Im Vorfeld der Veröffentlichung von Ergebnissen zu den Stresstests für den amerikanischen Finanzsektor konnte sich der deutsche Aktienindex bestens behaupten. So schoss der DAX nach zwischenzeitlichen Verlusten am Nachmittag nach oben und notierte zeitweise über der Marke von 4.900 Punkten mit mehr als einem Prozent im Plus.

Der entscheidende Impuls kam dabei vom US-Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP). Demnach ist die Zahl der Stellen in der US-Privatwirtschaft im April um 491.000 geschrumpft. Experten hatten hier aber mit einem Abbau von 650.000 Stellen gerechnet. Die ADP-Daten gelten als wichtiger Indikator für den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Die Mehrheit der Derivateanleger spekulierte nun wieder vorsichtig auf steigende Kurse des deutschen Börsenbarometers. Dabei waren vor allem Call-Optionsscheine mit einem Basispreis von 5.000 Punkten und einer Laufzeit bis zum 17. Juni gesucht. Bei den Knock-out-Produkten kam es vor allem bei Long-Zertifikaten mit einem Finanzierungslevel von 4.703 Punkten und einem Stop-loss-Level von 4.780 Zählern zu Käufen.

Darüber hinaus waren den ganzen Tag über Call-Optionsscheine auf die Deutsche Bank gesucht. Die Aktie lag am Vormittag noch mit mehr als vier Prozent im Minus, konnte sich aber bis zum Nachmittag die Marke von 40 Euro zurückerobern und notierte nun bei 40,50 Euro nur noch um rund zwei Prozent leichter. Der Kurs wurde heute vor allem durch die Unsicherheiten um die Stresstests in den USA belastet. Gerüchten zufolge könnten große Finanzinstitute wie Bank of America und Citigroup im schlimmsten Fall doch noch mehrere Milliarden US-Dollar benötigen. Vor zwei Wochen hatte US-Finanzminister Timothy Geithner noch geäußert, dass die Mehrheit der Banken in den USA derzeit ausreichend mit Kapital ausgestattet sei. Die Spannung am Parkett ist vor der offiziellen Bekanntgabe der Ergebnisse am morgigen Donnerstag entsprechend groß. Die US-Notenbank Fed versucht bei 19 Banken zu klären, wie deren Bilanz aussähe, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nochmals verschlechterten.

Der Automobilkonzern BMW hat im ersten Quartal einen überraschend geringen Verlust ausgewiesen. Hier hatten die Börsianer schlimmeres erwartet. Somit zog der Kurs deutlich an und notierte am Nachmittag bei 28,33 Euro mit drei Prozent im Plus. Das Tageshoch wurde bis dato bei 29,59 Euro festgestellt. An der EUWAX kauften einige Anleger Call-Optionsscheine auf die BMW-Aktie.

Außerdem folgen viele Anleger auch heute den Empfehlungen eines Börsenbriefes vom vergangenen Montag. Die Nachfrage bei Call-Optionsscheinen auf E.ON, K+S, Solarworld und Apple war entsprechend groß.

Quelle: boerse-stuttgart AG