Alt 25.07.12, 14:51
Standard EZB-Aussagen und Geschäftsausweise stützen Aktienmarkt
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Am Mittwoch scheint die Eurokrise zumindest etwas ihren Schrecken am US-Aktienmarkt zu verlieren. Zwar sei man in Europa weit von einer Lösung der Schuldenkrise entfernt, gleichwohl rückten die Sorgen etwas in den Hintergrund, heißt es im Handel. Aussagen aus dem Kreise der EZB, aber auch der überwiegend positive Verlauf der Berichtsperiode in den USA heben die Stimmung an Wall Street. Von Euphorie kann aber keine Rede sein. Die Terminkontrakte auf wichtige US-Aktienindizes deuten eine uneinheitliche Handelseröffnung am Aktienmarkt an. Der Future auf den S&P-500 klettert gut 20 Minuten vor Handelsstart um 0,7 Prozent, sein Pendant auf den Nasdaq-100 fällt dagegen um 0,1 Prozent.

Positiv zur Kenntnis genommen werden die Überlegungen von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny, der eine Bankenlizenz für den Rettungsfonds ESM gefordert hat. Mit einer solchen Lizenz ausgestattet könnte sich der ESM direkt Geld von der Europäischen Zentralbank (EZB) leihen. Besonders am spanischen Aktienmarkt werden die Aussagen gefeiert. Allerdings gibt es auch Belastendes aus Europa: So ist das britische BIP im zweiten Quartal um 0,7 Prozent gefallen, der stärkste Rückgang seit Anfang 2009. Verstärkt werden die Konjunktursorgen durch das Geschäftsklima in Deutschland, wo der Ifo-Index die Marktprognosen verfehlte. Im Verlauf der Sitzung werden aus den USA noch frische Daten zum Krisen geschüttelten Immobilienmarkt erwartet.

Am US-Rentenmarkt fallen die Notierungen im frühen Geschäft, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt auf 1,42 Prozent. Am Ölmarkt ziehen die Notierungen etwas an, der Preis für das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI springt über die Marke von 89 US-Dollar. Deutlich erholt zeigt sich der Euro mit den Nowotny-Einlassungen, die Gemeinschaftswährung springt klar über die Marke von 1,21 Dollar. Zum Yen zieht die US-Devise dagegen an.

Die Musik spielt aber auf Unternehmensseite: Die Aktien von Boeing gewinnen vorbörslich 2,4 Prozent, nachdem der Flugzeugbauer die Markterwartungen im zweiten Quartal übertroffen und die Jahreszielsetzung angehoben hat. Auch der Geschäftsausweis von Caterpillar zur zweiten Periode kommt gut an, die Titel des Baumaschinenherstellers ziehen um 4 Prozent an. Der Konzern hat ein Rekordergebnis erzielt, doch zugleich den Ausblick auf das Gesamtjahr gekappt.

Auch die Papiere von Ford Motor steigen nach einem schwachen Ausblick um 1,1 Prozent, die Zweitquartalszahlen fielen besser als vorhergesagt aus. Die Anteilsscheine von Eli Lilly klettern um 1,2 Prozent, nachdem der Pharmakonzern mit positiven Zweitquartalszahlen geglänzt und den Ausblick nach oben genommen hat. Der Kurs der Apple-Aktie verliert 4,5 Prozent, der Technologiegigant verfehlte die Marktprognosen umsatz- und gewinnseitig nach schwachen "iPhone"-Verkäufen.

Mit Conoco und Hess haben die ersten der großen US-Unternehmen aus dem Energiesektor Geschäftszahlen vorgelegt. In beiden Fällen sorgen die Ergebnisse für Erleichterung. Der Gewinn je Aktie hat trotz des gefallenen Ölpreises die Erwartungen übertroffen. Die Aktie von Hess legt vorbörslich um drei Prozent zu, während Conoco unverändert tendiert.

Die Aktien von Netflix brechen dagegen um 19 Prozent ein, der Filmverleiher schockte Anleger mit einem in Aussicht gestellten Verlust für das laufende Quartal. Die Anteilsscheine von Radio Shack stürzen nach Vorlage von enttäuschenden Geschäftszahlen um 22 Prozent ab, der Anbieter von Unterhaltungselektronik setzte die Dividendenzahlung aus. Nach Geschäftszahlen über Markterwartung ziehen Riverbed Technology um 26 Prozent an. Der Konzern erneuerte zudem die Partnerschaft mit Juniper.

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July 25, 2012 09:17 ET (13:17 GMT)

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