Alt 22.10.12, 22:48
Standard Aktienkurse schließen nach Schlussrally im Plus
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Sorgen bezüglich schwacher Quartalszahlen der US-Unternehmen und ein gesenkter Ausblick von Caterpillar haben die Aktienkurse an Wall Street zu Wochenbeginn über weite Strecken des Handels belastet. Erst mit einer Rally in den letzten Handelsminuten retteten sich die Indizes noch in positives Terrain. Am Freitag hatten der Dow-Jones-Index und der S&P-500 aus ähnlichen Gründen noch die höchsten Tagesverluste seit Ende Juni verzeichnet. Unter Druck stand der Ölpreis, der mit gestiegenen Nachfragesorgen auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen fiel. Wichtige US-Konjunkturdaten hatte der Markt dagegen nicht zu verkraften - die Agenda war leer.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) schloss kaum verändert bei 13.346 Punkten, der S&P-500 legte um 0,1 Prozent zu. Besser hielt sich der technologielastige Nasdaq-Index, der um 0,4 Prozent kletterte. Hier stützten vor allem die Aufschläge der Apple-Aktie. Der Umsatz ging auf 0,63 (Freitag: 0,95) Milliarden Aktien zurück. Auf 1.450 (674) Kursgewinner kamen 1.549 (2.376) -verlierer, 119 Titel schlossen unverändert.

"Die Berichtssaison dürfte auch weiterhin die Richtung des Marktes bestimmen", sagte Uri Landesman von Platinum Partners. Er rechnet in den kommenden drei Wochen mit einer stärkeren Korrektur am Aktienmarkt. Vor allem die Industrie- und Energiewerte verzeichneten teilweise kräftigere Abgaben. Erste wurden vom gekappten Caterpillar-Ausblick belastet, letztere vom gefallenen Ölpreis. Wieder gestiegene Nachfragesorgen drängten die Entwicklungen im Nahen Osten in den Hintergrund, hieß es an der Rohstoffbörse Nymex. Der ausgelaufene November-Kontrakt der Sorte WTI fiel zum Settlement auf 88,73 Dollar, ein Rückgang von 1,5 Prozent gegenüber Freitag. Der nun führende Dezember-Kontrakt verzeichnete ein Minus von 2 Prozent auf 88,65 Dollar je Barrel.

Im Fokus stand vor allem Caterpillar mit dem gesenkten Ausblick. Das US-Unternehmen hat im dritten Quartal zwar besser abgeschnitten als von den Analysten erwartet, musste aber die Ertragserwartungen deutlich zurückschrauben. Die Nutzfahrzeughändler haben ihre Bestellungen wegen der sich eintrübenden Konjunktur deutlich verringert. Dennoch legte die Caterpillar-Aktie um 1,5 Prozent zu. Zur Begründung wurde auf den über den Prognosen ausgefallenen Gewinn verwiesen. Dieser stieg von Juli bis September auf 1,7 Milliarden US-Dollar, während Analysten hier deutlich weniger erwartet hatten.

Am Devisenmarkt profitierte der Euro vom Ausgang spanischer Regionalwahlen am Wochenende, gab aber einen Teil seiner Gewinne wieder ab. Die Gemeinschaftswährung notierte im späten US-Handel bei 1,3057 Dollar. Die Partei des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy war aus den Wahlen in dessen Heimatregion Galizien als Sieger hervorgegangen. Dies wurde als Zustimmung zum Sparprogramm der Regierung Rajoy interpretiert.

Der Goldpreis zeigte sich mit einem leichten Plus bei 1.727,71 Dollar je Feinunze. Hier sei es zu einer Erholung von den Verlusten am Freitag gekommen, als der Goldpreis auf den niedrigsten Stand seit sechs Wochen gefallen war. Abwärts ging es dagegen am Anleihemarkt. Hier sorgten Gewinnmitnahmen nach den Aufschlägen für fallende Notierungen. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger US-Treasurys auf 1,81 Prozent.

Die Apple-Aktie legte mit der erwarteten Präsentation eines neuen Mini-iPad am Dienstag um 4 Prozent zu. Zwar hat der Technologie-Konzern zu einer Veranstaltung geladen, eine offizielle Bestätigung für die Vorstellung des Mini-iPad gibt es allerdings nicht. "Wir haben Ihnen noch ein klein wenig mehr zu zeigen", hieß es geheimnisvoll von Apple. Einige Teilnehmer spekulieren zudem auf die Vorstellung einer neuen Version des iMac. Auch wird das Unternehmen am Donnerstag nach der Schlussglocke die Ergebnisse für das vierte Quartal bekannt geben.

Die Aktien des Spielzeugherstellers Hasbro schlossen nach anfänglichen Kursgewinnen 1,7 Prozent schwächer. Zwar ist das Quartalsergebnis besser als erwartet ausgefallen und der Ausblick auf das Geschäftsjahr wurde vom Unternehmen bekräftigt worden, doch der Umsatz lag leicht unter den Erwartungen. Der Kurs von Avid Technology brach nach einer Gewinnwarnung des Unternehmens um 18,1 Prozent ein.

Die Titel des Energydrink-Herstellers Monster Beverage brachen um 14,2 Prozent ein. Die New York Times hatte zuvor berichtet, dass zwischen 2009 und Juni 2012 insgesamt fünf Menschen gestorben sind, nach denen sie das hoch mit Koffein dosierte Getränk zu sich genommen haben. Der Artikel bezieht sich auf Berichte der US-Gesundheitsbehörde FDA. Seit Mitte Juni hat die Aktie damit über 40 Prozent ihres Werts verloren.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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