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Die Kurse an Wall Street treten zur Wochenmitte auf der Stelle. Neue Daten zur US-Konjunktur werden vom Markt weitgehend ignoriert, obwohl diese sogar Raum für eine positive Interpretation bieten. Das stützt die Notierungen zwar, sorgt aber für keinen deutlicheren Anstieg. Der Dow-Jones-Index zeigt sich unverändert bei 13.172 Punkten, der S&P-500 gewinnt 0,1 Prozent auf 1.405 Punkte und der Nasdaq-Composite steigt um 0,4 Prozent auf 3.028 Punkte. "Der Markt sucht nach einer Richtung", heißt es von einem Händler.
Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im August überraschend eingebrochen. Der entsprechende Index fiel auf minus 5,85 und deutete damit zum ersten Mal seit Oktober des vergangenen Jahres eine Schrumpfung des Sektors an. Volkswirte hatten einen Stand von plus 5,00 prognostiziert. Die Daten halten aber die Hoffnung auf eine Intervention der US-Notenbank am Leben, zumal von der Inflation kein Störfeuer kommt. Der Preisdruck in den USA bleibt eingedämmt, was der Fed den nötigen Spielraum gibt, um die weltweit größte Volkswirtschaft mit weiteren Konjunkturhilfen anzuschieben. Die Verbraucherpreise stagnierten im Juli gegenüber dem Vormonat, Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. "Derzeit ist kein Inflationsdruck auf der Konsumentenebene auszumachen", so ein Volkswirt. Die US-Industrie ist im Juli unterdessen auf einer breiten Basis solide gewachsen, was darauf hindeutet, dass die Schwäche der vergangenen Monate überwunden sein könnte. Die Industrieproduktion legte um 0,6 Prozent auf Monatssicht zu. Zugleich stieg die Kapazitätsauslastung auf 79,3 Prozent. Die Erwartungen wurden damit genau erfüllt. Aus Europa kommen dagegen Signale, die die Hoffnungen auf geldpolitische Lockerungen eher etwas schwinden lassen. Hintergrund ist der Umstand, dass der geldpolitische Rat der Bank of England bei seiner jüngsten Sitzung einstimmig für eine unveränderte Geldpolitik votiert und sich optimistisch zur wirtschaftlichen Entwicklung im zweiten Halbjahr geäußert hat. Gestützt wird diese Spekulation auch von einer gefallenen Arbeitslosenquote im Vereinigten Königreich. Am US-Anleihemarkt geben die Notierungen leicht nach. Im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger Anleihen auf 1,79 Prozent. Nachlassende Hoffnungen auf quantitative Lockerungen in Großbritannien stützen das britische Pfund Sterling. Der Euro fällt deutlicher unter die Marke von 1,23 Dollar zurück und notiert aktuell bei 1,2286 Dollar. Laut Devisenhändlern geht der Druck auf die Gemeinschaftswährung vom Pfund aus. Der Ölpreis legt mit Bekanntgabe der wöchentlichen Lagerbestandsdaten aus den USA deutlicher zu. Die Daten zeigten einen wesentlich signifikanteren Rückgang als erwartet. Die Benzin-Nachfrage kletterte zudem auf den höchsten Stand seit 13 Monaten. Der Ölpreis der Sorte WTI notiert aktuell bei 93,80 Dollar je Barrel, ein Aufschlag von 0,4 Prozent gegenüber dem Settlement am Vortag. Mit Blick auf die Einzelwerte fällt das Minus von 7,6 Prozent bei den Titeln des Landmaschinenherstellers Deere auf. Das Unternehmen verfehlte im dritten Quartal die Markterwartungen und senkte auch die Jahresprognose. Die Anteilsscheine von Staples brechen um 15,3 Prozent ein. Der Büroausstatter reduzierte nach schwachen Zweitquartalszahlen ebenfalls seine Zielsetzung für das Gesamtjahr. Nach Zweitquartalszahlen und Ausblick über der Erwartung des Marktes geht es für die Titel des Einzelhändlers Target um 1,9 Prozent nach oben. Die Aktien von Abercrombie & Fitch gewinnen 10,7 Prozent; der Modeanbieter überraschte mit seinem Zweitquartalsgewinn positiv und erweiterte zudem sein Aktienrückkaufprogramm. Nach guten Viertquartalszahlen geht es auch für JDS Uniphase um 9,2 Prozent nach oben. Nach der Schlussglocke wird Cisco Systems noch die Ergebnisse für das vierte Quartal veröffentlichen. Die Analysten rechnen mit einem Gewinn je Aktie von 0,46 Dollar. Im Vorfeld legt die Aktie um 0,6 Prozent zu. Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com DJG/DJN/ros/flf Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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