Alt 03.03.14, 17:04
Standard XETRA-SCHLUSS/Krimkrise kostet den DAX 333 Punkte
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Die Krimkrise hat den deutschen Aktienmarkt am Montag schwer gebeutelt. Der DAX sackte um 3,4 Prozent oder 333 Punkte ab auf 9.359, den tiefsten Stand seit drei Wochen. Von der 10.000er Marke dürfte sich der deutsche Leitindex bis auf weiteres verabschiedet haben. "Die Militäroffensive Putins in der Ukraine führt zu einer starken Verunsicherung der Investoren", sagte Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX. Immerhin hängt mehr als ein Drittel der deutschen Gasimporte an Russland.

Wie groß der Frust der Börsianer war, offenbarte sich zum Handelsschluss: In den letzten 5 Handelsminuten sackte der DAX um fast 40 Punkte ab, um sich auf dem Tagestief aus dem Handel zu verabschieden. Anleger verkauften also bis zum Schluss, was sie verkaufen konnten.

Die Lage ist festgefahren: Russland lässt Truppen und Panzerfahrzeuge auf einer Halbinsel aufmarschieren, die nur durch eine schmale Meerenge von der Krim getrennt ist. Die EU diskutiert Sanktionen gegen Russland. Russlands Außenminister Lawrow wiederum wies die angedrohten Strafmaßnahmen des Westens zurück.

Dem Abwärtssog konnte sich keiner der 30 DAX-Werte entziehen. Verkauft wurden vor allem Aktien konjunktursensibler Unternehmen. So gaben die Kurse von Bayer, BASF, Deutsche Post, Lufthansa, Siemens und ThyssenKrupp überdurchschnittlich nach. Aktien der Commerzbank, die noch immer über Beteiligungen in Osteuropa verfügt, büßten 6,1 Prozent ein und waren damit größter Kursverlierer im DAX.

Aktien der Metro waren mit einem Abschlag von 5,4 Prozent das Schlusslicht bei den Nebenwerten im MDAX. Die Metro will einen Teil ihrer Sparte Cash & Carry in Russland an die Börse bringen. Die Kursverluste an der Moskauer Börse und die Aussicht auf eine durch den Konflikt ausgelöste Konsumschwäche in Russland droht jedoch laut Händlern dieses Vorhaben zu torpedieren.

Stada-Aktien fielen um 5 Prozent zurück. Der Generikahersteller ist wie die Metro in Russland aktiv. Timo Kürschner von der Landesbank Baden-Württemberg sieht Stada gleich zweifach belastet: zum einen über eine geringere Nachfrage, sollte die Krise in der Ukraine eskalieren, zum anderen wegen des schwachen Rubel.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

DJG/bek/raz

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