Alt 26.02.10, 13:29
Standard Schwache Daten verleihen Bund-Future Rückenwind
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Die vergangene Handelswoche stand ganz in der Gunst der Anleihen. Der Bund-Future konnte von schwachen Konjunkturdaten und der Verunsicherung um das angeschlagene Griechenland profitieren und deutlich zulegen.

Mit leichten Kursgewinnen ist der Bund-Future in die neue Handelswoche gestartet. Marktbewegende Impulse waren nicht festzustellen und der Datenkalender war noch leergefegt – insofern verlief der Wochenstart in ruhigen Bahnen.

Der am Dienstag veröffentlichte ifo-Geschäftsklimaindex konnte entgegen den Erwartungen nicht ansteigen, sondern hat erstmals seit zehn Monaten den Rückwärtsgang eingelegt. „Insbesondere das strenge Winterwetter wurde als Belastungsfaktor angeführt“, berichtet die Leiterin des Stuttgarter Anleihenhandels, Sabine Traub. Auch die Zahlen des US-Verbrauchervertrauens, die auf den tiefsten Stand seit April vergangenen Jahres gefallen sind, sorgten für Bewegung. Die rückläufigen Aktienkursen kamen dem Anleihenbarometer ebenfalls zugute und so konnte der Bund-Future die Börsensitzung mit einem deutlichen Kursplus beenden.

Zur Wochenmitte stand insbesondere die Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke vor dem US-Kongress im Fokus. Dabei blieben Überraschungen aber aus. Er wiederholte größtenteils den Inhalt früherer Stellungnahmen und versicherte, dass die Leitzinsen noch lange Zeit auf niedrigem Niveau bleiben werden. „Durch die Anhebung des Diskontsatzes in der letzten Woche waren Befürchtungen im Markt aufgetreten, dass doch frühzeitiger der Leitzins erhöht werden könnte“, so Traub. Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat Griechenland mit einer Herabstufung der Bonität gedroht und damit Unsicherheiten am Markt geschürt. Bernankes beruhigende Aussagen gepaart mit der anhaltenden Griechenland-Problematik haben für freundliche Notierungen deutscher Staatsanleihen gesorgt.

Am Donnerstag hat auch die Rating-Agentur Moody's eine Herabstufung griechischer Staatsanleihen angekündigt, für den Fall, dass es zu signifikanten Abstrichen am geplanten Konsolidierungsprogramm kommt. Das wäre vor allem deshalb problematisch, weil Moody's die letzte Rating-Agentur ist, die griechische Bonds noch mit einem A-Rating belegt. Mit einer Herabstufung würde die Kreditbeschaffung deutlich schwieriger werden. Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten lieferten ein gemischtes Bild, nachdem der bisherigen Wochenverlauf eher enttäuscht hatte. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind unerwartet kräftig auf 496.000 angestiegen. Die Orders für langlebige Güter für Januar und der Hauspreisindex für Februar blieben ebenfalls hinter den Erwartungen zurück.

Zum Wochenausklang konnte der Bund-Future trotz der Kursgewinne am Aktienmarkt sein hohes Niveau halten. Neue Impulse könnten am Nachmittag anstehende Konjunkturdaten liefern: So werden um 16 Uhr neue Zahlen vom amerikanischen Immobilienmarkt veröffentlicht.

Anlegertrends: Griechenland-Anleihen geben nach – Deutsche Banken wollen Griechenland-Anleihen nur noch begleiten

Die drohenden Ratingherabstufungen haben Griechenland-Anleihen in den vergangenen Handelstagen wieder belastet. Nebenbei machten sich Anleger auch Sorgen, inwieweit die Bevölkerung Griechenlands bezüglich der geplanten drastischen Sparmaßen auch tatsächlich mitspielt. So haben die Griechen am Mittwoch in einem Generalstreik gegen die Sparpläne der Regierung protestiert und dabei fast das ganze Land lahmgelegt. Die Financial Times Deutschland berichtet in ihrer heutigen Ausgabe, mehrere deutsche Banken hätten angekündigt, bei der bevorstehenden Finanzierungsrunde keine neuen Griechenlandbonds mehr zu zeichnen, und die Neuemissionen nur noch zu begleiten. Griechenland bereitet seine zweite Staatsanleihe in diesem Jahr vor, die voraussichtlich Anfang März erwartet wird.

Mit den Neuemissionen der WL Bank und der West LB sind nun zwei neue Jumbo-Pfandbriefe in Stuttgart handelbar. Die Neuemission der WL Bank verzinst sich mit 2,5 Prozent, wird am 1. September 2015 fällig und ist mit einer Mindeststückelung von 50.000 Euro nominal ausgestattet (WKN: A1CR96). Der Pfandbrief der West LB läuft bis zum 26. Februar 2015, verzinst sich mit 2,75 Prozent und hat eine kleinste handelbare Einheit von 1.000 Euro nominal (WKN: WLB28L).

Die NRW Bank steuert einen neuen Agency bei, der seit Donnerstag in Stuttgart handelbar ist. Bei 2,5 Prozent liegt der feste Kupon, am 2. März 2015 endet die Laufzeit. Kleinste handelbare Einheit und zugleich auch Mindeststückelung sind 1.000 Euro nominal (WKN: NWB046).

Per heute ist eine neue Anleihe eines der größten Mischkonzerne der Welt – General Electric – an der Börse Stuttgart gelistet. Bei 4,25 Prozent liegt der feste Kupon, am 1. März 2017 endet die Laufzeit. Die kleinste handelbare Einheit ist privatanlegerfreundlich gestaltet mit 1.000 Euro nominal (WKN: A1AT4B). Das von Standard & Poor´s erwartete Rating solle bei AA+ liegen.

Die französische Caisse D’Amort Dette steuert per heute eine neue fünfjährige Anleihe bei. Die Neuemission notiert in US-Dollar und ist mit einem Kupon von 2,875 Prozent ausgestattet. Mindeststückelung sind 1.000 US-Dollar (WKN: A1AT4E).

Die Finanztochter der Leasinggesellschaft Grenke Leasing ist ab Dienstag kommender Woche mit einer neuen Anleihe in Stuttgart vertreten. Die Neuemission verzinst sich mit einem festen Kupon von 4,25 Prozent und wird am 4. März 2013 fällig. Das Neuemissionsvolumen beträgt 75 Millionen Euro, die kleinste handelbare Einheit liegt bei 1.000 Euro nominal (WKN: A0VUEK).

Die Commerzbank hat ihr Colibri-Programm um eine neue Anleihe aufgestockt. Bei den sogenannten Credit Linked Notes hängen Zins- und Rückzahlung vom Eintritt eines Kreditereignisses beim Referenzschuldner – in diesem Fall der Deutschen Lufthansa – ab. Sofern kein Kreditereignis eintritt, läuft die Anleihe bis zum 14. April 2015 und verzinst sich mit einem variablen Kupon des aktuellen 3-Monats-Euribor, jedoch mindestens mit 4,00 und höchstens mit 6,00 Prozent. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 Euro nominal (WKN: CZ22WQ).

Quelle: boerse-stuttgart AG
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