Alt 11.12.09, 18:07
Schwache Finanzwerte drücken den Nikkei225 in Japan - OC Oerlikon schlägt Alarm
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Leichte Kursverluste mussten in dieser Handelswoche in den USA hingenommen werden. Bis Mittwoch belief sich das Minus in den amerikanischen Indizes bis zu einem Prozent.

Zum Wochenstart kam der Aktienmarkt nicht von der Stelle. Auf der Verliererseite standen die Bankenwerte. Da konnten auch die Äußerungen seitens der US-Notenbank nicht helfen, die eine baldige Zinsanhebung nahezu ausgeschlossen hatte. Im Technologiebereich waren bei Apple (WKN: 865985) und Amazon.com (WKN: 906866) leichte Gewinnmitnahmen zu beobachten. Eine Ausnahme bildete jedoch der Chipbereich, in dem Kursgewinne erzielt werden konnten. Die Aktie von Nvidia (WKN: 918422) konnte um 13 Prozent zulegen, nach dem der Chipgigant Intel (WKN: 855681) nicht in den Markt der Grafikchips einsteigen möchte. Unbeirrt vom Drum herum stieg die AMD-Aktie (WKN: 863186) um weitere acht Prozent und setzte damit die Aufwärtsbewegung der vergangenen Handelssitzungen fort.

Am Dienstag bestimmten die roten Vorzeichen das Handelsgeschehen. Den Marktteilnehmern fehlten mal wieder die Kaufargumente. Auch an der Front der Konjunkturdaten blieb es sehr verhalten. Überdurchschnittlich litten die Ölwerte, die den Rückgang des Ölpreises nachvollzogen. Die Aktie von Fedex (WKN: 912029) ragte jedoch aus dem Geschehen heraus. Nach dem am Vorabend der Ausblick für das laufende Quartal deutlich positiver ausfiel, stieg der Aktienkurs um 2,7 Prozent an. Mit einem Plus von sechs Prozent ragte die Aktie von Motorola (WKN: 853936) aus dem Technologiesektor heraus. Der Wert profitierte von einer Kaufempfehlung.

Einen Teil der Vortagesverluste konnte man am Mittwoch wieder aufholen. Im Dow Jones zählten die Pharmawerte Pfizer (WKN: 852009) und Merck & Co (WKN: A0YD8Q) zu den Gewinnern. Im S&P 500 war die Aktie von AK Steel (WKN: 890363) mit einem Plus von über sechs Prozent unter den Spitzenreitern. Das Unternehmen konnte eine Anhebung der Stahlpreise durchsetzen und vermeldete außerdem eine gestiegene Nachfrage. Aus dem Telekomsektor machte Sprint Nextel (WKN: 857165) von sich reden. Zum einem wurde die Aktie von einem Analyst heraufgestuft, zum anderen wurde auf dem Parkett spekuliert, dass Sprint mit T-Mobil USA zusammengehen könnte. Der Kurs der Sprint-Aktie verteuerte sich um 5,6 Prozent.

Nachdem zu Wochenbeginn der Nikkei225 wieder den Sprung über die 10.000-Punkte- Marke geschafft hatte, drückten vor allem sehr schwache Finanztitel den japanischen Leitindex wieder ins Minus. Mit einem Schlussstand von 9.862 Punkten steht ein Verlust von 115 Zählern zu Buche. So verlor Daiwa Sec. (WKN: 857092) ebenso wie Mitsubishi UFJ Financial (WKN: 657892) fast sieben Prozent an Wert. Die anderen Finanzwerte schnitten nicht viel besser ab. Panasonic Corp. (WKN: 853666) teilte am Donnerstag mit, dass sie jetzt knapp über 50 Prozent an Sanyo Electric (WKN: 856548) besitzen und sie den weltgrößten Hersteller von wiederaufladbaren Batterien in absehbarer Zeit in ihren Konzern eingliedern wollen. Mit dieser Eingliederung würde der zweitgrößte Elektronikkonzern Japans, nach Sony Corp. (WKN: 853678), entstehen. Das Konjunkturprogramm in Höhe von umgerechnet ca. 55 Milliarden Euro, das diese Woche vom japanischen Parlament verabschiedet wurde, hatte zwar ein größeres Volumen als erwartet, aber diese Aufstockung war auch nicht so groß, dass die Börse in Euphorie ausgebrochen wäre.

Eine schwarze Woche hat der Industriekonzern OC Oerlikon (WKN: 863037) hinter sich. Am Mittwoch musste das Unternehmen mitteilen, dass es in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Ungewöhnlich war, dass diese Information während des laufenden Handels veröffentlicht wurde, was von Firmenseite mit einem Informationsleck begründet wurde. Um der finanziellen Schieflage zu entgehen, hat Oerlikon bereits Gespräche mit Banken aufgenommen. Diesen wurde vorgeschlagen, dass die Schulden vorerst gestundet, die Zinsen gesenkt und ein Teil der Verbindlichkeiten in eine Kapitalbeteiligung umgewandelt werden. Verkäufe von Sparten des Unternehmens sind zurzeit nicht geplant. Eine weitere Maßnahme wird eine Kapitalerhöhung sein, die zwar noch genehmigt werden muss, aber von dem russischen Hauptaktionär, Viktor Vekselberg, unterstützt wird. Die Aktie verlor aufgrund dieser negativen Nachrichten am Mittwoch gut 27 Prozent und am Donnerstag noch mal über 12 Prozent, wobei das Tief sogar unter 30 Franken (19,85 Euro) lag. Die Aktie konnte sich im Laufe des Donnerstags wieder auf 38 Franken (25,15 Euro) erholen.

Die europäischen Aktienmärkte reagierten am Mittwoch angeschlagen, nachdem die Ratingagentur Standard & Poors den Ausblick für die Bonität des Eurolandes Spanien auf “negativ” einstufte. Besonders Banken wie Banco Santander (WKN: 858872) oder BBVA (WKN: 875773) verloren fast drei Prozent an Wert. Das Rating beließ S&P aber bei AA+. Begründet wurde der negative Ausblick mit dem hohen Haushaltsdefizit und der hohen privaten Verschuldungsquote. Nur einen Tag vorher wurde die Kreditwürdigkeit von Griechenland durch eine andere Ratingagentur komplett aus der sichersten Einstufung in die zweitbeste Kategorie verbannt. Auch hier waren starke Kursverluste am Aktienmarkt die Folge.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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