Der Ausbruch der auch für den Menschen gefährlichen Schweinegrippe, die in Mexiko bereits mehr als hundert Tote verursacht hat, drückte zu Beginn dieser Börsenwoche auch auf die Stimmung an den Aktienmärkten.

Am Vormittag hatte der DAX deshalb sogar noch deutlich unter der 4.600er Marke gelegen. Ein neuer Sanierungsplan für die von der Insolvenz bedrohte Opel-Mutter General Motors (GM) gab dem Aktienmarkt jedoch den entscheidenden Impuls. GM bietet seinen Gläubigern den Umtausch von Anleihen in Aktien an. Daraufhin explodierte der Aktienkurs an der Wall Street um 27 Prozent auf 2,15 US-Dollar.

Der DAX drehte nach oben und notierte am Nachmittag bei 4.700 Punkten mit 0,5 Prozent im Plus. Die Aufwärtsbewegung wurde aber durch die Angst vor einer Schweinegrippe-Pandemie sehr stark abgebremst.

An der EUWAX kauften die Anleger dennoch wieder mehr Long-Zertifikate und Call-Optionsscheine auf den DAX.

Aufgrund der durch die Schweinegrippe herrschenden Gefahren waren die Aktien des schweizer Pharmakonzerns Roche gefragt. Der Kurs lag hier am Nachmittag bei 144,40 Schweizer Franken mit 3,4 Prozent im Plus. Roche ist Hersteller des Grippemittels Tamiflu, das gegen die Schweinegrippe wirken soll. Investoren spekulieren darauf, dass die Nachfrage nach dem Medikament weltweit stark ansteigen werde, um für den Fall einer globalen Verbreitung der Schweinegrippe gerüstet zu sein. Derivateanleger rechnen offenbar auch mit weiter steigenden Kursen der Roche-Aktie. An der EUWAX kam es zu massiven Käufen bei Long-Zertifikaten.

Die Deutsche Bank soll im ersten Quartal eine Eigenkapitalrendite von 25 Prozent erwirtschaftet haben. Nach einem entsprechenden Zeitungsbericht kletterte die Aktie der Deutschen Bank bis zum Nachmittag um enorme 6,1 Prozent auf 43,58 Euro. Unzählige Derivateanleger sind seit mehreren Wochen in Long-Zertifikaten und Call-Optionsscheinen auf die Deutsche Bank engagiert und freuen sich nun über satte Gewinne. Dennoch waren die genannten Scheine auch heute gefragt.

Quelle: boerse-stuttgart AG