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Mit einer ruhigen Seitwärtsbewegung in engen Spannen präsentierte sich das Anleihenbarometer Bund-Future in der ersten Woche des neuen Jahres. Der Datenkalender war prall gefüllt, aufgrund der Feiertage blieben einige Akteure dem Treiben an den Finanzmärkten aber noch fern.
Mit gemischten Konjunkturdaten aus den USA kam es zum Wochenauftakt per Saldo zu einem kleinen Kursplus. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist im Dezember stärker als erwartet auf 55,9 Punkte angestiegen. Dagegen gingen die Zahlen aus dem Bausektor zurück. Die Bauausgaben waren nach dem Rückgang im Oktober nun auch im November rückläufig. Auch am Dienstag präsentierten die veröffentlichten Zahlen kein einheitliches Bild. Einmal mehr sorgten die US-Immobiliendaten bei den Börsianern für Enttäuschung. Der Index für Schwebende Hausverkäufe ging im November nicht wie erwartet um drei, sondern um 16 Prozent zurück. Die Autoverkäufe lagen in etwa im Rahmen der Erwartungen. Dagegen konnten die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe der USA im November um 1,1 Prozent zulegen. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet. Zur Wochenmitte wurde mit der Veröffentlichung der ADP-Schätzung der erste Indikator für den monatlichen Bericht vom US-Arbeitsmarkt veröffentlicht. Das Lohnbuchhaltungsunternehmen erwartet, dass die Beschäftigung im Dezember um 84.000 Jobs zurückging. Das veröffentlichte Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung legte offen, das die Meinungen der einzelnen Mitglieder bezüglich der weiteren Vorgehensweise weit auseinander gehen. „Das wurde von einigen Marktteilnehmern dahin gedeutet, dass es so schnell noch keine große Veränderung in der US-Leitzinspolitik geben wird“, berichtet die Leiterin des Stuttgarter Anleihenhandels, Sabine Traub. Nach anfänglichen Verlusten schloss das Anleihenbarometer am Donnerstag mit einem kleinen Aufschlag. Händler führen dies unter anderem auf die gute Nachfrage nach französischen Staatsanleihen zurück. Die veröffentlichten Konjunkturdaten haben keine großen Impulse verliehen. Neben dem deutschen Einzelhandelsumsatz und den Auftragseingängen für die Industrie für den Monat November, die beide hinter den Erwartungen zurückblieben, wurden die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus den USA veröffentlicht, die gegenüber der Vorwoche weitgehend unverändert ausfielen. Zum Wochenausklang präsentierten sich die Handelsteilnehmer abwartend. Vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten um 14.30 Uhr wollten sich viele Akteure nicht zu weit aus dem Fenster wagen. Während einige Experten keine Veränderung der Beschäftigung in den USA erwarten, gehen andere von bis zu 50.000 gestrichenen Jobs aus. Im Vormonat hatte der Abbau von lediglich 11.000 Jobs viele Marktteilnehmer positiv überrascht. Anlegertrends: Banken stürzen sich ins Neuemissionsgeschäft Dank einiger Banken ist das Neuemissionsgeschäft bereits in vollem Gange. Während sich die Industriekonzerne noch merklich zurückhalten, sind Banken wie Barclays, Dexia und die Banco Bilbao bereits aktiv. Im vergangenen Jahr wurden bereits Anleihen mit einem Emissionsvolumen in bislang unbekannter Höhe emittiert – das scheint sich 2010 nicht zu ändern. „Den Unternehmen kommt nach wie vor zugute, dass viel Geld im Umlauf ist, das angelegt werden möchte“, so Sabine Traub. „Die Erlöse aus der Emission neuer Anleihen werden unter anderem zur Umschuldung auslaufender Anleihen benötigt. Teilweise ist es sogar günstiger, sich Geld über den Kapitalmarkt zu besorgen, als über einen Bankkredit“, berichtet die Expertin. Mangels neuer Industrieanleihen fließt derzeit viel Geld in bereits bestehende Titel, beispielsweise von Thyssen-Krupp. Dank reger Nachfrage ist beispielsweise die 2016 fällige Anleihe des DAX-Konzerns (WKN: A0T61L) innerhalb weniger Tage um vier Punkte nach oben geklettert. Seit heute ist eine neue Anleihe der französischen Bank BNP Paribas mit siebenjähriger Laufzeit und einem Kupon von 3,375 Prozent am Börsenplatz Stuttgart handelbar. Bei 50.000 Euro liegt die Stückelung (WKN: BN3EXA). Die Dexia Kommunalbank steuert ebenfalls per heute eine neue Anleihe bei. Zinssatz und Laufzeit entsprechen der BNP-Anleihe. Die Stückelung beträgt aber 1.000 Euro nominal (WKN: DXA1MV). Ab Montag sind die Neuemissionen der Barclays Bank, der Bank Nederlandse Gemeenten und der Rabobank an der Börse Stuttgart handelbar. Die Anleihe der erstgenannten Bank verzinst sich mit 3,125 Prozent und wird am 14. Januar 2015 fällig. Kleinste handelbare Einheit und zugleich auch Mindeststückelung sind 50.000 Euro nominal (ISIN: XS0478265274). Am 14. Januar 2020 endet die Laufzeit der zweiten Neuemission. Der feste Kupon beträgt 3,75 Prozent, bei 1.000 Euro nominal liegt die kleinste handelbare Einheit (ISIN: XS0478263816). Die Rabobank verfügt über einen Kupon von 4,125 Prozent und eine Fälligkeit am 14. Januar 2020. Die kleinste handelbare Einheit ist privatanlegerfreundlich bei 1.000 Euro nominal gestaltet (WKN: A1AR4T). Am kommenden Mittwoch ist der erste Handelstag für die neue Anleihe der Banco Bilbao Vizcaya. Die Bank verzinst ihre Neuemission mit 3,625 Prozent. Bei 50.000 Euro liegt die Mindeststücklung der siebenjährigen Anleihe (WKN: A1AR2P). Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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