Alt 18.02.12, 03:09
Standard Wall Street schließt uneinheitlich - DJIA auf Mehrjahreshoch
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NEW YORK (Dow Jones) - Nachdem die Wall Street die vermeintliche Rettung Griechenlands bereits am Vortag gefeiert hatte, hielt sich die Euphorie am Freitag in Grenzen. Die Indizes bildeten keine einheitliche Tendenz heraus, Marktteilnehmer sprachen von einer lethargischen Sitzung. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 0,4 Prozent bzw 46 Punkte auf 12.950 - das höchste Niveau seit Mai 2008. Der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent oder 3 Zähler auf 1.361 und der Nasdaq-Composite sank um 0,3 Prozent bzw 8 Stellen auf 2.952. Am Vortag hatte der Technologieindex am Elfjahreshoch geschlossen. Am Berichtstag wurden 0,90 (Donnerstag: 0,81) Milliarden Aktien umgesetzt. Auf 1.758 (2.308) Kursgewinner kamen 1.277 (779) -verlierer, unverändert schlossen 108 (71) Titel.

In den USA seien die sich mehrenden Signale für eine Freigabe des zweiten Schuldenpakets für Griechenland durch die Eurogruppe schon eingepreist gewesen, sagten Händler. Vor dem langen Feiertagswochenende in den USA - am Montag findet der President's Day statt - und auch mit Blick auf das mutmaßlich entscheidende Treffen der Eurogruppe zum zweiten Hilfspaket für Griechenland am Montag hätten Teilnehmer dazu geneigt, Positionen im Hinblick auf das erreichte Niveau glattzustellen.

"Die Erwartung, dass die Rettung Griechenlands nun zügig über due Bühne geht, ist ganz klar eingepreist. Und aus Europa kommt aktuell nicht genug, um für einen weiteren Höhenflug zu sorgen", sagte Marktstratege Mark Luschini von Janney Montgomery Scott. Am Berichtstag konkretisierten sich die Fortschritte bei der Griechenlandrettung. Die nationalen Zentralbanken des Eurosystems haben den Tausch griechischer Staatsanleihen offenbar bereits abgeschlossen, hieß es in Brüssel. Anleger gingen daher fest davon aus, dass am Montag eine Entscheidung zu Gunsten einer endgültigen Griechenlandrettung fallen wird. Gestützt wurden die Hoffnungen durch Verlautbarungen europäischer Spitzenpolitiker.

Bundeskanzlerin Angela Merkel, der italienische Ministerpräsident Mario Monti und der griechische Ministerpräsident Lukas Papademos rechnen mit einer positiven Lösung für Griechenland beim Treffen der Finanzminister der Eurogruppe am Montag in Brüssel. Dies bestätigte der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert. Auch nach Einschätzung des Bundesfinanzministeriums (BMF) rückt eine tragfähige Entscheidungsbasis für das geplante zweite Griechenlandpaket in greifbare Nähe.

Konjunkturseitig lieferten die Verbraucherpreisdaten keine Impulse. Mit einem Januaranstieg um 0,2 Prozent fielen sie knapp unter der Prognose von 0,3 Prozent aus. Der Index der Frühindikatoren für die Entwicklung der US-Wirtschaft deutete indes auf eine anhaltende, aber schwache Verstärkung des Wachstums zu Beginn des neuen Jahres hin. Der vom Forschungsinstitut Conference Board berechnete Indikator stieg im Januar um 0,4 Prozent, Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet.

Gesucht waren Telekommunikations- und Finanzwerte. Mit Blick auf die Einzelwerte fielen Bank of America auf, die mit einem Abschlag von 1,0 Prozent auf 8,01 Dollar gegen den Trend im Bankensektor zu den schwächsten Titeln im DJIA zählten. Händler sprachen nach den deutlichen Vortagesgewinnen von Gewinnmitnahmen. Nur Alcoa gaben mit 1,3 Prozent auf 10,15 Dollar stärker nach. Auf der anderen Seite des Tableaus standen Intel, die um 2,0 Prozent auf 27,37 Dollar zulegten.

Apple steht vor einem weiteren Meilenstein. Der Rechnerkonzern peilt bei den Downloads für mobile Anwendungen die Marke von 25 Milliarden in den kommenden Wochen an. Anleger zeigten sich nach der jüngsten Rally unbeeindruckt, die Aktie schloss knapp im Minus bei 502,12 Dollar. Kurse machte des Weiteren auch die laufende Berichtsperiode. So schnitt H.J. Heinz im dritten Quartal besser als erwartet ab und lieferte zudem einen positiven Ausblick. Die Aktie gewann 4,5 Prozent auf 54,47 Dollar. Dagegen ging es für die Titel des Nahrungsmittelwettbewerbers General Mills um 3,6 Prozent auf 38,34 Dollar nach unten. Das Unternehmen warnte, dass der Gewinn im dritten Quartal unter den aktuellen Schätzungen liegen dürfte. Auch der Ganzjahresausblick wurde gesenkt.

Applied Materials drehten ins Minus und gaben 1,7 Prozent auf 12,99 Dollar ab, nachdem die Geschäftszahlen des Ausrüsters für die Halbleiterindustrie zunächst positiv aufgenommen worden waren. Enttäuschende Ergebnisse einer Studie zur Behandlung von Hepatitis C ließen Gilead Sciences um 14,2 Prozent auf 47,00 Dollar einbrechen. SunPower schnellten dagegen um 8,7 Prozent auf 8,13 Dollar empor. Die Quartalszahlen waren überraschend positiv ausgefallen. Campbell Soup verteuerten sich um 2,6 Prozent auf 32,90 Dollar, auch hier überzeugten die Geschäftszahlen.

Der Paketdienst UPS ist an der Übernahme seines niederländischen Wettbewerbers TNT Express interessiert. TNT bezeichnete das Interesse der US-Amerikaner als unerwünscht. UPS bietet einen hohen Aufschlag auf den Kurs. UPS schlossen unverändert.

DJG/DJN/flf

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