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In der Faschingswoche präsentierte sich der Bund-Future bis Donnerstagnachmittag ohne große Bewegungen. Die veröffentlichen Konjunkturdaten konnten kaum nachhaltige Impulse liefern. Für eine Belastung sorgten die zahlreichen staatlichen Neuemissionen, aber auch die Anhebung des Diskontsatzes durch die US-Notenbank.
Zum Wochenauftakt verlief der Handel nicht nur faschingsbedingt, sondern auch aufgrund des US-Feiertags President’s Day in ruhigen Bahnen. Marktbewegende Konjunkturdaten standen nicht auf der Agenda, und so blickten die Marktakteure wieder auf Griechenland. Die EU-Finanzminister setzten dem Land eine Frist von einem Monat für die angekündigten Maßnahmen. Ansonsten würden sie weitergehende Schritte einfordern. Dies belastete Griechenland-Anleihen etwas. Am Dienstag bewegte sich der Bund-Future einmal mehr richtungslos. Der ZEW-Konjunkturindex ging zwar auf 45,1 Punkte zurück. „Am Markt war aber ein deutlicheres Minus erwartet worden“, berichtet die Leiterin des Rentenhandels Sabine Traub. Zur Wochenmitte war der Datenkalender prall gefüllt. Dabei entwickelten sich Baubeginne und Baugenehmigungen in den USA im Januar wie von den Marktteilnehmern erwartet. Als Belastung wurden die zahlreichen Neuemissionen von staatlicher Seite gesehen. So haben Spanien und auch Portugal neue Anleihen emittiert, die jeweils überzeichnet waren, und auch Deutschland war mit einer zweijährigen Anleihe vertreten. „Hier kam es aber offenbar zu Umschichtungen. Dies hat den Bund-Future etwas belastet“, erklärt die Rentenexpertin. Kursabschläge hatte das Anleihenbarometer am Donnerstag zu verzeichnen. Dabei haben über den Erwartungen liegende Konjunkturdaten eine Rolle gespielt. Eine große Überraschung wurde nach dem Börsenschluss in den USA veröffentlicht. So hat die US-Notenbank Fed den Diskontsatz, zu dem sich Banken direkt bei der Fed refinanzieren können, um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent angehoben. Dabei handelt es sich aber nicht um den US-Leitzins, der generell die meiste Aufmerksamkeit erntet. „Zwar hatte der US-Notenbankchef in der Vorwoche schon Andeutungen gemacht, der Schritt kam aber für viele Marktteilnehmer dennoch überraschend“, so Sabine Traub. Nach Aussagen der Fed soll dies aber kein Signal für eine veränderte Zinspolitik sein. Am Freitagmorgen sorgten die Nachrichten der US-Notenbank aber dennoch für Sorgenfalten und ließen den Bund-Future unter die Marke von 123 Punkten fallen. Anlegertrends: Umschuldungsangebot für Seychellen-Anleihe Der Handel in der in US-Dollar notierten Seychellen-Anleihe mit der WKN A0GY83 wurde per heute eingestellt. Die Anleger hatten die Möglichkeit, die Anleihe bis zum 14. Januar 2010 zum obligatorischen Umtausch in einen neuen Seychellen-Bond mit Laufzeit bis 01.01.2026 zu wandeln. Die neue Anleihe mit der WKN A1AR0U verzinst sich mit einem Kupon von 3 Prozent und ist mit der kleinsten handelbaren Einheit von 100 US-Dollar ab Montag am Börsenplatz Stuttgart notiert. Das Umtauschverhältnis betrug 1000 US-Dollar zu 500 US-Dollar zuzüglich einer Barabfindung von 10,44 Prozent in Dollar vom Nennwert der neuen Anleihe. Die Sorgen um das hochverschuldete Griechenland spielen an den Finanzmärkten nach wie vor eine Rolle, stehen aber nicht mehr so uneingeschränkt im Mittelpunkt. Dementsprechend sind die zuvor sehr regen Umsätze in Griechenland-Anleihen auch wieder rückläufig. Dabei kamen die Papiere ab der Wochenmitte etwas unter Druck. „Der Markt wartet auf neue Nachrichten. Bislang ließ Griechenland lediglich verlauten, dass sie von der EU nur politische und keine finanzielle Unterstützung möchten“, berichtet der Anleihenhändler Markus Gross. Die Eurohypo hat eine neue Anleihe emittiert, die seit Dienstag am Börsenplatz Stuttgart gelistet ist. Die Neuemission verzinst sich mit einem Kupon von 2,00 Prozent und wird am 18. Februar 2013 fällig. Privatanlegerfreundlich ist die Mindeststückelung mit 1.000 Euro nominal. Das Emissionsvolumen beträgt 1,5 Milliarden Euro (WKN: EH1AAD). Trotz der Sorgen um weitere Europäische Wackelkandidaten wurden die neuen Anleihen Portugals und Spaniens gut platziert. Die neue Portugal-Anleihe, die seit Dienstag an der Börse Stuttgart handelbar ist, war bei der Emission vierfach überzeichnet. Der feste Kupon beträgt für die gut zehnjährige Laufzeit 4,8 Prozent (WKN: A1ATN7). Auch die Spanien-Anleihe – die per Montag in Stuttgart gelistet ist – war mit einem Emissionsvolumen von fünf Milliarden Euro überzeichnet. Die Neuemission verzinst sich mit 4,65 Prozent und wird am 30. Juli 2025 fällig (WKN: A1ATVW). „Beide Länder mussten deutlich mehr Rendite bezahlen als vor einigen Jahren. Von den derzeitigen Rendite- und damit auch Risikoaufschlägen für Griechenland-Anleihen sind sie aber weit entfernt“, berichtet der Stuttgarter Anleihenhändler Markus Gross. MAN Group plc, eines der weltweit größten Unternehmen im Vermittlungsgeschäft von Finanzgeschäften und ein Anbieter von alternativen Investmentprodukten, hat per Dienstag eine Neuemission beigesteuert. „Diese wird von den Anlegern trotz der hohen Mindeststückelung von 50.000 Euro nominal bereits rege nachgefragt. Aufgrund der Bezeichnung ist sie leicht zu verwechseln mit Anleihen des DAX-Unternehmens MAN“, berichtet die zuständige Händlerin Bianca Becker. Der Kupon beträgt 6,00 Prozent, am 18. Februar 2015 endet die Laufzeit (WKN: A1ATPS). Die Ratingagentur Standard & Poor´s bewertet die Anleihe im Investment Grade-Bereich mit BBB+. Der Lebensmittelkonzern Metro hat ebenfalls eine neue Anleihe begeben, die mit einer siebenjährigen Laufzeit ausgestattet ist. Der Kupon beträgt 4,25 Prozent, die Neuemission wird am 22. Februar 2017 fällig. Aktuell notiert die Anleihe leicht unter pari (d.h. unter 100 Prozent nominal), so dass die Rendite marginal auf 4,26 Prozent ansteigt. Die kleinste handelbare Einheit und zugleich auch die Mindeststücklung sind privatanlegerfreundlich und liegen bei 1.000 Euro nominal (WKN: A1C92S). Das erwartete Rating von Standard & Poor´s liegt hier bei BBB. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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