Nachdem der DAX zunächst mit leichten Abschlägen in den Tag gestartet war, drehte er im weiteren Verlauf nach oben und eroberte innerhalb kurzer Zeit die Marke von 5.400 Punkten zurück.

Dies wertete die Mehrheit der Derivateanleger an der EUWAX zunächst als Zeichen der Stärke, denn am Vormittag waren überwiegend Call-Optionsscheine und Long-Zertifikate gesucht.

Und tatsächlich erreichte das deutsche Börsenbarometer am frühen Nachmittag 5.451 Zähler und lag damit nur zwölf Punkte unter seinem erst am Montag aufgestellten Jahreshoch. Nun drehte sich der Trend unter den Derivateanlegern allerdings um. Long-Zertifikate und Call-Optionsscheine wurden verkauft. Gleichzeitig waren jetzt wieder mehr Short-Zertifikate und Put-Optionsscheine gesucht.

Die Meldung um 14:15 Uhr (MESZ), dass in der US-Privatwirtschaft im Juli 371.000 Stellen verloren gingen, enttäuschte ein klein wenig, da hier nur mit einem Rückgang um 345.000 Stellen gerechnet worden war. Um 16 Uhr kamen dann weitere Daten. Die Auftragseingänge in der US-Industrie stiegen im Juni um 0,4 Prozent. Im Vorfeld war aber ein Minus von einem Prozent prognostiziert worden. Daraus ergab sich jedoch keine positive Reaktion an den Aktienmärkten, da der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im Juli mit 46,4 Punkten bekannt gegeben wurde. Hier hatten Analysten mit einem Stand von 48,0 Punkten gerechnet.

Der DAX gab daraufhin spontan um vierzig Punkte bzw. 0,7 Prozent auf 5.376 Zähler nach. Insgesamt hatte die Mehrheit der Derivateanleger also den richtigen Riecher.

Die Quartalszahlen von Adidas und Henkel wurden mit satten Aufschlägen der Aktienkurse honoriert. Beide Unternehmen lagen mit ihrem Zwischenbericht deutlich über den Erwartungen der Analysten. Die Adidas-Aktie notierte am Nachmittag bei 31,96 Euro mit fünf Prozent im Plus. Die Henkel-Aktie kletterte um 4,5 Prozent auf 26,65 Euro. Einige Derivateanleger nahmen bereits am Vormittag Gewinne bei Call-Optionsscheinen auf Adidas mit.

Von den gestern nach Börsenschluss bekannt gegebenen Zahlen der Deutschen Börse zeigten sich die Marktteilnehmer hingegen enttäuscht. Heute Morgen senkten dann auch noch die Analysten der Credit Suisse ihr Kursziel für die Aktie von 75 auf 70 Euro. Daraufhin fiel die Notierung bis zum Nachmittag um 6,8 Prozent auf 52,80 Euro zurück. Derivateanleger kauften trotz allem auf dem aktuellen Niveau Call-Optionsscheine nach.

Die Deutsche Bank plant offenbar, einen Minderheitsanteil an der Privatbank Sal. Oppenheim zu übernehmen. Damit würde die Deutsche Bank ihre Position im gehobenen Privatkundengeschäft in Deutschland stärken. An der Börse wird dies insgesamt positiv aufgenommen. Einige Experten spekulieren sogar bereits darüber, dass diese Beteiligung später auch zu einer Mehrheitsbeteiligung ausgeweitet werden könnte. Die Deutsche-Bank-Aktie notierte am Nachmittag im allgemeinen Markttrend bei 45,70 Euro mit 1,5 Prozent im Minus. An der EUWAX waren unterdessen erneut Call-Optionsscheine gesucht.

Quelle: boerse-stuttgart AG