Alt 04.03.14, 19:34
Standard XETRA-SCHLUSS/Fest - 10.000er Marke im DAX rückt wieder näher
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Entspannungssignale aus Moskau in der Ukraine-Krise haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag beflügelt. Der DAX gewann 2,5 Prozent oder 230 auf 9.589 Punkte. Damit hat sich der Rückschlag vom Wochenauftakt als Eintagsfliege entpuppt. "Die Märkte werten die Aussagen von Putin als eindeutiges Signal zur Deeskalation", hieß es in den Mußler-Briefen. Wie der russische Präsident sagte, plant Russland derzeit keine weitere Invasion des Nachbarlands.

"Der DAX könnte nun bald erstmals die 10.000er Marke testen", sagte Christoph Hock vom Wertpapierhandelshaus alpha. Denn die Chancen auf eine Fortsetzung der Hausse hätten sich mit dem Rückschlag vom Wochenauftakt sogar noch verbessert. Anleger hätten am Montag wegen der Krise Bestände abgebaut, und nun kämen sie nur zu steigenden Kursen wieder in den Markt hinein.

Angeführt wurden die Gewinner von Commerzbank und Daimler, die zuletzt deutlicher gefallen waren und nun zwischen gut 4 und knapp 5 Prozent zulegten. RWE stiegen um 2,0 Prozent auf 29,30 Euro. Auf den ersten Blick sei der Nettoverlust mit einem Fehlbetrag von 2,76 Milliarden Euro zwar enttäuschend ausgefallen, hieß es im Handel. Nachdem das Handelsblatt jüngst von einem Minus von 3 Milliarden Euro berichtet hatte, sei das Enttäuschungspotenzial aber begrenzt gewesen. Außerdem ging das nachhaltige Nettoergebnis, auf das Sondereffekte keinen Einfluss haben, und das die Grundlage für die Dividendenzahlungen bildet, 2013 nur leicht auf 2,31 von 2,46 Milliarden Euro zurück.

Auch Beiersdorf zogen mit einem Plus von 2,0 Prozent deutlich an. Zwar sprachen Händler angesichts von 0,70 Euro Dividende nach wie vor von einer Enttäuschung; im Markt war gut 80 Cent erwartet worden. Nach schwächerem Start wandte sich der Handel aber wieder den Wachstumsperspektiven zu, so die Begründung für die Kurswende ins Plus. Thyssen-Krupp stiegen um 3,0 Prozent, nachdem der schwedische Finanzinvestor Cevian Capital den Anteil an dem Stahlkonzern auf 15 Prozent aufgestockt hat.

Im TecDAX zogen die Anbieter erneuerbarer Energien trotz der Entspannung in der Ukraine-Krise deutlich an. "Die Gründe für die Käufe sind nicht vom Tisch", sagte ein Marktteilnehmer. Die Krise habe gezeigt, dass es Sinn mache, langfristig unabhängiger von den russischen Gas-Lieferungen zu werden. Der Weg dahin führe derzeit vor allem über die erneuerbaren Energien, auch wenn die Kosten der Energiewende hoch seien. SMA Solar gewannen 4,3 Prozent und Nordex 7,2 Prozent.

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

DJG/hru/raz

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