwächer tendieren lassen, allerdings nutzen viele Marktteilnehmer an der EUWAX dies eher zum Einstieg. Die Deutsche Bank notierte am Nachmittag bei 36,47 Euro mit 4,2 Prozent im Minus. Die Commerzbank-Aktie gab um 4,6 Prozent auf 4,66 Euro nach.

Quelle: boerse-stuttgart AG