Alt 18.07.12, 17:20
Standard Aktienkurse legen zu - Technologiewerte gesucht
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Erholt von Anfangsverlusten zeigen sich die Aktienkurse an der Wall Street am Mittwoch im frühen Verlauf freundlich. Gestützt wird das Sentiment vor allem von den Aufschlägen im Technologie- und Industriesektor. Unter Druck stehen dagegen die Finanzwerte nach den Quartalsergebnissen der Bank of America. Diese fielen zwar über den Erwartungen der Analysten aus, werden aber dennoch als nicht überzeugend eingestuft. Zudem wird auch auf die erneute Anhörung von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke, diesmal vor dem US-Repräsentantenhaus, geschaut. Viel anderes als am Dienstag vor dem Banken-Ausschuss des Senats dürfte er wohl nicht sagen.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,6 Prozent auf 12.881 Punkte. Der S&P-500 klettert ebenfalls um 0,6 Prozent auf 1.371 Punkte und der Nasdaq-Composite verbessert sich um 1 Prozent auf 2.938 Punkte. Bernanke hatte am Vortag ein düsteres Bild der US-Konjunktur gezeichnet, aber die Hoffnung enttäuscht, aus diesem Grund weitere geldpolitische Lockerungen anzukündigen. Möglicherweise bringt aber die Frage-Antwort-Runde diesmal weitere Details.

Positive Nachrichten kommen vom US-Häusermarkt. Die Zahl der Baubeginne ist im Juni auf 760.000 gestiegen und damit auf das höchste Niveau seit Oktober 2008. Dies halte die Hoffnung auf eine Bodenbildung am Häusermarkt in den USA aufrecht, sagt ein Händler. Die Delle vom Mai sei mehr als wettgemacht worden. Der Immobilienmarkt erholt sich damit weiter von den Tiefs nach dem Beginn der Finanzkrise, als monatlich weniger als 500.000 Baubeginne gemeldet wurden.

Zudem wird auf das Beige Book, den Konjunkturbericht der Notenbank, am Abend gewartet. "Hierin dürfte sich die besorgte Haltung der Fed zur Konjunktur widerspiegeln", sagt ein Händler. Zusätzliche Informationen zu Bernankes Aussagen dürften aber kaum zu erwarten sein.

Am Devisenmarkt hat der Euro zum Dollar wieder nachgegeben, nachdem er in der Nacht zeitweise wieder über 1,23 US-Dollar gestiegen war. Damit hatte er sich von dem zwischenzeitlichen Absturz am Dienstagnachmittag im Gefolge der fehlenden Aussagen Bernankes zu weiteren geldpolitischen Lockerungen erholt. Aktuell notiert er bei 1,2266 Dollar.

Am Anleihemarkt ziehen die Notierungen mit den sich wieder verstärkenden Sorgen um die Schuldenkrise in der Eurozone an. Die Rendite der zehnjährigen Papiere fällt auf 1,48 Prozent. Viele Anleger seien mittlerweile verärgert, dass der Politik kein Befreiungsschlag zur Lösung der Probleme gelingt, sagt ein Händler. Zudem seien die Schritte hin zu einer Fiskalunion zu zögerlich.

Der Ölpreis der Sorte WTI wird von den wöchentlichen Lagerbestandsdaten aus den USA nur kurzzeitig belastet. Es wurde ein Rückgang um 800.000 Barrel vermeldet, während die Prognosen auf minus 1,1 Millionen Barrel gelautet hatten. Nach einem kurzen Rücksetzer legt der Ölpreis mittlerweile wieder zu und notiert bei 89,95 Dollar, ein Plus von 0,8 Prozent im Vergleich zum Settlement des Vortages.

Auf Unternehmensseite hat die Bank of America vorbörslich die Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlicht. "Gut, aber nach den Ergebnissen der anderen US-Banken auch keine große Überraschung mehr", sagt ein Händler. Mit dem Gewinn von 0,19 Dollar je Aktie wurde der Konsens um fünf Cent übertroffen. Auch die Flüsterschätzung lag noch zwei Cent darunter. Mit einigen Details, etwa den Einnahmen im Privat- und Geschäftskundenbereich zeigten sich Analysten aber unzufrieden. Die Aktie verliert 1,9 Prozent und belastet damit den gesamten Sektor. So fällt die Aktie von J.P.Morgan um 0,1 Prozent.

Intel hat am Vorabend die Anleger mit einer gesenkten Umsatzerwartung verschreckt, die Aktie ist aber dennoch mit einem Plus von 2,6 Prozent der stärkste Gewinner im Dow-Jones-Index. Am Markt sei die Nachricht über die gesenkte Unternehmensprognose durchaus erwartet worden, heißt es im Handel. Einige Analysten zeigten sich gar erleichtert, dass die Senkung der Zielsetzung nicht ganz so schlimm wie von manchen befürchtet ausgefallen sei.

Für das Gesamtjahr geht der weltgrößte Chiphersteller nur noch von einem Umsatzwachstum zwischen drei und fünf Prozent aus, nachdem er zuvor einen Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich avisiert hatte. Mit den Zahlen für das zweite Quartal traf der Konzern die Markterwartung zum Umsatz, das Ergebnis lag leicht darüber.

Nach der Schlussglocke legen noch das Computer-Schwergewicht IBM sowie der Kreditkartenanbieter American Express ihre Quartalszahlen vor. Während die Aktien von IBM um 0,9 Prozent zulegen, verlieren die Titel von American Express 0,4 Prozent.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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July 18, 2012 11:21 ET (15:21 GMT)

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